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85. Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 17. April 1880, betreffend den Seeunfall der Bark „Maria "Wilhelmine" von Barth

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Band 2, Heft 2
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Bark Maria Wilhelmine. 349 die nur 50 Seemeilen entfernten Scilly-Inseln hätte anlaufen und mit Hülfe der überall an den britischen Küsten stationirten Lootsen einen Hafen erreichen können. Nirgends zeigt sich die zwingende Nothwendigkeit zu dem Beschlüsse, das Schiff zu verlassen. In dem ganzen Verhalten des Schiffers zeigt sich Mangel an Entschlossenheit und an der Fähigkeit, schwierige Lagen zu be-herrschen. Diese Eigenschaft muss vor Allem von dem Führer eines Seeschiffes gefordert werden, und da der Schiffer Wothke bei diesem Unfälle gezeigt hat, dass er diese Eigenschaft nicht besitzt, so hat das Seeamt demselben die Befugniss zur Ausübung seines Gewerbes entzogen. Aus Obigem ergiebt sich endlich von selbst, dass so wenig, wie zum Preisgeben des Schiffes, zum Einschlagen der Bugpforte ein zwingender Grund vorlag. Demnach hat das Seeamt, wie ge-schehen, den Spruch gefällt. 85. Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 17. April 1880, betreffend den Seeunfall der Bark „Maria "Willielmine" von Barth. Schiff in der Tajomündung gestrandet und wrack geworden sechs Personen der Besatzung ertrunken. Der Spruch des Seeamts lautet: dass der Unfall, durch welchen die Bark »Maria Wilhelmine«, Schiffer Scheel, am 15. Februar 1880 bei der Einfahrt in den Tajo südlich Medao Point gestrandet und zerschellt ist, durch das unsichtige Wetter und die dadurch veranlasste falsche Schätzung des Abstandes vom Lande verursacht worden ist. Gründe Die im Jahre 1861 in Sunderland erbaute, dem Schiffskapitain Friedrich Wilhelm Scheel zu Michaelsdorf zu 56/6o gehörige und von diesem geführte Bark »Maria Wilhelmine« von Barth — JPKN —, vermessen zu 328,29 britischen Register-Tons
© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

Bark Maria Wilhelmine. 349 die nur 50 Seemeilen entfernten Scilly-Inseln hätte anlaufen und mit Hülfe der überall an den britischen Küsten stationirten Lootsen einen Hafen erreichen können. Nirgends zeigt sich die zwingende Nothwendigkeit zu dem Beschlüsse, das Schiff zu verlassen. In dem ganzen Verhalten des Schiffers zeigt sich Mangel an Entschlossenheit und an der Fähigkeit, schwierige Lagen zu be-herrschen. Diese Eigenschaft muss vor Allem von dem Führer eines Seeschiffes gefordert werden, und da der Schiffer Wothke bei diesem Unfälle gezeigt hat, dass er diese Eigenschaft nicht besitzt, so hat das Seeamt demselben die Befugniss zur Ausübung seines Gewerbes entzogen. Aus Obigem ergiebt sich endlich von selbst, dass so wenig, wie zum Preisgeben des Schiffes, zum Einschlagen der Bugpforte ein zwingender Grund vorlag. Demnach hat das Seeamt, wie ge-schehen, den Spruch gefällt. 85. Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 17. April 1880, betreffend den Seeunfall der Bark „Maria "Willielmine" von Barth. Schiff in der Tajomündung gestrandet und wrack geworden sechs Personen der Besatzung ertrunken. Der Spruch des Seeamts lautet: dass der Unfall, durch welchen die Bark »Maria Wilhelmine«, Schiffer Scheel, am 15. Februar 1880 bei der Einfahrt in den Tajo südlich Medao Point gestrandet und zerschellt ist, durch das unsichtige Wetter und die dadurch veranlasste falsche Schätzung des Abstandes vom Lande verursacht worden ist. Gründe Die im Jahre 1861 in Sunderland erbaute, dem Schiffskapitain Friedrich Wilhelm Scheel zu Michaelsdorf zu 56/6o gehörige und von diesem geführte Bark »Maria Wilhelmine« von Barth — JPKN —, vermessen zu 328,29 britischen Register-Tons
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Chapters in this book

  1. Frontmatter I
  2. INHALT II
  3. 52. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 14. Februar 1880, betreffend den Seeunfall der norwegischen Bark „Ferda" von Stavanger 217
  4. 53. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 2. März 1880, betreffend den Seeunfall des Dreimastschooners „Christian" von Blankenese 227
  5. 54. Spruch des Seeamts zu Bremerhaven vom 5. März 1880, betreffend den Seeunfall der Bark „Christine" von Bremen 229
  6. 55. Spruch des Seeamts zu Rostock vom 8. März 1880, betreffend den Seeunfall der deutschen Kuff „Elisabeth" von Wismar 233
  7. 56. Spruch des Seeamts zu Rostock vom 8. März 1880, betreffend den Seeunfall der Brigg „Ariadne" von Rostock 237
  8. 57. Spruch, des Seeamts zu Hamburg vom 8. März 1880, betreffend den Seeunfall der deutschen Brigg „Doña Zoyla" von Hamburg 242
  9. 58. Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 11. März 1880, betreffend den Seeunfall der deutschen Bark „Gut Heil" von Greifswald 246
  10. 59. Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 11. März 1880, betreffend den Seeunfall der Schaluppe „Bertha" von Barth 248
  11. 60. Sprach des Seeamts zu Stralsund vom 11. März 1880, betreffend den Seeunfall der Brigg „Hellas" von Greifswald 250
  12. 61. Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 11. März 1880, betreffend den Seeunfall des Schooners „Minna" 252
  13. 62. Spruch des Seeamts zu Brake vom 12. März 1880, betreffend den Seeunfall der deutschen Bark „Schiller" von Elsfleth 255
  14. 63. Spruch des Seeamts zu Stettin vom 13, März 1880, betreffend den Seeunfall der Schoonerbark „Bertha" von Stettin 257
  15. 64. Spruch des Seeamts zu Stettin vom 13. März 1880, betreffend den Seeunfall des Schooners „Alwine" 259
  16. 65. Spruch des Seeamts zu Stettin vom 13. März 1880, betreffend den Seeunfall der Galeas „Minna" 262
  17. 66. Spruch des Seeamts zu Danzig vom 15. März 1880, betreffend den Seeunfall der deutschen Bark „Alma" von Danzig und des britischen Dampfers „Durham" 264
  18. 67. Spruch des Seeamts zu Flensburg vom 17. März 1880, betreffend den Seeunfall der dänischen Jacht „Haabet." 270
  19. 68. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 20. März 1880, betreffend den Seeunfall der deutschen Bark „Marie Heydorn II." von Hamburg 271
  20. 69. Spruch des Seeamts zu Bremerhaven vom 20. März 1880, betreffend den Seeunfall des deutschen Dampfers „Mosel" von Bremen 274
  21. 70. Spruch des Seeamts zu Rostock vom 22. März 1880, betreffend den Seeunfall des Ewers „Magdalena" von Heiligenhafen 276
  22. 71. Spruch des Seeamts zu Rostock vom 22. März 1880, betreffend den Seeunfall des Schooners „Caecilia Maria" von Arnis 281
  23. 72. Spruch des Seeamts zu Danzig vom 22. März 1880, betreffend den Seeunfall des Schooners „Auguste" von Swinemünde 285
  24. 73. Spruch des Seeamts zu Rostock vom 18. December 1879 und Entscheidung des Ober-Seeamts vom 22. März 1880, betreffend den Seeunfall der Bark „Wilhelm Schmidt" von Rostock 288
  25. 74. Spruch des Seeamts zu Emden vom 10. Januar 1880 und Entscheidung des Ober-Seeamts vom 23. März 1880, betreffend den Seeunfall der Schoonergaliote „Hilkelina Gerhardina" von Neuharlingersiel 300
  26. 75. Spruch des Seeamts zu Emden vom 27. December 1879 und Entscheidung des Ober-Seeamts vom 24. März 1880, betreffend den Seeunfall des Schooners „Mettine" von Papenburg 308
  27. 76. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 24. März 1880, betreffend den Seeunfall der Brigg „Teutonia", von Wischhafen 314
  28. 77. Spruch des Seeamts zu Emden vom 30. März 1880, betreffend den Seeunfall des Schooners „Capella" von Barth 316
  29. 78. Spruch des Seeamts zu Emden vom 10. Januar 1880 und Entscheidung des Kaiserlichen Ober- Seeamts vom 2. April 1880, betreffend den Seeunfall der Kuff „Elise Margaretha" von "Westeraccumersiel 320
  30. 79. Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 4. Februar 1880 und Entscheidung des kaiserlichen Oberseeamts vom 3. April 1880, betreffend den Seeunfall des Schooners „Carl" von Barth 327
  31. 80. Spruch des Seeamts zu Stettin vom 7. April 1880, betreffend den Seeunfall des Schooners „Copernicus" von Stettin 332
  32. 81. Spruch des Seeamts zu Stettin vom 7. April 1880, betreffend den Seeunfall des Schraubendampfers „Martha" von Stettin 334
  33. 82. Spruch des Seeamts zu Stettin vom 7. April 1880, betreffend den Seeunfall der Bark „Christoph Columbus" von Ueckermünde 339
  34. 83. Spruch des Seeamts zu Brake vom 17. April 1880, betreffend den Seeunfall des britischen Schooners „Thomas" aus Montrose 342
  35. 84. Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 17. April 1880, betreffend den Seeunfall des Schooners „Willi" von Stralsund 345
  36. 85. Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 17. April 1880, betreffend den Seeunfall der Bark „Maria "Wilhelmine" von Barth 349
  37. 86. Spruch des Seeamts zu Rostock vom 17. April 1880, betreffend den Seeunfall der Schoonerbrigg „Ferdinand Holdinghausen" von Rostock 351
  38. 87. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 22. April 1880, betreffend den Zusammenstoss des Schraubendampfschiffes „Alster" von Hamburg und des Finkenwärder Fischerewers Nr. 8 357
  39. 88. Spruch des Seeamts zu Stettin vom 24. April 1880, betreffend den Seeunfall der Brigg „Marie & Helene" von Altwarp 367
  40. 89. Spruch, des Seeamts zu Stettin vom 24. April 1880, betreffend den Seeunfall des Schooners „Liberias" von Pölitz (Kreis Randow) 369
  41. 90. Spruch des Seeamts zu Flensburg vom 24. April 1880, betreffend den Seeunfall des Schraubendampfers „Fortuna" von Flensburg 371
  42. 91. Spruch des Seeamts zu Hamburg vom 27. April 1880, betreffend den Seeunfall der deutschen Bark „Elizabeth Emily" von Hamburg 373
Downloaded on 8.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783112441565-034/html?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOooXvHnZF9gHPN8m6yYxbD_UBMmqm8QzwyEoJcwskFZEdJmDupxb
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