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4. Prüfung von Klebeverbindungen

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Formulierung von Kleb- und Dichtstoffen
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3024Prüfung von Klebeverbindungen4.1Grundlagen4.1.1VorbemerkungenDie Prüfung von Klebeverbindungen dient vorwiegend zur Voraussage hinsichtlich der Eignung eines Klebstoffs für einen bestimmten Anwendungszweck. Diese Voraussage beinhaltet Anga-ben zur mechanischen Belastbarkeit (Festigkeit) wie auch zur Beständigkeit über teilweise recht lange Zeiträume. Diese Aussagen sind allerdings nur bei anwendungsgerechter Nutzung der verklebten Substrate anwendbar. Jede Simulation realer Gegebenheiten unterliegt hinsicht-lich ihrer Aussagequalität gewissen Einschränkungen. Voraussetzung für eine anwendungsge-rechte Prüfung („technologische Prüfung“) ist eine möglichst präzise Kenntnis der im Laufe der gewünschten Lebensdauer des Klebeverbundes auf ihn wirkenden Einflüsse. In der betrieblichen Praxis sind solche Prüfprogramme basierend auf Erfahrungen oft in Zusammenarbeit mit dem Kunden nach bestem Wissen zu erstellen und zu jeder Zeit neuen, zusätzlichen Erkenntnissen anzupassen. Ein Restrisiko, das alle beteiligten Partner tragen müssen, wird immer bleiben. Eine universelle Prüfung auf Eignung als „Klebstoff für Alles“ kann es nicht geben.Die Prüfung der Festigkeit einer Verklebung wird in der Regel durch Messung der bis zur Zerstörung eines Verbunds übertragbaren Kräfte durchgeführt (zerstörende Prüfverfahren). Es wird immer dann zum Versagen einer Verklebung kommen, wenn die lokale Belastung die Materialbelastbarkeit übersteigt. Das Versagen eines Klebeverbundes beginnt immer am Ort von Fehlstellen wie Blasen, groben Füllstoffpartikeln oder mikroskopischen Rissen. Solche Fehl-stellen lassen sich an realen Bauteilen mit Hilfe zerstörungsfreier Prüfverfahren auffinden und erkennen. Zerstörungsfreie Prüfverfahren besitzen bis heute allerdings nur eine untergeordnete Bedeutung. Für Untersuchungen zur Beständigkeit werden anwendungsorientierte Belastungen simuliert. Tabelle IV-4.1 gibt einen Überblick zur Prüfung von Klebeverbindungen.Prüfung im Labor bedeutet auch, Untersuchung von Eigenschaften nach spezifizierten oder abge-stimmten Methoden und Ermittlung daraus ableitbarer Materialkennwerte des Klebeverbunds. Dies kann z.B. die Bestimmung physikalischer Größen wie der Glastemperatur, kristalliner ZielMethodeMess-/UntersuchungsgrößeAussagen zur FestigkeitMessung übertragener Kräftestatisch: Zugscherfestigkeit Schälfestigkeit dynamisch: periodische Belastungen Stoß-/SchlagbelastungenAussagen zur BeständigkeitKriechbeständigkeitSimulation von Umweltein-flüssenDauerlast Temperatur Feuchtigkeit spezifische Medien UV-StrahlungTabelle IV-4.1: Prüfung von KlebeverbindungenPrüfung von Klebeverbindungen
© 2019 Vincentz Network, Hannover, Germany

3024Prüfung von Klebeverbindungen4.1Grundlagen4.1.1VorbemerkungenDie Prüfung von Klebeverbindungen dient vorwiegend zur Voraussage hinsichtlich der Eignung eines Klebstoffs für einen bestimmten Anwendungszweck. Diese Voraussage beinhaltet Anga-ben zur mechanischen Belastbarkeit (Festigkeit) wie auch zur Beständigkeit über teilweise recht lange Zeiträume. Diese Aussagen sind allerdings nur bei anwendungsgerechter Nutzung der verklebten Substrate anwendbar. Jede Simulation realer Gegebenheiten unterliegt hinsicht-lich ihrer Aussagequalität gewissen Einschränkungen. Voraussetzung für eine anwendungsge-rechte Prüfung („technologische Prüfung“) ist eine möglichst präzise Kenntnis der im Laufe der gewünschten Lebensdauer des Klebeverbundes auf ihn wirkenden Einflüsse. In der betrieblichen Praxis sind solche Prüfprogramme basierend auf Erfahrungen oft in Zusammenarbeit mit dem Kunden nach bestem Wissen zu erstellen und zu jeder Zeit neuen, zusätzlichen Erkenntnissen anzupassen. Ein Restrisiko, das alle beteiligten Partner tragen müssen, wird immer bleiben. Eine universelle Prüfung auf Eignung als „Klebstoff für Alles“ kann es nicht geben.Die Prüfung der Festigkeit einer Verklebung wird in der Regel durch Messung der bis zur Zerstörung eines Verbunds übertragbaren Kräfte durchgeführt (zerstörende Prüfverfahren). Es wird immer dann zum Versagen einer Verklebung kommen, wenn die lokale Belastung die Materialbelastbarkeit übersteigt. Das Versagen eines Klebeverbundes beginnt immer am Ort von Fehlstellen wie Blasen, groben Füllstoffpartikeln oder mikroskopischen Rissen. Solche Fehl-stellen lassen sich an realen Bauteilen mit Hilfe zerstörungsfreier Prüfverfahren auffinden und erkennen. Zerstörungsfreie Prüfverfahren besitzen bis heute allerdings nur eine untergeordnete Bedeutung. Für Untersuchungen zur Beständigkeit werden anwendungsorientierte Belastungen simuliert. Tabelle IV-4.1 gibt einen Überblick zur Prüfung von Klebeverbindungen.Prüfung im Labor bedeutet auch, Untersuchung von Eigenschaften nach spezifizierten oder abge-stimmten Methoden und Ermittlung daraus ableitbarer Materialkennwerte des Klebeverbunds. Dies kann z.B. die Bestimmung physikalischer Größen wie der Glastemperatur, kristalliner ZielMethodeMess-/UntersuchungsgrößeAussagen zur FestigkeitMessung übertragener Kräftestatisch: Zugscherfestigkeit Schälfestigkeit dynamisch: periodische Belastungen Stoß-/SchlagbelastungenAussagen zur BeständigkeitKriechbeständigkeitSimulation von Umweltein-flüssenDauerlast Temperatur Feuchtigkeit spezifische Medien UV-StrahlungTabelle IV-4.1: Prüfung von KlebeverbindungenPrüfung von Klebeverbindungen
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