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6 Progressive systemische Sklerose (Sklerodermie)

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Innere Medizin mit Repetitorium
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1090 X Entzündlich-rheumatische Krankheiten GK ggf-Immun· suppressive Serositis Nierenbeteiligung ZNS-Beteiligung Lungen-Beteiligung Thrombopenie hämolytische Anämie Myokarditis GK und Immun-suppressive diffus-proliferierende Glomerulonephritis WHO V. In Anbetracht der relativ guten Prognose dieser Nephritiden soll jedoch zunächst eine Monotherapie mit GK erfolgen, z.B. initial 1 mg/kg Prednison oral pro Tag. Bei Therapieversagen Einsatz von Immunsuppres-siva. Patienten mit einer GN IV haben die schlechteste Prognose. Bei der Behandlung sind die verschiedensten Thcrapieschemata, die Cyclo-phosphamid beinhalten, am effektivsten (0,5-1 g/qm Körperoberfläche alle 1-3 Monate intravenös oder 2 mg/kg KG pro Tag oral oder 1 mg/kg/KG oral in Kombination mit 1 mg/kg KG Azathioprin). Bei fehlender Histolo-gie kann neben klinischen Kriterien eine hohe serologische Aktivität (Anti-ds-DNS, Komplement) eventuell als Indikation für eine Therapie mit Immunsuppressiva angesehen werden. Beim Auftreten einer terminalen Niereninsuffizienz und chronischer Dia-lyse kommt es oft zu einer Remission des Lupus. Nierentransplantationen werden gut toleriert, und ein Rezidiv ist selten. Eine konsequente anti-hypertensive Therapie bei Bestehen einer arteriellen Hypertonie ist äußerst wichtig zur Erhaltung der Nierenfunktion. • Neuropsychiatrische Beteiligung: Die meisten Symptome sollten konser-vativ therapiert werden, eventuell durch den Einsatz von Antidepressiva, Antipsychotika und niedrigen Glukokortikoiddosen. Hohe GK-Dosen sind nur indiziert bei schweren Psychosen, gehäuften epileptischen Anfäl-len und eventuell beim Auftreten von fokalen neurologischen Symptomen. Prognose Der SLE ist eine chronische Erkrankung, zur Zeit noch ohne Aussicht auf Heilung Es kommt jedoch oft zur Symptomfrei-heit unter Medikation oder gar zu einer unterschiedlich langen Remissionszeit ohne Therapie 5.8 Prognose Die Prognose des SLE wird heute deutlich besser eingeschätzt als in frühe-ren Jahren. Zum Teil ist das wohl dadurch bedingt, daß auch leichtere Fälle serologisch erfaßt werden, vor allem aber auch durch eine ausgewogenere Therapie. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 80 und 95%, 10-Jahres-Überle-bensrate zwischen 70 und 80%. Prognostisch ain ungünstigsten sind neben der Nierenbeteiligung ein ZNS-Befall (Psychose und/oder mehrere Krampfanfälle). SLE-Patienten neigen zu Infektionen. Hochdosierte GK-Gaben und Nie-reninsuffizienz machen die Lupus-Patienten besonders anfällig für Infek-tionen verschiedenster Art. Folgende Todesursachen finden sich bei SLE-Patienten: renal ca. 20-30%, Sepsis ca. 20%. kardiovaskulär (meist arteriosklerotisch) 15-30%, ZNS ca. 10%. Sklerodermie Definition Epidemiologie 9 : cf 3:1 Ätiologie und Pathogenese autoimmunologisch 6 Progressive systemische Sklerose (Sklerodermie) Definition: Die Sklerodermie ist eine Multisystemerkrankung mit Fibrose und degenerativer Veränderung der Haut und anderer Organe. Außerdem treten obliterative vaskuläre Veränderungen auf. Epidemiologie: Erkrankung typischerweise der Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr (Frauen: Männer = 3:1). Relativ seltene Erkrankung. Ätiologie und Pathogenese: Eine autoimmunologische Genese ist anzu-nehmen. die genaue Ursache jedoch unklar. Eventuell führt eine Verlet-zung des Endothels kleinerer Gefäße, z.B. durch zytotoxische Lympho-zyten, zu entsprechenden Gefäßveränderungen und zu einer reaktiven Fibrose. Im Frühstadium sind in der Haut perivaskuläre Zellinfiltrate mo-nonukleärer Zellen nachweisbar, im fortgeschrittenen Stadium eine subku-tane Fibrose. Klinik - diffuse Sklerodermie - CREST-Syndrom Klinik Es kann zwischen einer diffusen Sklerodermie mit einem generalisierten Hautbefall von Extremitäten, Gesicht und Stamm, frühzeitiger viszeraler Manifestation und schlechter Prognose und dem sogenannten CREST-Syn-

1090 X Entzündlich-rheumatische Krankheiten GK ggf-Immun· suppressive Serositis Nierenbeteiligung ZNS-Beteiligung Lungen-Beteiligung Thrombopenie hämolytische Anämie Myokarditis GK und Immun-suppressive diffus-proliferierende Glomerulonephritis WHO V. In Anbetracht der relativ guten Prognose dieser Nephritiden soll jedoch zunächst eine Monotherapie mit GK erfolgen, z.B. initial 1 mg/kg Prednison oral pro Tag. Bei Therapieversagen Einsatz von Immunsuppres-siva. Patienten mit einer GN IV haben die schlechteste Prognose. Bei der Behandlung sind die verschiedensten Thcrapieschemata, die Cyclo-phosphamid beinhalten, am effektivsten (0,5-1 g/qm Körperoberfläche alle 1-3 Monate intravenös oder 2 mg/kg KG pro Tag oral oder 1 mg/kg/KG oral in Kombination mit 1 mg/kg KG Azathioprin). Bei fehlender Histolo-gie kann neben klinischen Kriterien eine hohe serologische Aktivität (Anti-ds-DNS, Komplement) eventuell als Indikation für eine Therapie mit Immunsuppressiva angesehen werden. Beim Auftreten einer terminalen Niereninsuffizienz und chronischer Dia-lyse kommt es oft zu einer Remission des Lupus. Nierentransplantationen werden gut toleriert, und ein Rezidiv ist selten. Eine konsequente anti-hypertensive Therapie bei Bestehen einer arteriellen Hypertonie ist äußerst wichtig zur Erhaltung der Nierenfunktion. • Neuropsychiatrische Beteiligung: Die meisten Symptome sollten konser-vativ therapiert werden, eventuell durch den Einsatz von Antidepressiva, Antipsychotika und niedrigen Glukokortikoiddosen. Hohe GK-Dosen sind nur indiziert bei schweren Psychosen, gehäuften epileptischen Anfäl-len und eventuell beim Auftreten von fokalen neurologischen Symptomen. Prognose Der SLE ist eine chronische Erkrankung, zur Zeit noch ohne Aussicht auf Heilung Es kommt jedoch oft zur Symptomfrei-heit unter Medikation oder gar zu einer unterschiedlich langen Remissionszeit ohne Therapie 5.8 Prognose Die Prognose des SLE wird heute deutlich besser eingeschätzt als in frühe-ren Jahren. Zum Teil ist das wohl dadurch bedingt, daß auch leichtere Fälle serologisch erfaßt werden, vor allem aber auch durch eine ausgewogenere Therapie. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 80 und 95%, 10-Jahres-Überle-bensrate zwischen 70 und 80%. Prognostisch ain ungünstigsten sind neben der Nierenbeteiligung ein ZNS-Befall (Psychose und/oder mehrere Krampfanfälle). SLE-Patienten neigen zu Infektionen. Hochdosierte GK-Gaben und Nie-reninsuffizienz machen die Lupus-Patienten besonders anfällig für Infek-tionen verschiedenster Art. Folgende Todesursachen finden sich bei SLE-Patienten: renal ca. 20-30%, Sepsis ca. 20%. kardiovaskulär (meist arteriosklerotisch) 15-30%, ZNS ca. 10%. Sklerodermie Definition Epidemiologie 9 : cf 3:1 Ätiologie und Pathogenese autoimmunologisch 6 Progressive systemische Sklerose (Sklerodermie) Definition: Die Sklerodermie ist eine Multisystemerkrankung mit Fibrose und degenerativer Veränderung der Haut und anderer Organe. Außerdem treten obliterative vaskuläre Veränderungen auf. Epidemiologie: Erkrankung typischerweise der Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr (Frauen: Männer = 3:1). Relativ seltene Erkrankung. Ätiologie und Pathogenese: Eine autoimmunologische Genese ist anzu-nehmen. die genaue Ursache jedoch unklar. Eventuell führt eine Verlet-zung des Endothels kleinerer Gefäße, z.B. durch zytotoxische Lympho-zyten, zu entsprechenden Gefäßveränderungen und zu einer reaktiven Fibrose. Im Frühstadium sind in der Haut perivaskuläre Zellinfiltrate mo-nonukleärer Zellen nachweisbar, im fortgeschrittenen Stadium eine subku-tane Fibrose. Klinik - diffuse Sklerodermie - CREST-Syndrom Klinik Es kann zwischen einer diffusen Sklerodermie mit einem generalisierten Hautbefall von Extremitäten, Gesicht und Stamm, frühzeitiger viszeraler Manifestation und schlechter Prognose und dem sogenannten CREST-Syn-

Chapters in this book

  1. Frontmatter I
  2. Vorwort V
  3. Anschriftenverzeichnis der Autoren VII
  4. Inhaltsverzeichnis IX
  5. I Anamnese, Befunderhebung, Dokumentation
  6. 1 Allgemein-internistische Untersuchung 1
  7. 2 Dokumentation der Untersuchungsbefunde 4
  8. 3 Entscheidungsfindung 5
  9. II Krankheiten des Herz- und Kreislaufsystems
  10. 1 Diagnostik 7
  11. 2 Herzinsuffizienz 38
  12. 3 Herzrhythmusstörungen 54
  13. 4 Koronare Herzkrankheit 74
  14. 5 Kardiomyopathien 101
  15. 6 Entzündliche Erkrankungen des Herzens 120
  16. 7 Erworbene Herzfehler 131
  17. 8 Angeborene Herzfehler 142
  18. 9 Chronisches Cor pulmonale 151
  19. 10 Herztumoren 154
  20. 11 Arterielle Hypertonie 155
  21. 12 Hypotone Regulationsstörungen 181
  22. 13 Arterielle Gefäßerkrankungen 194
  23. 14 Venöse Gefäßerkrankungen 215
  24. 15 Erkrankungen des Lymphgefäßsystems 225
  25. III Krankheiten der Atmungsorgane
  26. 1 Leitsymptome und Untersuchungsverfahren in der Pneumologie 235
  27. 2 Störungen der Atemregulation 243
  28. 3 Atemwegskrankheiten und Emphysem 246
  29. 4 Diffuse (restriktive) Lungenparenchymkrankheiten 274
  30. 5 Bronchopulmonale Tumoren 288
  31. 6 Krankheiten des Lungenkreislaufs 301
  32. 7 Krankheiten der Pleura 309
  33. 8 Krankheiten des Mediastinums 321
  34. 9 Krankheiten des Zwerchfells 325
  35. IV Krankheiten des Blutes und des lymphatischen Systems
  36. 1 Störungen der Hämatopoese 329
  37. 2 Störungen der Erythrozytopoese 337
  38. 3 Störungen der Granulozytopoese und Monopoese 365
  39. 4 Erkrankungen des lymphatischen Systems 368
  40. 5 Leukämien 374
  41. 6 Maligne Lymphome 387
  42. 7 Hämorrhagische Diathesen 413
  43. 8 Erkrankungen der Milz 433
  44. 9 Grundlagen der Transfusionsmedizin 435
  45. 10 Grundlagen der Tumorbiologie und der internistisch-onkologischen Behandlung 441
  46. V Krankheiten der Verdauungsorgane
  47. 1 Erkrankungen des Ösophagus 451
  48. 2 Erkrankungen des Magens und Duodenums 474
  49. 3 Erkrankungen des Dünndarmes 503
  50. 4 Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen 531
  51. 5 Erkrankungen des Dickdarmes 547
  52. 6 Besondere Erkrankungen an Dünn- und Dickdarm 559
  53. 7 Erkrankungen der Leber 567
  54. 8 Erkrankungen der Gallenblase und Gallenwege 612
  55. 9 Erkrankungen des Pankreas 625
  56. VI Krankheiten der endokrinen Organe und Stoffwechselstörungen
  57. 1 Erkrankungen des Hypothalamus und der Hypophyse 665
  58. 2 Erkrankungen der Schilddrüse 688
  59. 3 Erkrankungen der Nebennieren 715
  60. 4 Testes und Ovarien 734
  61. 5 Erkrankungen des Knochens 751
  62. 6 Diabetes mellitus 761
  63. 7 Ernährungsabhängige Gesundheitsstörungen und Stoffwechselerkrankungen 791
  64. VII Krankheiten der Niere und ableitenden Harnwege
  65. 1 Allgemeine Nephrologie 811
  66. 2 Spezielle Nephrologie 834
  67. VIII Störungen des Volumen-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushaltes
  68. 1 Volumen- und Elektrolythaushalt 881
  69. 2 Physiologie des Säure-Basen-Haushaltes 896
  70. IX Infektionskrankheiten
  71. 1 Pathophysiologie 905
  72. 2 Exanthematische Infektionskrankheiten 919
  73. 3 Infektionskrankheiten mit Befall der Mundschleimhaut und des Rachens 933
  74. 4 Infektionskrankheiten mit Befall der Speicheldrüsen 939
  75. 5 Infektionskrankheiten mit Lymphknotenbefall 941
  76. 6 Infektionskrankheiten mit Befall des Respirationstraktes 953
  77. 7 Tuberkulose 965
  78. 8 Infektionskrankheiten mit Darmbefall 970
  79. 9 Infektionskrankheiten mit Befall der Leber 980
  80. 10 Wundinfektionen 983
  81. 11 Infektionen mit Befall des Zentralnervensystems 985
  82. 12 Geschlechtskrankheiten 1002
  83. 13 Nosokomiale Infektionen 1002
  84. 14 Sepsis 1003
  85. 15 Weitere Virusinfektionen 1005
  86. 16 Weitere Erkrankungen durch Chlamydien 1013
  87. 17 Weitere Infektionen durch Rickettsien 1014
  88. 18 Weitere Infektionen durch Mykoplasmen 1016
  89. 19 Weitere bakterielle Infektionen 1016
  90. 20 Weitere Mykosen 1025
  91. 21 Weitere Protozoenerkrankungen 1032
  92. 22 Wurmerkrankungen (Helminthosen) 1040
  93. X Entzündlich-rheumatische Krankheiten
  94. 1 Grundlagen der Diagnostik 1055
  95. 2 Grundlagen der medikamentösen Therapie 1059
  96. 3 Rheumatoide Arthritis (Chronische Polyarthritis) 1064
  97. 4 Seronegative Spondylarthritiden 1073
  98. 5 Systemischer Lupus erythematodes 1082
  99. 6 Progressive systemische Sklerose (Sklerodermie) 1090
  100. 7 Polymyositis / Dermatomyositis 1092
  101. 8 Mischkollagenose (Mixed connective tissue disease, Sharp-Syndrom) 1092
  102. 9 Sjögren-Syndrom 1093
  103. 10 Vaskulitiden 1094
  104. 11 Arteriitis temporalis und Polymyalgia rheumatica 1103
  105. 12 Morbus Behcet 1105
  106. 13 Kryoglobulinämie 1106
  107. 14 Rheumatisches Fieber 1106
  108. 15 Kristallinduzierte Arthropathien 1107
  109. 16 Infektiöse Arthritiden 1109
  110. 17 Arthritis bei verschiedenen Erkrankungen 1112
  111. 18 Differentialdiagnose der entzündlichrheumatischen Gelenkerkrankungen und der Kollagenosen 1115
  112. XI Psychosomatische Medizin
  113. 1 Allgemeine psychosomatische Medizin 1117
  114. 2 Spezielle psychosomatische Medizin 1137
  115. XII Physikalische Medizin, Rehabilitation, Prävention
  116. 1 Physikalische Medizin und Rehabilitation 1153
  117. 2 Präventives und rehabilitatives Training 1161
  118. XIII Multimorbidität und Pharmakotherapie im Alter
  119. 1 Definition und Epidemiologie 1169
  120. 2 Pharmakokinetik im Alter 1170
  121. 3 Nebenwirkungen und Wechselwirkungen 1175
  122. 4 Kombinationstherapie 1176
  123. 5 Geriatrika 1178
  124. XIV Notfälle und Vergiftungen in der Inneren Medizin
  125. 1 Definition 1181
  126. 2 Basismaßnahmen 1181
  127. 3 Leitsymptom Schock 1187
  128. 4 Leitsymptom Atemnot 1191
  129. 5 Leitsymptom Schmerz 1199
  130. 6 Leitsymptom Bewußtlosigkeit 1204
  131. 7 Vergiftungen 1205
  132. Sachregister 1221
Downloaded on 23.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110855494.1090/html?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOopjN96GsJx2COLVE6a2AURk-JU8aEj91hvM8emEfuGu1LygaxAn
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