Home Die Salier als Kaiserdynastie. Zugleich ein Beitrag zur Bildausstattung der Chroniken Frutolfs und Ekkehards
Chapter
Licensed
Unlicensed Requires Authentication

Die Salier als Kaiserdynastie. Zugleich ein Beitrag zur Bildausstattung der Chroniken Frutolfs und Ekkehards

Become an author with De Gruyter Brill
Iconologia sacra
This chapter is in the book Iconologia sacra
KARL SCHMID Die Salier als Kaiserdynastie Zugleich ein Beitrag zur Bildausstattung der Chroniken Frutolfs und Ekkehards* Inhalt: I Vorbemerkung, S. 46l; - II. 1 Neubeginn oder Fortsetzung der Herrschaft ?, S. 463; - II.2 Speyer als dynastische Stiftung, S. 469; - II.3 Von der Eigenart und von der Krise der salischen Dynastie, S. 478; - III Verheißung und Untergang der caesarea stirps, S. 492. I Vorbemerkung Nicht einzelnen Herrschern, sondern einer Gruppe von solchen, einer .Kaiserdynastie', gilt das Interesse. Sie ist dadurch charakterisiert, daß ihre Zu-sammengehörigkeit durch den vielgebrauchten Begriff .Dynastie' zum Ausdruck gebracht wird. Er bezeichnet eine Gruppe von Mächtigen, in der die Herrschaft vom Vater auf den Sohn weitergegeben wird. Mit dem Wort .Dynasteia' hat Ari-stoteles in seiner .Politika' die vierte, äußerste Form der Oligarchie, die Herrschaft des Adels, d.h. einer kleinen Gruppe angesprochen1. Aus diesen Bemerkungen geht schon hervor, daß .Dynastien' und .Monarchien' ihrem Wesen nach zu unterscheiden sind, auch wenn beide das jeweils andere sein konnten. Umso merkwürdiger erscheint es, wenn im .Historischen Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland' unter dem Obertitel .Geschichtliche Grundbegriffe' die .Monarchie' zwar behandelt wird, die .Dynastie' aber fehlt2. Auch im .Lexikon des Mittelalters' findet sich kein Artikel .Dynastie', obschon die Vokabeln .dynastisch' und .Dynastie' gerade auch bei Mittelalterhistorikern für über die Zeit hinweg herrschende Familien, auch .Häuser' genannt, durchaus ge-bräuchlich sind3. Mit dem Begriff .Salier', dem Bestimmungswort dessen, was mit .Salierdynastie' gemeint ist, steht es indessen keineswegs besser. Das wird schon daran sichtbar, daß der Geschlechtername .Salier' erst zur Zeit des Erlöschens der salischen Dy-Erweiterter und mit Anmerkungen versehener Vortrag der Reihe .Herrschaft und Gesellschaft in der Salierzeit' des Historischen Vereins zu Münster vom 2. Juli 1991. - Karl Hauck verdanke ich dabei einen interessanten Diskussionsbeitrag zu den Palastbauten der Federzeichnung des Insi-gnienübergangs. Aristoteles, Politik 1303all-13, vgl. 1272b7-ll, 1292b5-10. 1293b30-34, 1302bl5-18, dazu JOCHEN MARTIN, Dynasteia. Eine begriffs-, verfassungs- und sozialgeschichtliche Skizze, in: Historische Semantik und Begriffsgeschichte, hg. v. REINHART KOSELLECK (Sprache und Geschichte 1) Stutt-gart 1978, S. 228-241. Hg. v. OTTO BRUNNER - WERNER CONZE - REINHART KOSELLECK, Bd. 1, Stuttgart 1972; vgl. HANS KARL SCHULZE, Mediävistik und Begriffsgeschichte, in: Historische Semantik (wie Anm. 1) S. 242-26L, S. 244 (Monarchie). Vgl. KARL SCHMID, Zum Haus- und Herrschaftsverständnis der Salier, in: Die Salier und das Reich, 1: Salier, Adel und Reichsverfassung, hg. v. STEFAN WEINFURTER, Sigmaringen 1991, S. 21-54, S. 22f. mit Anm. 6f., und schon GERD TELLENBACH, Saeculum-Weltgeschichte 5, 1970, S. 7Iff.

KARL SCHMID Die Salier als Kaiserdynastie Zugleich ein Beitrag zur Bildausstattung der Chroniken Frutolfs und Ekkehards* Inhalt: I Vorbemerkung, S. 46l; - II. 1 Neubeginn oder Fortsetzung der Herrschaft ?, S. 463; - II.2 Speyer als dynastische Stiftung, S. 469; - II.3 Von der Eigenart und von der Krise der salischen Dynastie, S. 478; - III Verheißung und Untergang der caesarea stirps, S. 492. I Vorbemerkung Nicht einzelnen Herrschern, sondern einer Gruppe von solchen, einer .Kaiserdynastie', gilt das Interesse. Sie ist dadurch charakterisiert, daß ihre Zu-sammengehörigkeit durch den vielgebrauchten Begriff .Dynastie' zum Ausdruck gebracht wird. Er bezeichnet eine Gruppe von Mächtigen, in der die Herrschaft vom Vater auf den Sohn weitergegeben wird. Mit dem Wort .Dynasteia' hat Ari-stoteles in seiner .Politika' die vierte, äußerste Form der Oligarchie, die Herrschaft des Adels, d.h. einer kleinen Gruppe angesprochen1. Aus diesen Bemerkungen geht schon hervor, daß .Dynastien' und .Monarchien' ihrem Wesen nach zu unterscheiden sind, auch wenn beide das jeweils andere sein konnten. Umso merkwürdiger erscheint es, wenn im .Historischen Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland' unter dem Obertitel .Geschichtliche Grundbegriffe' die .Monarchie' zwar behandelt wird, die .Dynastie' aber fehlt2. Auch im .Lexikon des Mittelalters' findet sich kein Artikel .Dynastie', obschon die Vokabeln .dynastisch' und .Dynastie' gerade auch bei Mittelalterhistorikern für über die Zeit hinweg herrschende Familien, auch .Häuser' genannt, durchaus ge-bräuchlich sind3. Mit dem Begriff .Salier', dem Bestimmungswort dessen, was mit .Salierdynastie' gemeint ist, steht es indessen keineswegs besser. Das wird schon daran sichtbar, daß der Geschlechtername .Salier' erst zur Zeit des Erlöschens der salischen Dy-Erweiterter und mit Anmerkungen versehener Vortrag der Reihe .Herrschaft und Gesellschaft in der Salierzeit' des Historischen Vereins zu Münster vom 2. Juli 1991. - Karl Hauck verdanke ich dabei einen interessanten Diskussionsbeitrag zu den Palastbauten der Federzeichnung des Insi-gnienübergangs. Aristoteles, Politik 1303all-13, vgl. 1272b7-ll, 1292b5-10. 1293b30-34, 1302bl5-18, dazu JOCHEN MARTIN, Dynasteia. Eine begriffs-, verfassungs- und sozialgeschichtliche Skizze, in: Historische Semantik und Begriffsgeschichte, hg. v. REINHART KOSELLECK (Sprache und Geschichte 1) Stutt-gart 1978, S. 228-241. Hg. v. OTTO BRUNNER - WERNER CONZE - REINHART KOSELLECK, Bd. 1, Stuttgart 1972; vgl. HANS KARL SCHULZE, Mediävistik und Begriffsgeschichte, in: Historische Semantik (wie Anm. 1) S. 242-26L, S. 244 (Monarchie). Vgl. KARL SCHMID, Zum Haus- und Herrschaftsverständnis der Salier, in: Die Salier und das Reich, 1: Salier, Adel und Reichsverfassung, hg. v. STEFAN WEINFURTER, Sigmaringen 1991, S. 21-54, S. 22f. mit Anm. 6f., und schon GERD TELLENBACH, Saeculum-Weltgeschichte 5, 1970, S. 7Iff.

Chapters in this book

  1. Frontmatter I
  2. VORWORT VII
  3. INHALT IX
  4. VERZEICHNIS DER MITARBEITER XI
  5. Gemeinschafterhaltende Opfer 1
  6. Zur Ikonographie und Pragmatik römischer Kultbilder 9
  7. Der Gabenzug der Städte bei der Ankunft des Herrn. Zu Prudentius, Peristephanon 4,1-76 25
  8. In porticu ecclesiae sepultus. Ein Beispiel von himmlisch-irdischer Spiegelung 68
  9. A Gold 'Bracteate' in the Cabinet des Médailles in Paris 81
  10. Brakteaten und die germanische Religionsgeschichte - Probleme einer wechselseitigen Interpretation 91
  11. The Laser scanner, a useful tool for visualizing hidden pictures 103
  12. Goldene Schwertteile der Völkerwanderungszeit aus Gudme auf Fünen, Dänemark 106
  13. Der Ring der Götter 118
  14. Germanischer Runenzauber mit der Darstellung eines römischen Handelsschiffes 124
  15. Society and Landscape. From collective manifestations to ceremonies of a new ruling class 132
  16. Goldbrakteaten und Dänenkönige 144
  17. Das kentische Königtum im frühen 6. Jahrhundert 156
  18. Vollplastische Tierstile im frühen Mittelalter 166
  19. Die Bildwelt des Mähnenstuhlpaares aus Søllested 171
  20. Religion abâtardie. Materialien zum Synkretismus in der vorchristlichen politischen Theologie der Franken 179
  21. Spuren paganer Religiosität in den frühmittelalterlichen Leges 249
  22. War der Ring des Graifarius der Siegelring des Vaefarius dux Francorum ? 263
  23. Münzbilder als Zeugnisse langobardischer Herrschaftsvorstellungen 283
  24. Christen und Heiden. Zur Sicht des Heidentums in ausgewählter angelsächsischer und fränkischer Überlieferung des 7. und 8. Jahrhunderts 291
  25. Kilian von Würzburg. Gestalt und Gestaltung eines Heiligen 313
  26. Odysseus und Herkules in der karolingischen Kunst 341
  27. Die Lorscher Elfenbeintafeln. Zur Aufnahme spätantiker Herrscherikonographie in karolingischer Kunst 403
  28. Machabaeorum pugnae. Zum Stellenwert eines biblischen Vorbilds in Widukinds Deutung der ottonischen Königsherrschaft 417
  29. Verformungen durch mündliche Tradition: Geschichten über Erzbischof Hatto von Mainz 438
  30. Heiligenbilder in der Liturgie Clunys. Kritische Randbemerkungen 451
  31. Die Salier als Kaiserdynastie. Zugleich ein Beitrag zur Bildausstattung der Chroniken Frutolfs und Ekkehards 461
  32. Die Zweikämpfer von Monkwearmouth 496
  33. Saxland = Húnaland ? 519
  34. Die ,Visio Tundali'. Bearbeitungstendenzen und Wirkungsabsichten volkssprachiger Fassungen im 12. und 13. Jahrhundert. 529
  35. Neue Zeugen des ,Buchs der Natur‘ aus dem Mittelalter 546
  36. David orans. Ein unbekanntes Goldemail des Medici-Papstes Leo X. 569
  37. Münzwurf und Krönungsmünze 625
  38. Revolution, Krieg, Terreur. Zur politischen Kultur und Ikonographie der Französischen Revolution 632
  39. Veröffentlichungen von Karl Hauck 651
  40. Tafeln 669
  41. Backmatter 752
Downloaded on 24.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110846119.461/html?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOoq636wi3giq-wW5RnSbKfqOHLuIuBUnUEgd38FwozY35kDea3rl
Scroll to top button