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10. Fragmente eines Briefes des Eusebius von Caesarea an Euphration von Balaneae (Urk. 3)

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86 ίο. Fragmente eines Briefes des Eusebius von Caesarea an Euphration von Balaneae (Urk. 3) ewigen Zeiten, durch den er auch die Zeiten und das All gemacht hat, gezeugt nicht dem Anschein nach, sondern in Wahrheit, ins Dasein gerufen durch seinen eigenen Willen, unveränderlich und unwandelbar, ein vollkommenes Geschöpf Gottes, doch nicht wie eins der Geschöpfe.« Wenn also nun ihr Schriftstück die Wahrheit sagt, in dem sie den Sohn Gottes vor ewigen Zeiten bekennen, durch den er auch die Zeiten gemacht hat, dann muß dir auch vorgelegen haben, daß er unwandelbar und vollkommenes Geschöpf Gottes ist, aber nicht wie eines der Geschöpfe. Dein Brief beschuldigt sie aber, daß sie sagen, der Sohn sei geworden wie eines der Geschöpfe. Da sie das aber nicht sagen, sondern deutlich definieren, daß er nicht »wie eines der Geschöpfe ist«, sieh zu, daß ihnen damit nicht wiederum sogleich ein Anlaß gegeben wird, sich daran zu machen, etwas zu unternehmen und Unruhe zu stiften, sooft sie nur wollen. Ferner hast du sie beschuldigt, sie würden sagen, daß »der, der ist, den, der nicht ist, gezeugt hat«. Ich wundere mich aber, ob jemand das anders formulieren kann. Denn wenn der, der ist, einer ist, ist es doch offensichtlich, daß alles aus ihm wurde, was auch nach ihm ist. Falls aber nicht er allein der ist, der ist, sondern auch der Sohn der war, der ist, wie zeugte dann der, der ist, den, der ist? Denn dann dürften es wohl zwei sein, die sind. So also Eusebius an den berühmten Alexander; aber auch weitere Briefe von ihm an denselben heiligen Mann werden vorgelegt, in denen vielerlei Lästerungen zu finden sind, die Arius und seine Anhänger rechtfertigen. IO Fragmente eines Briefes des Eusebius von Caesarea an Euphration von Balaneae (Urk. 3) (Brief) des Eusebius, des Pamphilos' Sohn, an Euphration, dessen Anfang (lautet): Meinem Herrn bekenne ich nach aller Gnade. Und nach weiteren Worten: Denn wir sagen nicht, daß der Sohn zusammen mit dem Vater existiert, sondern daß der Vater vor dem Sohn existiert. Denn falls sie zusammen existierten, wie kann da der Vater Vater und der Sohn Sohn sein? Oder wie ist der eine Erster, der andere aber Zweiter? Und der eine ungezeugt, der andere aber gezeugt? Denn zwei, die einander genau gleich sind und zusammen existieren, dürften der gleichen Ehre wert gehalten werden und sind entweder beide, wie ich sagte, ungezeugt oder beide gezeugt. Doch keines von beiden ist wahr; denn weder das Ungezeugte noch das Gezeugte dürften beide zugleich existieren, sondern das eine wird für das Erste und für stärker sowohl der Ordnung als auch der Ehre nach als das Zweite gehalten, da es ja für das Zweite auch zur Ursache sowohl für das Sein als auch das So-Sein wurde. Abgesehen (davon) hat der Sohn Gottes selbst, der besser als alle genau sich auskennt und weiß, daß er selbst ein anderer als der Vater und geringer und hervorgegangen ist, ganz und gar fromm dies auch uns gelehrt und gesagt: »Der Vater, der mich gesandt hat, ist größer als ich.« Und es wurde aus demselben Brief vorgelesen: Er lehrt, daß derselbe auch der einzig Wahrhaftige ist, indem er sagt: »damit sie dich als den einzig wahrhaftigen Gott erkennen«, nicht so, als ob Gott allein einer wäre, sondern als ob nur ein einzig wahrhaftiger Gott existierte mit der absolut notwendigen Hinzufügung des >wahrhaftig<. Denn der Sohn ist auch selbst Gott, aber nicht wahrhaftiger Gott. Denn ein einziger ist auch einzig wahrhaftiger Gott, weil er niemanden vor sich hat. Denn wenn auch der Sohn selbst wahrhaftiger (Gott) ist, dann ist er doch wohl Gott wie ein Abbild des wahrhaftigen Gottes, da »das Wort auch Gott war«, freilich nicht so wie der einzige, wahrhaftige Gott.

86 ίο. Fragmente eines Briefes des Eusebius von Caesarea an Euphration von Balaneae (Urk. 3) ewigen Zeiten, durch den er auch die Zeiten und das All gemacht hat, gezeugt nicht dem Anschein nach, sondern in Wahrheit, ins Dasein gerufen durch seinen eigenen Willen, unveränderlich und unwandelbar, ein vollkommenes Geschöpf Gottes, doch nicht wie eins der Geschöpfe.« Wenn also nun ihr Schriftstück die Wahrheit sagt, in dem sie den Sohn Gottes vor ewigen Zeiten bekennen, durch den er auch die Zeiten gemacht hat, dann muß dir auch vorgelegen haben, daß er unwandelbar und vollkommenes Geschöpf Gottes ist, aber nicht wie eines der Geschöpfe. Dein Brief beschuldigt sie aber, daß sie sagen, der Sohn sei geworden wie eines der Geschöpfe. Da sie das aber nicht sagen, sondern deutlich definieren, daß er nicht »wie eines der Geschöpfe ist«, sieh zu, daß ihnen damit nicht wiederum sogleich ein Anlaß gegeben wird, sich daran zu machen, etwas zu unternehmen und Unruhe zu stiften, sooft sie nur wollen. Ferner hast du sie beschuldigt, sie würden sagen, daß »der, der ist, den, der nicht ist, gezeugt hat«. Ich wundere mich aber, ob jemand das anders formulieren kann. Denn wenn der, der ist, einer ist, ist es doch offensichtlich, daß alles aus ihm wurde, was auch nach ihm ist. Falls aber nicht er allein der ist, der ist, sondern auch der Sohn der war, der ist, wie zeugte dann der, der ist, den, der ist? Denn dann dürften es wohl zwei sein, die sind. So also Eusebius an den berühmten Alexander; aber auch weitere Briefe von ihm an denselben heiligen Mann werden vorgelegt, in denen vielerlei Lästerungen zu finden sind, die Arius und seine Anhänger rechtfertigen. IO Fragmente eines Briefes des Eusebius von Caesarea an Euphration von Balaneae (Urk. 3) (Brief) des Eusebius, des Pamphilos' Sohn, an Euphration, dessen Anfang (lautet): Meinem Herrn bekenne ich nach aller Gnade. Und nach weiteren Worten: Denn wir sagen nicht, daß der Sohn zusammen mit dem Vater existiert, sondern daß der Vater vor dem Sohn existiert. Denn falls sie zusammen existierten, wie kann da der Vater Vater und der Sohn Sohn sein? Oder wie ist der eine Erster, der andere aber Zweiter? Und der eine ungezeugt, der andere aber gezeugt? Denn zwei, die einander genau gleich sind und zusammen existieren, dürften der gleichen Ehre wert gehalten werden und sind entweder beide, wie ich sagte, ungezeugt oder beide gezeugt. Doch keines von beiden ist wahr; denn weder das Ungezeugte noch das Gezeugte dürften beide zugleich existieren, sondern das eine wird für das Erste und für stärker sowohl der Ordnung als auch der Ehre nach als das Zweite gehalten, da es ja für das Zweite auch zur Ursache sowohl für das Sein als auch das So-Sein wurde. Abgesehen (davon) hat der Sohn Gottes selbst, der besser als alle genau sich auskennt und weiß, daß er selbst ein anderer als der Vater und geringer und hervorgegangen ist, ganz und gar fromm dies auch uns gelehrt und gesagt: »Der Vater, der mich gesandt hat, ist größer als ich.« Und es wurde aus demselben Brief vorgelesen: Er lehrt, daß derselbe auch der einzig Wahrhaftige ist, indem er sagt: »damit sie dich als den einzig wahrhaftigen Gott erkennen«, nicht so, als ob Gott allein einer wäre, sondern als ob nur ein einzig wahrhaftiger Gott existierte mit der absolut notwendigen Hinzufügung des >wahrhaftig<. Denn der Sohn ist auch selbst Gott, aber nicht wahrhaftiger Gott. Denn ein einziger ist auch einzig wahrhaftiger Gott, weil er niemanden vor sich hat. Denn wenn auch der Sohn selbst wahrhaftiger (Gott) ist, dann ist er doch wohl Gott wie ein Abbild des wahrhaftigen Gottes, da »das Wort auch Gott war«, freilich nicht so wie der einzige, wahrhaftige Gott.

Chapters in this book

  1. i-iv i
  2. Vorwort v
  3. Inhalt ix
  4. Verzeichnis der verwendeten Siglen und Abkürzungen xiii
  5. Gestaltung der Edition xviii
  6. Bemerkungen zur Chronologie des arianischen Streits bis zum Tod des Arius xix
  7. 1. Theologische Erklärung alexandrinischer Kleriker an Alexander von Alexandrien (Urk. 6) 77
  8. 2. Briefe des Alexander von Alexandrien 78
  9. 3. Regest eines Rundbriefes einer Synode in Bithynien (Urk. 5) 82
  10. 4. Brief des Eusebius von Nikomedien an Paulinus von Tyrus (Urk. 8) 83
  11. 5. Referate eines (?) Briefes des Paulinus von Tyrus (Urk. 9) 84
  12. 6. Fragment eines Briefes des Presbyters Georgius an Alexander von Alexandrien (Urk. 12) 84
  13. 7. Fragment eines Briefes des Presbyters Georgius an die »Arianer« in Alexandrien (Urk. 13) 85
  14. 8. Regeste eines Briefes (?) des Arius an Paulinus von Tyrus, Eusebius von Caesarea und an Patrophilus von Scythopolis und eines Briefes einer Synode in Palaestina (Urk. 10) 85
  15. 9. Fragment eines Briefes des Eusebius von Caesarea an Alexander von Alexandrien (Urk. 7) 85
  16. 10. Fragmente eines Briefes des Eusebius von Caesarea an Euphration von Balaneae (Urk. 3) 86
  17. 11. Fragment eines Briefes des Athanasius von Anazarba an Alexander von Alexandrien (Urk. II) 87
  18. 12. Fragmente eines Briefes (?) des Athanasius von Anazarba 87
  19. 13. Fragmente zweier Briefe des Theognis von Nicaea 88
  20. 14. Fragmente des Tomus des Alexander von Alexandrien an alle Bischöfe (Urk. 15) 89
  21. 15. Brief des Arius an Eusebius von Nikomedien (Urk. 1) 90
  22. 16. Fragment eines Briefes des Eusebius von Nikomedien an Arius (Urk. 2) 91
  23. 17. Brief des Alexander von Alexandrien an Alexander von Byzanz (Urk. 14) 91
  24. 18. Regest eines Briefes des Alexander von Alexandrien an Silvester von Rom (Urk. 16) 99
  25. 19. Brief des Kaisers Konstantin an Alexander von Alexandrien und Arius (Urk. 17) 99
  26. 20. Brief der Synode von Antiochien des Jahres 325 an Alexander von Byzanz (Urk. 18) 102
  27. 21. Markell von Ancyra über einen Brief des Narcissus von Neronias an Chrestus, Euphronius und Eusebius (Urk. 19) 104
  28. 22. Brief des Kaisers Konstantin mit der Einberufung zur Synode von Nicaea (Urk. 20) 105
  29. 23. Fragment eines Briefes des Eusebius von Nikomedien (Urk. 21) 105
  30. 24. Brief des Eusebius von Caesarea an seine Kirche über die Synode von Nicaea (Urk. 22) 105
  31. 25. Brief der Synode von Nicaea an die Bischöfe Ägyptens (Urk. 23) 108
  32. 26. Theologische Erklärung der Synode von Nicaea (Urk. 24) 109
  33. 27. Brief des Kaisers Konstantin an Arius und seine Anhänger (Urk. 34) 110
  34. 28. Fragment eines Ediktes des Kaisers Konstantin gegen Arius und seine Anhänger (Urk. 33) 115
  35. 29. Brief des Kaisers Konstantin an die Kirche von Alexandria (Urk. 25) 115
  36. 30. Rundbrief des Kaisers Konstantin (Urk. 26) 116
  37. 31. Brief des Kaisers Konstantin an die Kirche von Nikomedien (Urk. 27) 118
  38. 32. Brief des Kaisers Konstantin an Theodot von Laodicea (Urk. 28) 120
  39. 33. Brief des Kaisers Konstantin an Arius (Urk. 29) 120
  40. 34. Brief des Arius und des Euzoius an Kaiser Konstantin (Urk. 30) 121
  41. 35. Berichte über Synoden in Antiochien des Jahres 327 121
  42. 36. Brief des Eusebius von Nikomedien und des Theognis von Nicaea an eine Synode (Urk. 31) 125
  43. 37. Brief des Kaisers Konstantin an Alexander von Alexandrien (Urk. 32) 126
  44. 38. Bericht des Athanasius über Konflikte um die Wiederherstellung der Kircheneinheit in Ägypten 127
  45. 39. Rundbrief der Synode von Jerusalem des Jahres 335 129
  46. 40. Berichte über die Synode in Konstantinopel gegen Markell von Ancyra 132
  47. 41. Briefwechsel und Synoden in Rom und Antiochien der Jahre 340 und 341. 41.1-41.7 137
  48. 41. Briefwechsel und Synoden in Rom und Antiochien der Jahre 340 und 341. 41.8. Brief des Julius von Rom an in Antiochien versammelte Bischöfe 156
  49. 42. Theologische Erklärung einer Synode von Antiochien (4. antiochenische Formel) 176
  50. 43. Die Synode von Serdica
  51. 43.1 Rundbrief der »westlichen« Synode 179
  52. 43.2 Theologische Erklärung der »westlichen« Synode 205
  53. 43.3 Liste der Unterschriften unter der theologischen Erklärung der »westlichen« Synode 212
  54. 43.4 Brief der »westlichen« Synode an Kaiser Constantius 219
  55. 43.5 Brief der »westlichen« Synode an Julius von Rom 222
  56. 43.6 Fragment des Briefes des Ossius von Cordoba und des Protogenes von Serdica an Julius von Rom 231
  57. 43.7 Briefe der »westlichen« Synode an die Kirche Alexandriens und an die Bischöfe Ägyptens und Libyens 232
  58. 43.8 Brief des Athanasius von Alexandrien an Presbyter und Diakone Alexandriens und der Parembole 239
  59. 43.9 Brief der »westlichen« Synode an Presbyter und Diakone in der Mareotis 243
  60. 43.10 Brief des Athanasius von Alexandrien an Presbyter, Diakone und Kirchenvolk in der Mareotis 246
  61. 43.11 Rundbrief der »östlichen« Synode 250
  62. 43.12 Theologische Erklärung der »östlichen« Synode 272
  63. 43.13 Liste der Unterschriften unter der theologischen Erklärung der »östlichen« Synode 275
  64. 44. Ekthesis makrostichos 280
  65. Literatur 288
  66. Vergleichender Überblick über die Zählung der in III/1 und 2 edierten Texte 295
  67. Register zu den in III/1 und 2 edierten Texten / Verzeichnis der Bibelstellen (III/1-2) 296
  68. Verzeichnis der Quellen (III/1–2) 297
  69. Verzeichnis der Personen- und Ortsnamen (III/1–2) 298
  70. Register 303
Downloaded on 23.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110927351.86/html?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOoqPFfAgqoKjv9HDnBMDD-R4_nARTSPRdIhJ6hx7KkpLVqgdWh5D
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