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3. Die Vornamen

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Die Personennamen im Deutschen
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3. Die Vornamen 3.1. Bildungsweise Hinsichtlich ihrer Bildungsweise werden die Vornamen gewöhn-lich eingeteilt in (a) Vollformen, (b) Doppelvornamen, (c) Kurzfor-men, (d) Koseformen und (e) Lallformen (vgl. auch Kap. 3.7.1.). (a) Als Vollformen bezeichnet man Namen, die nicht durch Kürzung aus einer längeren Ursprungsform hervorgegangen und nicht durch Suffixe erweitert sind. Hierzu gehören Namen wie Karl, August, Margaret{h)e, aber auch - und in erster Linie die aus alter indoeuropäischer Tradition ererbten Kombinationen aus zwei Namengliedern; Adel-bert, Irm-gard, Thor-björn, Niko-laus, Stani-slaw. Für die durch Suffixe erweiterten Namen (z.B. Augus-tinus < Augustus·, Elisabethina < Elisabeth·, Maximiiianus, ursprüng-lich Maximinianus, < Maximus) fehlt ein Terminus. Häufig behilft man sich mit Weiterbildung oder Erweiterung. Als Basis für Kür-zungen (z.B. Elisabethina > Bettina) gehören auch diese erweiter-ten Formen zu den Vollformen. (b) Der Ausdruck Doppelvorname wird nicht einheitlich ver-wendet (s. [12] Witkowski 23; [226] Seibicke, 149). In diesem Buch werden darunter die Zusammenfügungen aus zwei auch selbständig vorkommenden Vornamen, Voll- oder Kurzformen, verstanden, gleichgültig, ob sie in einem Wort oder mit Binde-strich geschrieben werden: Karlheinz!Karl-Heinz, Hansjürgen! Hans-Jürgen, AnnelieselAnna-Lisa, MarieluiselMarie-Luise. An an-derer Stelle habe ich dafür - analog zu Vollform, Kurzform usw. -die Bezeichnung Doppelform oder Kopulativname verwendet ([237] Seibicke 2002, 95). Da auch Mehrfachzusammensetzun-gen begegnen, wären für diesen Typ die Bezeichnungen Namen-kopplung oder Koppelname vielleicht angemessener. (c) Zu den Kurzformen zählen alle Arten der Kürzung von Vollformen, auch solche mit zusätzlichen Wortbildungsmitteln:

3. Die Vornamen 3.1. Bildungsweise Hinsichtlich ihrer Bildungsweise werden die Vornamen gewöhn-lich eingeteilt in (a) Vollformen, (b) Doppelvornamen, (c) Kurzfor-men, (d) Koseformen und (e) Lallformen (vgl. auch Kap. 3.7.1.). (a) Als Vollformen bezeichnet man Namen, die nicht durch Kürzung aus einer längeren Ursprungsform hervorgegangen und nicht durch Suffixe erweitert sind. Hierzu gehören Namen wie Karl, August, Margaret{h)e, aber auch - und in erster Linie die aus alter indoeuropäischer Tradition ererbten Kombinationen aus zwei Namengliedern; Adel-bert, Irm-gard, Thor-björn, Niko-laus, Stani-slaw. Für die durch Suffixe erweiterten Namen (z.B. Augus-tinus < Augustus·, Elisabethina < Elisabeth·, Maximiiianus, ursprüng-lich Maximinianus, < Maximus) fehlt ein Terminus. Häufig behilft man sich mit Weiterbildung oder Erweiterung. Als Basis für Kür-zungen (z.B. Elisabethina > Bettina) gehören auch diese erweiter-ten Formen zu den Vollformen. (b) Der Ausdruck Doppelvorname wird nicht einheitlich ver-wendet (s. [12] Witkowski 23; [226] Seibicke, 149). In diesem Buch werden darunter die Zusammenfügungen aus zwei auch selbständig vorkommenden Vornamen, Voll- oder Kurzformen, verstanden, gleichgültig, ob sie in einem Wort oder mit Binde-strich geschrieben werden: Karlheinz!Karl-Heinz, Hansjürgen! Hans-Jürgen, AnnelieselAnna-Lisa, MarieluiselMarie-Luise. An an-derer Stelle habe ich dafür - analog zu Vollform, Kurzform usw. -die Bezeichnung Doppelform oder Kopulativname verwendet ([237] Seibicke 2002, 95). Da auch Mehrfachzusammensetzun-gen begegnen, wären für diesen Typ die Bezeichnungen Namen-kopplung oder Koppelname vielleicht angemessener. (c) Zu den Kurzformen zählen alle Arten der Kürzung von Vollformen, auch solche mit zusätzlichen Wortbildungsmitteln:
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