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3.4 Getrennt- und Zusammenschreibung - zwischen Wortgruppe und Wort, Grammatik und Lexikon

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Burkhard Schaeder 3.4 Getrennt- und Zusammenschreibung -zwischen Wortgruppe und Wort, Grammatik und Lexikon 0. Vorbemerkung Die folgenden Ausführungen gelten der Darstellung und Begründung der Neure-gelung der deutschen Rechtschreibung im Bereich der Getrennt- und Zusam-menschreibung, wie sie im amtlichen Regelwerk «Deutsche Rechtschreibung -Regeln und Wörterverzeichnis» (1995 und leicht modifiziert: 1996) dokumentiert ist. Zur Erklärung der Intentionen und Inhalte der Neuregelung erschien es sinnvoll, nach einer Einführung in den Problemkreis (Kapitel 1) zunächst als Beitrag zur Rekonstruktion der herkömmlichen Schreibung einen kurzen Blick auf die Ge-schichte der Regulierung der Getrennt- und Zusammenschreibung zu werfen (Kapitel 2) und sodann die zuletzt gültige Regulierung der Duden-Rechtschrei-bung (1991) vorzustellen und kritisch zu kommentieren (Kapitel 3). Diesen Aus-führungen folgen Überlegungen zu möglichen Strukturierungen des Bereichs, die anzeigen, welche Faktoren bei der für die Getrennt- und Zusammenschreibung entscheidenden Frage eine maßgebliche Rolle spielen, bei der Frage nämlich, ob es sich im jeweiligen Einzelfall um eine Wortgruppe oder aber um ein Wort bzw. eine Wortbildungskonstruktion handelt (Kapitel 4). Die anschließenden Darlegungen gelten der Formulierung und Erläuterung derje-nigen Grundsätze, die der Getrennt- und Zusammenschreibung zugrunde liegen (Kapitel 5). Im weiteren werden die Regeln als Resultat der verfeinerten Anwen-dung dieser und zusätzlich aufgestellter Grundsätze dargestellt und mit Anmer-kungen versehen (Kapitel 6). Ein vorläufiges Resümee (Kapitel 7) schließt die Ausführungen ab. Obwohl die Darstellung vergleichsweise umfänglich geraten ist, reicht der hier zur Verfügung stehende Platz bei weitem nicht aus, die Geschichte und Theorie der Getrennt- und Zusammenschreibung, die Genese und einzelne Probleme der Neuregelung, die ihren Niederschlag in zahlreichen Arbeitspapieren und Wörter-listen gefunden haben, umfassend abzuhandeln. Dies muß einer eigenen Arbeit vorbehalten bleiben. Angemerkt sei noch, daß der Beitrag - soweit es sich nicht um Beispiele aus dem neu geregelten Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung handelt - auf Bitten der Herausgeber in der ehemals gültigen Rechtschreibung abgefaßt ist.

Burkhard Schaeder 3.4 Getrennt- und Zusammenschreibung -zwischen Wortgruppe und Wort, Grammatik und Lexikon 0. Vorbemerkung Die folgenden Ausführungen gelten der Darstellung und Begründung der Neure-gelung der deutschen Rechtschreibung im Bereich der Getrennt- und Zusam-menschreibung, wie sie im amtlichen Regelwerk «Deutsche Rechtschreibung -Regeln und Wörterverzeichnis» (1995 und leicht modifiziert: 1996) dokumentiert ist. Zur Erklärung der Intentionen und Inhalte der Neuregelung erschien es sinnvoll, nach einer Einführung in den Problemkreis (Kapitel 1) zunächst als Beitrag zur Rekonstruktion der herkömmlichen Schreibung einen kurzen Blick auf die Ge-schichte der Regulierung der Getrennt- und Zusammenschreibung zu werfen (Kapitel 2) und sodann die zuletzt gültige Regulierung der Duden-Rechtschrei-bung (1991) vorzustellen und kritisch zu kommentieren (Kapitel 3). Diesen Aus-führungen folgen Überlegungen zu möglichen Strukturierungen des Bereichs, die anzeigen, welche Faktoren bei der für die Getrennt- und Zusammenschreibung entscheidenden Frage eine maßgebliche Rolle spielen, bei der Frage nämlich, ob es sich im jeweiligen Einzelfall um eine Wortgruppe oder aber um ein Wort bzw. eine Wortbildungskonstruktion handelt (Kapitel 4). Die anschließenden Darlegungen gelten der Formulierung und Erläuterung derje-nigen Grundsätze, die der Getrennt- und Zusammenschreibung zugrunde liegen (Kapitel 5). Im weiteren werden die Regeln als Resultat der verfeinerten Anwen-dung dieser und zusätzlich aufgestellter Grundsätze dargestellt und mit Anmer-kungen versehen (Kapitel 6). Ein vorläufiges Resümee (Kapitel 7) schließt die Ausführungen ab. Obwohl die Darstellung vergleichsweise umfänglich geraten ist, reicht der hier zur Verfügung stehende Platz bei weitem nicht aus, die Geschichte und Theorie der Getrennt- und Zusammenschreibung, die Genese und einzelne Probleme der Neuregelung, die ihren Niederschlag in zahlreichen Arbeitspapieren und Wörter-listen gefunden haben, umfassend abzuhandeln. Dies muß einer eigenen Arbeit vorbehalten bleiben. Angemerkt sei noch, daß der Beitrag - soweit es sich nicht um Beispiele aus dem neu geregelten Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung handelt - auf Bitten der Herausgeber in der ehemals gültigen Rechtschreibung abgefaßt ist.

Chapters in this book

  1. Frontmatter i
  2. Inhaltsverzeichnis v
  3. Vorwort 1
  4. Teil I: Die Entstehung der Neuregelung und ihre Begründung
  5. 1. Zur Geschichte der Reformbemühungen
  6. 1.1 Die Geschichte der Reformbemühungen von 1970 bis 1995 in der BRD 7
  7. 1.2 Die Geschichte der Reformbemühungen von 1965 bis 1990 in der DDR 15
  8. 1.3 Die Geschichte der Reformbemühungen von 1960 bis 1995 in Österreich 25
  9. 1.4 Die Geschichte der Reformbemühungen von 1970 bis 1995 in der Schweiz 37
  10. 1.5 Der Internationale Arbeitskreis für Orthographie 49
  11. 1.6 Abschlusserklärung der 3. Wiener Gespräche zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung vom 22. bis zum 24.11.1994 67
  12. 1.7 Gemeinsame Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung vom 1.7.1996 69
  13. 2. Grundlagen der Reform
  14. 2.1 Die Architektur des amtlichen Regelwerks «Deutsche Rechtschreibung» 73
  15. 2.2 Zum Begriff der orthographischen Regel 93
  16. 3. Zur Reform der einzelnen Teilbereiche
  17. 3.1 Laut-Buchstaben-Zuordnung 113
  18. 3.2 Warum die Schweizer weiterhin kein Eszett schreiben. Zugleich: Eine Anmerkung zu Eisenbergs Silbengelenk-Theorie 135
  19. 3.3 Fremdwortschreibung 141
  20. 3.4 Getrennt- und Zusammenschreibung - zwischen Wortgruppe und Wort, Grammatik und Lexikon 157
  21. 3.5 Konzepte der Nominalität 209
  22. 3.6 Zur Reform der Zeichensetzung - Begründung und Kommentar 243
  23. 3.7 Die Worttrennung 259
  24. 3.8 Kommentar zum Wörterverzeichnis 269
  25. Teil II Kritisches zur Neuregelung und alternative Konzepte
  26. 4. Grundsätzliches zur Neuregelung
  27. 4.1 Orthographische Normen in der demokratischen Gesellschaft 295
  28. 4.2 Der Alternativentwurf der Studiengruppe Geschriebene Sprache 317
  29. 5. Kritisches zu einzelnen Teilbereichen
  30. 5.1 Die besondere Kennzeichnung der kurzen Vokale - Vergleich und Bewertung der Neuregelung 323
  31. 5.2 Orthographische Regularitäten, Regeln und ihre Deregulierung. Am Beispiel der Dehnungszeichen im Deutschen 337
  32. 5.3 Aussageabsicht als Schreibungskriterium - ein alternatives Reformkonzept für die Regelung der Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS) 365
  33. 5.4 Das Problem des Regelaufbaus und der Regeloperationalisierung am Beispiel der Großschreibung von Substantiven und Substantivierungen 379
  34. 5.5 Über den Sinn der Großschreibung - ein Alternativvorschlag zur Neuregelung 397
  35. 5.6 Die Alternative: gemäßigte Kleinschreibung 419
  36. 5.7 Zum Komma bei Infinitivgruppen 435
  37. 5.8 Satzbegriffe und Interpunktion 463
  38. 5.9 «Die unproblematischsten Vorschläge sind die zur Zeichensetzung» 489
Downloaded on 10.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110927993.157/html?srsltid=AfmBOookW8H_9JNsjKqf6TiEYNIsyx8G0XqgLqusE5rxlRwH7mIqEgst
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