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HHaak,Theodor(e), evang. Theologe, ̈Ubersetzer, Diplo-mat, * 25. 7. 1605 Neuhausen, † 5. 5. 1690 London.H. studierte Theologie und Mathematik in Cambridge undOxford. 1631 von Bischof Josef Hall zum Diakon ordiniert,koordinierte H. in den fr ̈uhen Jahren des Dreißigj ̈ahrigenKrieges Spendensammlungen zur Unterst ̈utzung exilierterpf ̈alzischer Pastoren in London, bis er 1633 nach Heidel-berg zur ̈uckkehrte. Nach der Niederlage der Schweden beiN ̈ordlingen im folgenden Jahr ging H. von neuem ins Exil,zun ̈achst in die Niederlande. Seit 1638 lebte er in London,wo er f ̈ur das englische Parlament und den Kurf ̈ursten vonder Pfalz diplomatische Missionen ̈ubernahm. 1645 gr ̈undeteer einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Kreis, ausdem 1660 die Royal Society hervorging, als deren Mit-glied er ̈Ubersetzungen aus dem Deutschen, Italienischenund Franz ̈osischen erarbeitete. Zu den wichtigsten WerkenH.s, der bereits 1636 mit einer ̈Ubersetzung von DanielDykes religi ̈osem TraktatMystery of Selfe-Deceiving(NosceTeipsum, Das grosse Geheimnuß des Selb-Betrugs) bekanntgeworden war, geh ̈ort die ̈Ubertragung der niederl ̈andischenkommentierten Bibelausgabe ins Englische (1657). H.s deut-sche ̈Ubersetzung von MiltonsParadise Lostblieb unge-druckt.LITERATUR: VD 17. – Pamela R. Barnett: T. H. The firstgerman translator of Paradise Lost. Den Haag 1962.Haan,Heinrich (Aloys Hubert Anton Franz Xaver),kath. Theologe, Philosoph, * 10. 5. 1844 K ̈oln, † 2. 4. 1909Luxemburg.H., Sohn eines Kaufmanns, trat 1862 in die GesellschaftJesu ein. Nach dem Studium der Philosophie im KlosterMaria Laach lehrte er an der Stella Matutina in FeldkirchHumaniora und widmete sich theologischen Studien. Sp ̈aterlehrte er Naturphilosophie in Blijenbeek (Niederlande), wo-hin das Studienhaus der Ordensprovinz infolge des Jesuiten-gesetzes von 1872 verlegt worden war. 1894 wurde H. mitder Leitung der Deutschen Ordensprovinz betraut, die er bis1900 innehatte. Anschließend war er Rektor der Stella Ma-tutina, bis er 1904 an das Schriftstellerhaus in Luxemburgwechselte und sich dort der Herausgabe der „Stimmen ausMaria-Laach“ widmete. H. ver ̈offentlichte u. a.Philosophianaturalis(1894,31906).LITERATUR: Burkhart Schneider: H., H. In: NDB, Bd. 7,1966, S. 369-370.Haarbeck,Theodor, evang. Theologe, Lehrer,* 11. 11. 1846 Neukirchen bei Moers, † 3. 12. 1923Barmen (heute zu Wuppertal).H. studierte in Basel, T ̈ubingen und Bonn Theologie, wurde1868 Lehrer an dem freien christlichen Gymnasium in Bernund war seit 1883 Inspektor an der 1840 von ChristianFriedrichSpittler gegr ̈undeten „Pilgermissionsanstalt“ inSt. Chrischona. 1890 wurde er Inspektor, sp ̈ater Direktor der„Evangelistenschule Johanneum“, die 1893 von Bonn nachBarmen verlegt wurde. 1911-19 war H. Vorsitzender des„Gnadauer Verbandes“, in dem er sich gegen eine Wieder-vereinigung der Gemeinschaftsbewegung mit den Pfingst-gemeinden aussprach. H. ver ̈offentlichte u. a.Die Bibelsagt . . . Kurzgefaßte biblische Glaubenslehre f ̈ur den nach-denklichen Christen(1902,161998) undDas christliche Le-ben nach der Schrift(1921).WEITERESWERK: Die „Pfingstbewegung“ in geschichtli-cher, biblischer und psychologischer Beleuchtung. Barmen1910.LITERATUR: Jakob Haarbeck: D. T. H. Neukirchen 1935. –Hans Hohlwein: H., T. In: NDB, Bd. 7, 1966, S. 370. –Markus Printz: H., T. In: RGG4, Bd. 3, 2000, Sp. 1360.Haarmann,Ulrich, Islamwissenschaftler, * 22. 9. 1942Stuttgart, † 4. 6. 1999 Berlin.H. studierte 1961-69 Orientalistik, Geschichte, Slawistik undSprachwissenschaft in Freiburg und Princeton (New Jersey,USA). 1969 in Freiburg promoviert, habilitierte er sich 1972f ̈ur Islamwissenschaft und war anschließend an der dortigenUniv. in unterschiedlichen Positionen t ̈atig, zuletzt 1979-92als Professor. 1992-98 lehrte er in Kiel und war danachLeiter des Zentrums Moderner Orient in Berlin. H. nahmzahlreiche Gastprofessuren im Ausland wahr und leitete1978-80 das Orient-Institut der Morgenl ̈andischen Gesell-schaft in Beirut (Libanon). Seine Forschungsschwerpunktewaren sprachwissenschaftliche Themen und vor allem dieGeschichte der Mamluken (zuletztThe Mamluks in Egyp-tian Politics and Society, 1998, mit Thomas Philipp). Ergab u. a. die zum Standardwerk gewordeneGeschichte derislamischen Welt(1987,31994) heraus. 1995 wurde H. alsordentliches Mitglied in die Berlin-Brandenburgische Aka-demie der Wissenschaften aufgenommen.Haas,Hans, Religionswissenschaftler, Japanologe,* 3. 12. 1868 Donndorf bei Bayreuth, † 10. 9. 1934 Leipzig.Nach dem Studium der evang. Theologie und klassischenPhilologie war H. 1884-89 Stadtvikar in Aschaffenburg.Durch seine Beziehungen zur Berliner Ostasienmission er-hielt er eine sprachliche Ausbildung in Berlin und London,ehe er 1898 einem Ruf als Pfarrer der deutsch-evangelischenGemeinde nach Tokio und Yokohama folgte. Zugleich ̈uber-nahm er die Direktion der Shinkyo-Shinako-(DeutschenTheologischen) Hochschule in Tokio. H. arbeitete ̈uber denjapanischen Buddhismus und den Islam. 1909 kehrte er alsPrivatgelehrter nach Deutschland zur ̈uck und lebte bis 1912in Heidelberg, bis 1914 in Coburg. Seit 1913 lehrte er inJena und wurde 1915 Prof. der allgemeinen und verglei-chenden Religionsgeschichte in Leipzig. In seinen Schriftensprach sich H. f ̈ur eine Verst ̈andigung und Ann ̈aherung derWeltreligionen aus (Geschichte des Christentums in Japan,2 Bde., 1902-04).WEITEREWERKE: Japans Zukunftsreligion. Berlin21907. –Hrsg.: Amida Buddha unsere Zuflucht. Urkunden zumVerst ̈andnis des japanischen Sukhavati-Buddhismus. Leip-zig 1910. – Konfuzius in Worten aus seinem eigenen Mund.Leipzig 1920. – Bibliographie zur Frage nach den Wechsel-beziehungen zwischen Buddhismus und Christentum. Leip-zig 1922.LITERATUR: Carl Schneider: H., H. In: NDB, Bd. 7, 1966,S. 375.Haas,Philipp de, j ̈udischer Theologe, * 6. 3. 1884Pyrmont, † 16. 4. 1935 Oldenburg.H. studierte 1902-05 in Breslau und 1905 / 06 in Straßburg,wo er zum Dr. phil. promoviert wurde. Bis 1910 war er zwei-ter Rabbiner in Posen, anschließend Rabbiner in Kattowitz.1920 wurde H. zum Landesrabbiner in Oldenburg gew ̈ahlt.557

HHaak,Theodor(e), evang. Theologe, ̈Ubersetzer, Diplo-mat, * 25. 7. 1605 Neuhausen, † 5. 5. 1690 London.H. studierte Theologie und Mathematik in Cambridge undOxford. 1631 von Bischof Josef Hall zum Diakon ordiniert,koordinierte H. in den fr ̈uhen Jahren des Dreißigj ̈ahrigenKrieges Spendensammlungen zur Unterst ̈utzung exilierterpf ̈alzischer Pastoren in London, bis er 1633 nach Heidel-berg zur ̈uckkehrte. Nach der Niederlage der Schweden beiN ̈ordlingen im folgenden Jahr ging H. von neuem ins Exil,zun ̈achst in die Niederlande. Seit 1638 lebte er in London,wo er f ̈ur das englische Parlament und den Kurf ̈ursten vonder Pfalz diplomatische Missionen ̈ubernahm. 1645 gr ̈undeteer einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Kreis, ausdem 1660 die Royal Society hervorging, als deren Mit-glied er ̈Ubersetzungen aus dem Deutschen, Italienischenund Franz ̈osischen erarbeitete. Zu den wichtigsten WerkenH.s, der bereits 1636 mit einer ̈Ubersetzung von DanielDykes religi ̈osem TraktatMystery of Selfe-Deceiving(NosceTeipsum, Das grosse Geheimnuß des Selb-Betrugs) bekanntgeworden war, geh ̈ort die ̈Ubertragung der niederl ̈andischenkommentierten Bibelausgabe ins Englische (1657). H.s deut-sche ̈Ubersetzung von MiltonsParadise Lostblieb unge-druckt.LITERATUR: VD 17. – Pamela R. Barnett: T. H. The firstgerman translator of Paradise Lost. Den Haag 1962.Haan,Heinrich (Aloys Hubert Anton Franz Xaver),kath. Theologe, Philosoph, * 10. 5. 1844 K ̈oln, † 2. 4. 1909Luxemburg.H., Sohn eines Kaufmanns, trat 1862 in die GesellschaftJesu ein. Nach dem Studium der Philosophie im KlosterMaria Laach lehrte er an der Stella Matutina in FeldkirchHumaniora und widmete sich theologischen Studien. Sp ̈aterlehrte er Naturphilosophie in Blijenbeek (Niederlande), wo-hin das Studienhaus der Ordensprovinz infolge des Jesuiten-gesetzes von 1872 verlegt worden war. 1894 wurde H. mitder Leitung der Deutschen Ordensprovinz betraut, die er bis1900 innehatte. Anschließend war er Rektor der Stella Ma-tutina, bis er 1904 an das Schriftstellerhaus in Luxemburgwechselte und sich dort der Herausgabe der „Stimmen ausMaria-Laach“ widmete. H. ver ̈offentlichte u. a.Philosophianaturalis(1894,31906).LITERATUR: Burkhart Schneider: H., H. In: NDB, Bd. 7,1966, S. 369-370.Haarbeck,Theodor, evang. Theologe, Lehrer,* 11. 11. 1846 Neukirchen bei Moers, † 3. 12. 1923Barmen (heute zu Wuppertal).H. studierte in Basel, T ̈ubingen und Bonn Theologie, wurde1868 Lehrer an dem freien christlichen Gymnasium in Bernund war seit 1883 Inspektor an der 1840 von ChristianFriedrichSpittler gegr ̈undeten „Pilgermissionsanstalt“ inSt. Chrischona. 1890 wurde er Inspektor, sp ̈ater Direktor der„Evangelistenschule Johanneum“, die 1893 von Bonn nachBarmen verlegt wurde. 1911-19 war H. Vorsitzender des„Gnadauer Verbandes“, in dem er sich gegen eine Wieder-vereinigung der Gemeinschaftsbewegung mit den Pfingst-gemeinden aussprach. H. ver ̈offentlichte u. a.Die Bibelsagt . . . Kurzgefaßte biblische Glaubenslehre f ̈ur den nach-denklichen Christen(1902,161998) undDas christliche Le-ben nach der Schrift(1921).WEITERESWERK: Die „Pfingstbewegung“ in geschichtli-cher, biblischer und psychologischer Beleuchtung. Barmen1910.LITERATUR: Jakob Haarbeck: D. T. H. Neukirchen 1935. –Hans Hohlwein: H., T. In: NDB, Bd. 7, 1966, S. 370. –Markus Printz: H., T. In: RGG4, Bd. 3, 2000, Sp. 1360.Haarmann,Ulrich, Islamwissenschaftler, * 22. 9. 1942Stuttgart, † 4. 6. 1999 Berlin.H. studierte 1961-69 Orientalistik, Geschichte, Slawistik undSprachwissenschaft in Freiburg und Princeton (New Jersey,USA). 1969 in Freiburg promoviert, habilitierte er sich 1972f ̈ur Islamwissenschaft und war anschließend an der dortigenUniv. in unterschiedlichen Positionen t ̈atig, zuletzt 1979-92als Professor. 1992-98 lehrte er in Kiel und war danachLeiter des Zentrums Moderner Orient in Berlin. H. nahmzahlreiche Gastprofessuren im Ausland wahr und leitete1978-80 das Orient-Institut der Morgenl ̈andischen Gesell-schaft in Beirut (Libanon). Seine Forschungsschwerpunktewaren sprachwissenschaftliche Themen und vor allem dieGeschichte der Mamluken (zuletztThe Mamluks in Egyp-tian Politics and Society, 1998, mit Thomas Philipp). Ergab u. a. die zum Standardwerk gewordeneGeschichte derislamischen Welt(1987,31994) heraus. 1995 wurde H. alsordentliches Mitglied in die Berlin-Brandenburgische Aka-demie der Wissenschaften aufgenommen.Haas,Hans, Religionswissenschaftler, Japanologe,* 3. 12. 1868 Donndorf bei Bayreuth, † 10. 9. 1934 Leipzig.Nach dem Studium der evang. Theologie und klassischenPhilologie war H. 1884-89 Stadtvikar in Aschaffenburg.Durch seine Beziehungen zur Berliner Ostasienmission er-hielt er eine sprachliche Ausbildung in Berlin und London,ehe er 1898 einem Ruf als Pfarrer der deutsch-evangelischenGemeinde nach Tokio und Yokohama folgte. Zugleich ̈uber-nahm er die Direktion der Shinkyo-Shinako-(DeutschenTheologischen) Hochschule in Tokio. H. arbeitete ̈uber denjapanischen Buddhismus und den Islam. 1909 kehrte er alsPrivatgelehrter nach Deutschland zur ̈uck und lebte bis 1912in Heidelberg, bis 1914 in Coburg. Seit 1913 lehrte er inJena und wurde 1915 Prof. der allgemeinen und verglei-chenden Religionsgeschichte in Leipzig. In seinen Schriftensprach sich H. f ̈ur eine Verst ̈andigung und Ann ̈aherung derWeltreligionen aus (Geschichte des Christentums in Japan,2 Bde., 1902-04).WEITEREWERKE: Japans Zukunftsreligion. Berlin21907. –Hrsg.: Amida Buddha unsere Zuflucht. Urkunden zumVerst ̈andnis des japanischen Sukhavati-Buddhismus. Leip-zig 1910. – Konfuzius in Worten aus seinem eigenen Mund.Leipzig 1920. – Bibliographie zur Frage nach den Wechsel-beziehungen zwischen Buddhismus und Christentum. Leip-zig 1922.LITERATUR: Carl Schneider: H., H. In: NDB, Bd. 7, 1966,S. 375.Haas,Philipp de, j ̈udischer Theologe, * 6. 3. 1884Pyrmont, † 16. 4. 1935 Oldenburg.H. studierte 1902-05 in Breslau und 1905 / 06 in Straßburg,wo er zum Dr. phil. promoviert wurde. Bis 1910 war er zwei-ter Rabbiner in Posen, anschließend Rabbiner in Kattowitz.1920 wurde H. zum Landesrabbiner in Oldenburg gew ̈ahlt.557

Chapters in this book

  1. Band 1: A-L
  2. I-XVIII I
  3. Biographische Artikel A-Z
  4. A 1
  5. B 71
  6. C 217
  7. D 269
  8. E 335
  9. F 399
  10. G 469
  11. H 557
  12. I 693
  13. J 701
  14. K 741
  15. L 817
  16. Band 2: M-Z/Register
  17. I-VI I
  18. M 883
  19. N 965
  20. O 1001
  21. P 1023
  22. Q 1077
  23. R 1079
  24. S 1163
  25. T 1315
  26. U 1351
  27. V 1363
  28. W 1377
  29. Y 1437
  30. Z 1439
  31. Personenregister 1457
  32. Ortsregister 1607
Downloaded on 23.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110959888.557/html?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOopsd7fAyrp8S71H0EIxf8kkdRCGkm6fzV9O6MdtqV0xhHxG4fY2
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