Michael Baum, Kontingenz und Gewalt. Semiotische Strukturen und erzählte Welt in Alfred Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“. 2003
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Simonetta Sanna
Michael Baums Analyse von Berlin Alexanderplatz strebt eine „textnahe, keineswegs aber theorieferne Lesart“ (Buchdeckel) von Döblins erfolgreichem Roman an. Die Textnähe wird einerseits durch sorgfältige Einzeluntersuchungen, die immer noch Überraschungen bergen – siehe die Analyse der Zannowich-Parabel (S. 38f.) –, andererseits vor allem durch die Systematisierung wesentlicher Problemkreise der Döblinforschung erreicht, in deren Rahmen Fragen wie etwa die sprachliche Kennzeichnung der dialektalen Passagen und das Geflecht der Zitate im Roman zur Sprache kommen. Das zweite Anliegen findet dagegen in der Anwendung des theoretischen Gerüsts von Charles Sanders Peirce seinen Niederschlag. Durch diese Vermittlung sucht Baum eine „zeichentheoretisch fundierte Literaturwissenschaft“ (S. 25) zu praktizieren, nach der Zeichen ihre „Bedeutung in einem Interpretationsprozeß [konstituieren], im Verlauf dessen weitere Zeichen produziert werden, die in ihrer Gesamtheit den Interpretanten des Repräsentamens darstellen“ (S. 27).
© Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2003
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