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II. Kapitel. Akkumulationsgesetz und Mehrwertlehre

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Das Grundgesetz der Marxschen Gesellschaftslehre
This chapter is in the book Das Grundgesetz der Marxschen Gesellschaftslehre
II. Kapitel: Akkumulationsgesetz und Mehrwertlehre. 9 die Verteilung der Produkte, und mit ihr die soziale Gliederung in Klassen und Stände, sich darnach richtet, was und wie pro-duziert und wie das Produzierte ausgetauscht wird."') Für diese grundsätzliche Auffassung hat das Dioskurenpaar nur einen Beweis beigebracht, eben das Gesetz der Akkumulation, wonach die Verteilung des Gesamtprodukts in der Tat nichts anderes ist als eine unmittelbare Folge der Produktionsweise. Läßt sich das Gesetz als falsch erweisen, so hätte die „pro-duktionistische" Spielart der ökouomistischen Geschichtsauf-fassung viel an Kredit verloren, und meine eigene Auffassung') dürfte erhöhte Beachtung beanspruchen. Ein Angriff gegen das Gesetz der Akkumulation zielt also auf das Herz nicht nur der ökonomischen, sondern der gesamten soziologischen Auffassung von Karl Marx. II. Kapitel. Akkumulationsgesetz und Mehrwertlehre. Die Theoretiker des Marxismus betrachten in Überein-stimmung mit den Auseinandersetzungen des ersten Kapitels das Gesetz der Akkumulation als die Zitadelle ihres Systems, das der Gegner zu erobern hat, der sich vermißt, Marx widerlegen zu wollen. Ihre bürgerlichen Kritiker aber haben, soweit ich sehen kann, durchweg die Theorie des Wertes und Mehrwertes angegriffen,1) ohne sich jemals ernstlich um das uns beschäftigende ') Wie viel Wasser die Dioskuren selbst später in den reinen Wein dieser strengen Lehre gießen mußten, darüber bei Bernstein (Voraussetzungen des Sozialismus) p. 5 ff. a) Vgl. mein „Großgrundeigentum und soziale Frage", Berlin. 1898 p. 491 ff. Ich veröffentliche gleichzeitig eine ausführliche Darstellung meiner „sozial-ökonomischen Geschichtssauffassung" in der Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie und Soziologie. 3) Vgl. Diehl: Artikel „Marx" im Hdwb. der St. W. 2. Aufl. IV. 790 unter E.
© 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

II. Kapitel: Akkumulationsgesetz und Mehrwertlehre. 9 die Verteilung der Produkte, und mit ihr die soziale Gliederung in Klassen und Stände, sich darnach richtet, was und wie pro-duziert und wie das Produzierte ausgetauscht wird."') Für diese grundsätzliche Auffassung hat das Dioskurenpaar nur einen Beweis beigebracht, eben das Gesetz der Akkumulation, wonach die Verteilung des Gesamtprodukts in der Tat nichts anderes ist als eine unmittelbare Folge der Produktionsweise. Läßt sich das Gesetz als falsch erweisen, so hätte die „pro-duktionistische" Spielart der ökouomistischen Geschichtsauf-fassung viel an Kredit verloren, und meine eigene Auffassung') dürfte erhöhte Beachtung beanspruchen. Ein Angriff gegen das Gesetz der Akkumulation zielt also auf das Herz nicht nur der ökonomischen, sondern der gesamten soziologischen Auffassung von Karl Marx. II. Kapitel. Akkumulationsgesetz und Mehrwertlehre. Die Theoretiker des Marxismus betrachten in Überein-stimmung mit den Auseinandersetzungen des ersten Kapitels das Gesetz der Akkumulation als die Zitadelle ihres Systems, das der Gegner zu erobern hat, der sich vermißt, Marx widerlegen zu wollen. Ihre bürgerlichen Kritiker aber haben, soweit ich sehen kann, durchweg die Theorie des Wertes und Mehrwertes angegriffen,1) ohne sich jemals ernstlich um das uns beschäftigende ') Wie viel Wasser die Dioskuren selbst später in den reinen Wein dieser strengen Lehre gießen mußten, darüber bei Bernstein (Voraussetzungen des Sozialismus) p. 5 ff. a) Vgl. mein „Großgrundeigentum und soziale Frage", Berlin. 1898 p. 491 ff. Ich veröffentliche gleichzeitig eine ausführliche Darstellung meiner „sozial-ökonomischen Geschichtssauffassung" in der Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie und Soziologie. 3) Vgl. Diehl: Artikel „Marx" im Hdwb. der St. W. 2. Aufl. IV. 790 unter E.
© 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

Chapters in this book

  1. Frontmatter I
  2. Inhaltsverzeichnis III
  3. Vorwort V
  4. Thesen 1
  5. Erster Teil. Der Grundpfeiler der Marxschen Gesellschaftslehre
  6. I. Kapitel. Das Gesetz der Akkumulation und seine Konsequenzen 5
  7. II. Kapitel. Akkumulationsgesetz und Mehrwertlehre 9
  8. Zweiter Teil. Der Marxsche Beweis
  9. III. Kapitel. Die Entstehung Des „Kapitalverhältnisses" 21
  10. IV. Kapitel. Die Reproduktion Des Kapitalverhältnisses 25
  11. V. Kapitel. Der Marxsclie Kettenschluß 29
  12. Dritter Teil. Die Marxsche Behauptung Im Lichte Der Tatsachen
  13. VI. Kapitel. Die Tatsachen der industriellen Entwicklung 49
  14. VII. Kapitel. Die Tatsachen der landwirtschaftlichen Entwicklung 68
  15. VIII. Kapitel. Die Tatsachen des kapitalistischen Gesamtprozesses 93
  16. Vierter Teil. Die Ursache Der Kapitalistischen Exploitation
  17. IX. Kapitel. Grundeigentums-Verteilung Und Ländliche Wanderbewegung 101
  18. XI. Kapitel. Skizze Einer Lohntheorie 122
  19. XII. Kapitel. Die Tendenz Der Kapitalistischen Entwicklung 128
  20. Schlußwort 142
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https://doi.org/10.1515/9783111577500-004

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  2. Inhaltsverzeichnis III
  3. Vorwort V
  4. Thesen 1
  5. Erster Teil. Der Grundpfeiler der Marxschen Gesellschaftslehre
  6. I. Kapitel. Das Gesetz der Akkumulation und seine Konsequenzen 5
  7. II. Kapitel. Akkumulationsgesetz und Mehrwertlehre 9
  8. Zweiter Teil. Der Marxsche Beweis
  9. III. Kapitel. Die Entstehung Des „Kapitalverhältnisses" 21
  10. IV. Kapitel. Die Reproduktion Des Kapitalverhältnisses 25
  11. V. Kapitel. Der Marxsclie Kettenschluß 29
  12. Dritter Teil. Die Marxsche Behauptung Im Lichte Der Tatsachen
  13. VI. Kapitel. Die Tatsachen der industriellen Entwicklung 49
  14. VII. Kapitel. Die Tatsachen der landwirtschaftlichen Entwicklung 68
  15. VIII. Kapitel. Die Tatsachen des kapitalistischen Gesamtprozesses 93
  16. Vierter Teil. Die Ursache Der Kapitalistischen Exploitation
  17. IX. Kapitel. Grundeigentums-Verteilung Und Ländliche Wanderbewegung 101
  18. XI. Kapitel. Skizze Einer Lohntheorie 122
  19. XII. Kapitel. Die Tendenz Der Kapitalistischen Entwicklung 128
  20. Schlußwort 142
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