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4. Grundlagen der Antibiotikatherapie

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Antibiotika Chemie und Anwendung
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4.1. Wirkungsspektrum 17 Alle Antibiotika werden ebenso wie andere Arzneimittel in unterschiedlichem Ausmaß und in voneinander stark abweichender Zeit metabolisiert. In den meisten Fällen sind die entstehenden Abbauprodukte antibakteriell nicht wirksam. Im Zusammenhang mit der metabolisch bedingten Inaktivierung können stärker toxische oder auch völlig entgiftete Stoffe entstehen. Die Aus-scheidung der meisten Antibiotika erfolgt durch die Nieren. Wenige Antibiotika, wie z. B. Rifampicin, werden durch die Galle und den Stuhl eliminiert. Die Geschwindigkeit der Elimination wird durch die Halbwertszeit des jeweiligen Antibiotikums im Blut an-gegeben. Die Halbwertszeit ist die Zeit, in der die Konzentration des Antibiotikums nach Einstellung des Diffusionsgleichgewichtes auf die Hälfte der ursprünglichen Konzentration abgesunken ist. 4. Grundlagen der Antibiotikatherapie Beim Einsatz von Antibiotika in der Therapie sind vom Arzt einige allgemeingültige Aspekte zu beachten, die in den folgenden Ab-schnitten zusammengestellt sind. Dazu gehören u. a. Kenntnisse über das Wirkungsspektrum, die Resistenz und Persistenz, den Hospitalismus und die Nebenwirkungen der Antibiotika. 4.1. Wirkungsspektrum Als Wirkungsspektrum wird die antimikrobielle Wirkungsbreite des entsprechenden Antibiotikums gegen verschiedene Erreger bezeichnet. Es gibt eine grobe Übersicht, welche Keimarten beein-flußt werden. Da die Resistenzlage (siehe Abschn. 4.2.) einzelner Keime bzw. Stämme beträchtlich variieren kann, ist der positive Aussagewert des Wirkungsspektrums begrenzt. Wichtiger ist die negative Information, d. h. welches Antibiotikum bei welchem Erreger auf Grund dessen natürlicher Resistenz mit Sicherheit keine Wirkung zeigt. Das exakte Vorgehen beim Aufstellen einer klinischen und bakteriologischen Diagnose, auf deren Grundlage die Wahl des richtigen Antibiotikums zu erfolgen hat, kann einschlägigen Fachbüchern entnommen werden. Wenn bei bestimmten Infek-tionskrankheiten mehrere Erreger in Betracht kommen, ist ein Antibiogramm erforderlich. Erst nach dessen Auswertung ist eine Entscheidung möglich. 2 Oijken
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

4.1. Wirkungsspektrum 17 Alle Antibiotika werden ebenso wie andere Arzneimittel in unterschiedlichem Ausmaß und in voneinander stark abweichender Zeit metabolisiert. In den meisten Fällen sind die entstehenden Abbauprodukte antibakteriell nicht wirksam. Im Zusammenhang mit der metabolisch bedingten Inaktivierung können stärker toxische oder auch völlig entgiftete Stoffe entstehen. Die Aus-scheidung der meisten Antibiotika erfolgt durch die Nieren. Wenige Antibiotika, wie z. B. Rifampicin, werden durch die Galle und den Stuhl eliminiert. Die Geschwindigkeit der Elimination wird durch die Halbwertszeit des jeweiligen Antibiotikums im Blut an-gegeben. Die Halbwertszeit ist die Zeit, in der die Konzentration des Antibiotikums nach Einstellung des Diffusionsgleichgewichtes auf die Hälfte der ursprünglichen Konzentration abgesunken ist. 4. Grundlagen der Antibiotikatherapie Beim Einsatz von Antibiotika in der Therapie sind vom Arzt einige allgemeingültige Aspekte zu beachten, die in den folgenden Ab-schnitten zusammengestellt sind. Dazu gehören u. a. Kenntnisse über das Wirkungsspektrum, die Resistenz und Persistenz, den Hospitalismus und die Nebenwirkungen der Antibiotika. 4.1. Wirkungsspektrum Als Wirkungsspektrum wird die antimikrobielle Wirkungsbreite des entsprechenden Antibiotikums gegen verschiedene Erreger bezeichnet. Es gibt eine grobe Übersicht, welche Keimarten beein-flußt werden. Da die Resistenzlage (siehe Abschn. 4.2.) einzelner Keime bzw. Stämme beträchtlich variieren kann, ist der positive Aussagewert des Wirkungsspektrums begrenzt. Wichtiger ist die negative Information, d. h. welches Antibiotikum bei welchem Erreger auf Grund dessen natürlicher Resistenz mit Sicherheit keine Wirkung zeigt. Das exakte Vorgehen beim Aufstellen einer klinischen und bakteriologischen Diagnose, auf deren Grundlage die Wahl des richtigen Antibiotikums zu erfolgen hat, kann einschlägigen Fachbüchern entnommen werden. Wenn bei bestimmten Infek-tionskrankheiten mehrere Erreger in Betracht kommen, ist ein Antibiogramm erforderlich. Erst nach dessen Auswertung ist eine Entscheidung möglich. 2 Oijken
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