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1.5 Bauschädliche Salze

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Mauerwerkstrockenlegung
This chapter is in the book Mauerwerkstrockenlegung
20Feuchtigkeit im Mauerwerk 1|5Bauschädliche SalzeSalzausblühungen erscheinen in Form eines weißen oder gefärbten Überzuges, der ein wolliges, mehliges oder glasurartiges Aussehen hat und die Ziegel, Steine und Mörtelfugen überdeckt. Die Salzausblühungen haben nicht nur den Nach-teil, dass das Aussehen des Mauerwerks darunter leidet, sondern dass auch ein allmählicher Zerfall der Ziegel sowie eine Zerstörung des Mörtels zufolge des Kristallisations- und Hydratationsdruckes eintritt (Bild 1.7).Üblicherweise zeigen sich die Salze, sobald das feuchte Mauerwerk durch Wind und Ausfall feuchter Witterung austrocknet, aber natürlich auch in der Verdunstungszone im Bereich der maximalen kapillaren Steighöhe. Die im Was-ser gelösten Salze gelangen aufgrund des Trocknungsvorganges an die Oberflä-che und erscheinen dort nach dem Verdunsten des Wassers und der dadurch entstehenden Kristallisation der Salze als Überzug (Bild 1.3, Bild 1.5). Die weißen Salzausblühungen bestehen ihrer chemischen Zusammensetzung nach aus Sul-faten, Chloriden, Nitraten und Carbonaten. Gelbe und grüne Ausblühungen hingegen stammen von Vadinaten- oder Molybdänverbindungen.1|5|1SalzbildungUnter Salzen versteht man in erster Linie Umsetzungsprodukte von Säuren und Basen, die unter Bildung von Salzen und Wasser miteinander reagieren. Dabei tritt das Metallion der Base an die Stelle des Wasserstoffions der Säure.Salze wie CaSO4 – Gips, MgCO3 – Magnesit, CaCO3 – Kalkstein, CaSiO3 – Cal-ciumsilikat und Al2(SiO3)3 – Aluminiumsilikate stellen wichtige Rohstoffe unserer Baumaterialien und Bindemittel dar. Sie können nicht als bauschädliche Salze, die hinsichtlich einer Mauerwerksanalytik für eine Mauerwerkstrockenlegung maßgebend sind, bezeichnet werden.Base+Säure=SalzCalcium-Hydroxidgelöschter Kalk+Schwefelsäure=Calciumsulfat + WasserGipsCa(OH)2+H2SO4=CaSO4 + 2H2OCaOH+HSO4=CaSO4 + 2H2OOHHBeispiel 1.3:Salzkristalle (1) Chlorid(2) Karbonat(3) SulfatBeispiel 1.4:Salzbildung bei Gips

20Feuchtigkeit im Mauerwerk 1|5Bauschädliche SalzeSalzausblühungen erscheinen in Form eines weißen oder gefärbten Überzuges, der ein wolliges, mehliges oder glasurartiges Aussehen hat und die Ziegel, Steine und Mörtelfugen überdeckt. Die Salzausblühungen haben nicht nur den Nach-teil, dass das Aussehen des Mauerwerks darunter leidet, sondern dass auch ein allmählicher Zerfall der Ziegel sowie eine Zerstörung des Mörtels zufolge des Kristallisations- und Hydratationsdruckes eintritt (Bild 1.7).Üblicherweise zeigen sich die Salze, sobald das feuchte Mauerwerk durch Wind und Ausfall feuchter Witterung austrocknet, aber natürlich auch in der Verdunstungszone im Bereich der maximalen kapillaren Steighöhe. Die im Was-ser gelösten Salze gelangen aufgrund des Trocknungsvorganges an die Oberflä-che und erscheinen dort nach dem Verdunsten des Wassers und der dadurch entstehenden Kristallisation der Salze als Überzug (Bild 1.3, Bild 1.5). Die weißen Salzausblühungen bestehen ihrer chemischen Zusammensetzung nach aus Sul-faten, Chloriden, Nitraten und Carbonaten. Gelbe und grüne Ausblühungen hingegen stammen von Vadinaten- oder Molybdänverbindungen.1|5|1SalzbildungUnter Salzen versteht man in erster Linie Umsetzungsprodukte von Säuren und Basen, die unter Bildung von Salzen und Wasser miteinander reagieren. Dabei tritt das Metallion der Base an die Stelle des Wasserstoffions der Säure.Salze wie CaSO4 – Gips, MgCO3 – Magnesit, CaCO3 – Kalkstein, CaSiO3 – Cal-ciumsilikat und Al2(SiO3)3 – Aluminiumsilikate stellen wichtige Rohstoffe unserer Baumaterialien und Bindemittel dar. Sie können nicht als bauschädliche Salze, die hinsichtlich einer Mauerwerksanalytik für eine Mauerwerkstrockenlegung maßgebend sind, bezeichnet werden.Base+Säure=SalzCalcium-Hydroxidgelöschter Kalk+Schwefelsäure=Calciumsulfat + WasserGipsCa(OH)2+H2SO4=CaSO4 + 2H2OCaOH+HSO4=CaSO4 + 2H2OOHHBeispiel 1.3:Salzkristalle (1) Chlorid(2) Karbonat(3) SulfatBeispiel 1.4:Salzbildung bei Gips

Chapters in this book

  1. Frontmatter I
  2. VORWORT ZUR 2. AUFLAGE V
  3. VORWORT ZUR 1. AUFLAGE VI
  4. INHALTSVERZEICHNIS VII
  5. 1. Feuchtigkeit im Mauerwerk
  6. 1.1 Feuchtigkeitsursachen 1
  7. 1.2 Porenstrukturen 2
  8. 1.3 Be- und Entfeuchtung 4
  9. 1.4 Kapillarität 14
  10. 1.5 Bauschädliche Salze 20
  11. 1.6 Feuchtigkeitsquellen 36
  12. 1.7 Frost 38
  13. 1.8 Organismen 40
  14. 2. Historisches Mauerwerk
  15. 2.1 Die Baustoffe 45
  16. 2.2 Ziegelmauerwerk 56
  17. 2.3 Natursteinmauerwerk 66
  18. 2.4 Mauern aus Stampf- oder Gussmassen 72
  19. 2.5 Fundierungen 73
  20. 2.6 Historische Abdichtungsmaßnahmen 79
  21. 3. Bauwerksanalyse und Sanierungskonzept
  22. 3.1 Bestandsaufnahme 89
  23. 3.2 Probenentnahme 94
  24. 3.3 Baustoffanalysen 98
  25. 3.4 Bauwerksdiagnose 118
  26. 3.5 Sanierungsplanung 125
  27. 3.6 Kontrolle der Wirksamkeit 129
  28. 3.7 Bauwerksdiagnose – ÖNORM B 3355-1 131
  29. 4. Verfahren zur nachträglichen Horizontalabdichtung
  30. 4.1 Mechanische Verfahren 145
  31. 4.2 Injektionsverfahren 159
  32. 4.3 Elektrophysikalische Verfahren 167
  33. 4.4 Ungeeignete und/oder problematische Verfahren 177
  34. 4.5 Horizontalabdichtung – ÖNORM B 3355-2 181
  35. 5. Flankierende Maßnahmen zur Mauerwerkstrockenlegung
  36. 5.1 Entfeuchtung 199
  37. 5.2 Schadsalzreduktion 204
  38. 5.3 Vertikalabdichtungen 209
  39. 5.4 Putze 213
  40. 5.5 Anstriche 218
  41. 5.6 Drainagen 219
  42. 5.7 Wärmedämmung 220
  43. 5.8 Fußböden 223
  44. 5.9 Klimatische Maßnahmen 225
  45. 5.10 Mauerwerksverfestigung 227
  46. 5.11 Flankierende Maßnahmen – ÖNORM B 3355-3 228
  47. 6. Ausführungsdetails, Ausschreibung
  48. 6.1 Ausführungsdetails und Anschlüsse 235
  49. 6.2 Ausschreibung 241
  50. 6.3 Werkvertragsnorm – ÖNORM B 2202 267
  51. Quellennachweis 275
  52. Literaturverzeichnis 276
  53. Sachverzeichnis 288
  54. Backmatter 294
Downloaded on 24.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783990431719-007/html?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOorx9kAfBVUagmYbV_QFCpo5sJajb0TtjsJ7l7i4SzDJD9eCRxKq
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