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I. HÄMATOLOGIE

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Innere Medizin 2022
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- 28 - I. H Ä M A T O L O G I E Internet-Infos:www.dgho.de - Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie; www.dgho-onkopedia.de- Leitlinien der DGHO; www.onkodin.deEinleitung: Die im Blut bestimmbaren Parameter sind Bilanzgrößen, deren Höhe unter anderem von Bildung und Abbau der zellulären Blutelemente bestimmt werden. Das normale Blutvolumen beträgt ca. 70 ml/kg (ca. 1/14 des Körpergewichts). PRODUKTION  zirkulierendes Blut  ABBAU / VERLUST Hemmung: Beschleunigung: Aplastische Störung Umsatzstörung Eine Verminderung von Zellelementen des Blutes kann dabei grundsätzlich bedingt sein durch a) verminderte Produktion b) erhöhten Abbau/Verlust c) Kombination von a und b Der Hämatokrit ist definiert als prozentualer Volumenanteil der im Blut zirkulierenden zellulären Elemente. Da die Erythrozyten beim Gesunden 96 % dieses Anteils ausmachen, spiegelt der Hämatokrit im Wesentli-chen den Erythrozytenanteil im Blut. Pool-Theorie: Es gibt bestimmte Räume, auf die sich die Zellelemente des Blutes verteilen: 1. Stammzellenpool: Reserve undifferenzierter Knochenmarkstammzellen 1. Ordnung, aus denen sich die Stammzellen der Myelo-, Erythro- und Thrombopoese ableiten (Stammzellen 2. Ordnung). Diese bilden die Mutterzellen des 2. Proliferations- und Reifungspool: Dieser wird aktiviert, wenn ein vermehrter Bedarf in der Peripherie signalisiert wird. 3. Reservepool: Zellmenge 20fach größer als Funktionspool 4. Funktionspool: Unter normalen Bedingungen werden erst die ausgereiften Zellen aus dem Knochenmark an das zirkulierende Blut abgegeben, z.B. die kernlosen „reifen“ Erythrozyten. Einteilung der Blutbildung (Hämatopoese): Thrombozytopoese Erythrozytopoese Myelopoese Granulozytopoese  Leukozy- RHS topoese Lymphoretikuläres System Lymphozytopoese ZYTOKINE Zytokine sind Proteine und Glykoproteine mit regulierender Wirkung auf die Kontrolle von Wachstum und Differenzierung von hämatopoetischen Zellen (Blutbildung, Abwehrfunktionen u.a.). Zu den stärksten pro-inflammatorischen Zytokinen gehören IL-1 und TNF-. 1. Interferone (IFN): IFN-: Von Monozyten gebildet; Handelspräparate: IFN-2a (Roferon®-A), IFN-2b (IntronA®); pegylierte Interferone: PEG-IFN-2a (Pegasys®) und PEG-IFN -2b (Pegintron®) werden wegen langer Halbwertzeit meist nur 1 x/Woche gegeben. IFN-: Fibroblasten-Interferon (von Fibroblasten gebildet); IFN--1a (Avonex®, Rebif®), IFN--1b (Beta-feron®, Extavia®) IFN-: Von T-Lymphozyten gebildet; Handelspräparat: IFN--1b (Imukin®) Wirkungen: - Immunmodulatorische Aktivität durch Aktivierung natürlicher Killerzellen: Aktivierung von Makrophagen, natürlichen Killer-(NK-) Zellen, zytotoxischen T-Zellen u.a. - Antivirale Aktivität durch Hemmung des Virusreplikationszyklus: z.B. Therapie chronischen Virushepati-tis B - Antitumorale Aktivität (antiproliferative, zytotoxische und differenzierungsinduzierende Wirkung): z.B. Therapie der Haarzellen-Leukämie, kutaner T-Zell-Lymphome, myeloproliferativer Erkrankungen, des Kaposi-Sarkoms
© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

- 28 - I. H Ä M A T O L O G I E Internet-Infos:www.dgho.de - Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie; www.dgho-onkopedia.de- Leitlinien der DGHO; www.onkodin.deEinleitung: Die im Blut bestimmbaren Parameter sind Bilanzgrößen, deren Höhe unter anderem von Bildung und Abbau der zellulären Blutelemente bestimmt werden. Das normale Blutvolumen beträgt ca. 70 ml/kg (ca. 1/14 des Körpergewichts). PRODUKTION  zirkulierendes Blut  ABBAU / VERLUST Hemmung: Beschleunigung: Aplastische Störung Umsatzstörung Eine Verminderung von Zellelementen des Blutes kann dabei grundsätzlich bedingt sein durch a) verminderte Produktion b) erhöhten Abbau/Verlust c) Kombination von a und b Der Hämatokrit ist definiert als prozentualer Volumenanteil der im Blut zirkulierenden zellulären Elemente. Da die Erythrozyten beim Gesunden 96 % dieses Anteils ausmachen, spiegelt der Hämatokrit im Wesentli-chen den Erythrozytenanteil im Blut. Pool-Theorie: Es gibt bestimmte Räume, auf die sich die Zellelemente des Blutes verteilen: 1. Stammzellenpool: Reserve undifferenzierter Knochenmarkstammzellen 1. Ordnung, aus denen sich die Stammzellen der Myelo-, Erythro- und Thrombopoese ableiten (Stammzellen 2. Ordnung). Diese bilden die Mutterzellen des 2. Proliferations- und Reifungspool: Dieser wird aktiviert, wenn ein vermehrter Bedarf in der Peripherie signalisiert wird. 3. Reservepool: Zellmenge 20fach größer als Funktionspool 4. Funktionspool: Unter normalen Bedingungen werden erst die ausgereiften Zellen aus dem Knochenmark an das zirkulierende Blut abgegeben, z.B. die kernlosen „reifen“ Erythrozyten. Einteilung der Blutbildung (Hämatopoese): Thrombozytopoese Erythrozytopoese Myelopoese Granulozytopoese  Leukozy- RHS topoese Lymphoretikuläres System Lymphozytopoese ZYTOKINE Zytokine sind Proteine und Glykoproteine mit regulierender Wirkung auf die Kontrolle von Wachstum und Differenzierung von hämatopoetischen Zellen (Blutbildung, Abwehrfunktionen u.a.). Zu den stärksten pro-inflammatorischen Zytokinen gehören IL-1 und TNF-. 1. Interferone (IFN): IFN-: Von Monozyten gebildet; Handelspräparate: IFN-2a (Roferon®-A), IFN-2b (IntronA®); pegylierte Interferone: PEG-IFN-2a (Pegasys®) und PEG-IFN -2b (Pegintron®) werden wegen langer Halbwertzeit meist nur 1 x/Woche gegeben. IFN-: Fibroblasten-Interferon (von Fibroblasten gebildet); IFN--1a (Avonex®, Rebif®), IFN--1b (Beta-feron®, Extavia®) IFN-: Von T-Lymphozyten gebildet; Handelspräparat: IFN--1b (Imukin®) Wirkungen: - Immunmodulatorische Aktivität durch Aktivierung natürlicher Killerzellen: Aktivierung von Makrophagen, natürlichen Killer-(NK-) Zellen, zytotoxischen T-Zellen u.a. - Antivirale Aktivität durch Hemmung des Virusreplikationszyklus: z.B. Therapie chronischen Virushepati-tis B - Antitumorale Aktivität (antiproliferative, zytotoxische und differenzierungsinduzierende Wirkung): z.B. Therapie der Haarzellen-Leukämie, kutaner T-Zell-Lymphome, myeloproliferativer Erkrankungen, des Kaposi-Sarkoms
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