Home Classical, Ancient Near Eastern & Egyptian Studies Dia Arbeitsverhältnisse in den Goldbergwerken des römischen Daziens
Chapter
Licensed
Unlicensed Requires Authentication

Dia Arbeitsverhältnisse in den Goldbergwerken des römischen Daziens

Become an author with De Gruyter Brill
Dia Arbeitsverhältnisse in den Goldbergwerken des römischen Daziens Stanislaw Mrozek, Torufi 1. Allgemeine Betrachtungen über die Goldbergwerke in Dazien Gold wurde in Siebenbürgen bereits im 2. Jahrtausend v.u.Z. gewonnen. Es ist keineswegs eine ununterbrochene Exploitation ge-wesen; das Graben nach Gold wurde vielmehr von den jeweilig sich hier aufhaltenden Stämmen oder Völkerschaften betrieben. Im 6. Jh. v.u.Z. sind in Siebenbürgen die Agathyrsen als Goldgräber bekannt. Nennenswert ist auch die Gewinnung des Goldes unter der Herrschaft der dakischen Könige, aber erst die römische Kaiserzeit bringt uns direkte schriftliche Quellen über die Goldbergwerke Daziens. Es sind nämlich die bekannten Wachstafeln aus Verespatak (Rosia Mon-tana), die in den letzten Jahrzehnten des 18. Jhs. und in der er-sten Hälfte des 19» Jhs. in römischen Stollen gefunden und im Cor-pus Inscriptionum Latinarum erstmals vollständig veröffentlicht wurden . Diese 25 Tafeln wie auch die Grab- und Altarinschriften aus Rosia Montana liefern uns ein Bild der Verhältnisse in den Goldbergwerken von Alburnus Maior aus der Mitte des 2. Jhs., aus der Zeit also, in der das römische Kaiserreich auf der Höhe seiner politischen und ökonomischen Entwicklung stand. Die Bedeutung des Materials aus Alburnus Maior wird besonders dadurch hervorgehoben, daß außer ihm und den Inschriften aus Vipasca im römischen Spanien keine aufschlußreichen Hinweise über die Bergwerke für die Zeit des Prinzipats vorhanden sind. Wie weiter gezeigt wird, ist dieses Material nicht ohne Belang auch für die Untersuchung des Problems der ökonomischen Krise, die sich bereits in der zweiten Hälfte des 2. Jhs. anzeigt. "Es wird sicher mit Recht angenommen, daß die Eroberung der Goldbergwerke Daziens ein nicht unbedeutendes Motiv war, das den Kaiser Trajan zum Angriff auf dieses Land verleitete. Dies wird u.a. auch durch den Eifer, mit welchem die Römer die Bergwerke ausgebeutet haben, bestätigt. Der erste Prokurator der Gold-bergwerke ist schon in der Zelt Trajans bezeugt (CIL III 1312). Die Methoden der technischen Gewinnung des Goldes in Dazien 10 Gesellschaft II 139
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

Dia Arbeitsverhältnisse in den Goldbergwerken des römischen Daziens Stanislaw Mrozek, Torufi 1. Allgemeine Betrachtungen über die Goldbergwerke in Dazien Gold wurde in Siebenbürgen bereits im 2. Jahrtausend v.u.Z. gewonnen. Es ist keineswegs eine ununterbrochene Exploitation ge-wesen; das Graben nach Gold wurde vielmehr von den jeweilig sich hier aufhaltenden Stämmen oder Völkerschaften betrieben. Im 6. Jh. v.u.Z. sind in Siebenbürgen die Agathyrsen als Goldgräber bekannt. Nennenswert ist auch die Gewinnung des Goldes unter der Herrschaft der dakischen Könige, aber erst die römische Kaiserzeit bringt uns direkte schriftliche Quellen über die Goldbergwerke Daziens. Es sind nämlich die bekannten Wachstafeln aus Verespatak (Rosia Mon-tana), die in den letzten Jahrzehnten des 18. Jhs. und in der er-sten Hälfte des 19» Jhs. in römischen Stollen gefunden und im Cor-pus Inscriptionum Latinarum erstmals vollständig veröffentlicht wurden . Diese 25 Tafeln wie auch die Grab- und Altarinschriften aus Rosia Montana liefern uns ein Bild der Verhältnisse in den Goldbergwerken von Alburnus Maior aus der Mitte des 2. Jhs., aus der Zeit also, in der das römische Kaiserreich auf der Höhe seiner politischen und ökonomischen Entwicklung stand. Die Bedeutung des Materials aus Alburnus Maior wird besonders dadurch hervorgehoben, daß außer ihm und den Inschriften aus Vipasca im römischen Spanien keine aufschlußreichen Hinweise über die Bergwerke für die Zeit des Prinzipats vorhanden sind. Wie weiter gezeigt wird, ist dieses Material nicht ohne Belang auch für die Untersuchung des Problems der ökonomischen Krise, die sich bereits in der zweiten Hälfte des 2. Jhs. anzeigt. "Es wird sicher mit Recht angenommen, daß die Eroberung der Goldbergwerke Daziens ein nicht unbedeutendes Motiv war, das den Kaiser Trajan zum Angriff auf dieses Land verleitete. Dies wird u.a. auch durch den Eifer, mit welchem die Römer die Bergwerke ausgebeutet haben, bestätigt. Der erste Prokurator der Gold-bergwerke ist schon in der Zelt Trajans bezeugt (CIL III 1312). Die Methoden der technischen Gewinnung des Goldes in Dazien 10 Gesellschaft II 139
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston
Downloaded on 24.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783112618387-008/html?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOoqLQWjuRyfB_zrFOctVSly18t5p4pXZ3sqaMK8ZbB4vCKfxAxC-
Scroll to top button