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7 Geburtshilfliche Indikationen

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7 Geburtshilfliche IndikationenEine Schwierigkeit in der Verwendung der TCM im Westen besteht nicht in der Über-tragbarkeit der Theorie, die sich häufig logisch nachvollziehen lässt (z. B. 5-Elemen-te-Lehre), sondern in der unterschiedlichen Wahrscheinlichkeit der Krankheitsbilder,der unterschiedlichen Ätiologie sowie durch die Inkongruenz unseres rational-analo-gen Denkens gegenüber dem induktiv-synthetischen chinesischen Denkmuster.Grundsätzliche Anmerkungen vorweg zu den allgemeinen Behandlungsregeln inder Schwangerschaft: Es ist heute allgemeiner Konsens und wurde u. a. durch dieStudie der Mannheimer Universitätsfrauenklinik: Verbotene Akupunkturpunkte inder Schwangerschaftüberholte Tradition oder beachtenswerter Existenznachweis?[3] bestätigt, dass es entgegen der chinesischen Lehrekeine verbotenen Punkteinder Schwangerschaft gibt, sondern nur verbotene Techniken. Die vonMaciocia[4]und Autoren wieBecker[5],Betts[6],Hecker[7]West[8] u. a. benannten, als ver-boten geltenden Akupunkturpunkte, wie u. a. Lu9, Di4, MP3, MP6, He7, Bl60, Bl67,Ni3, Pe7, Gb21, Le3, können im Rahmen der Akupunkturtherapie bei einem normalenSchwangerschaft ohne Bedenken Verwendung finden! Diese alte, völlig überkom-mene und rein traditionelle Lehrmeinung, die zu früheren Zeiten nie überprüft undkritiklos weitervermittelt wurde, ist nachweislich falsch und gilt als überholt!Eine intakte Schwangerschaft wird durch eine sachgerecht angewandte Aku-punktur in keiner Weise gefährdet, im Gegenteil, die Schwangeren profitieren beizahlreichen Indikationen und Beschwerden in der Schwangerschaft, unter der Ge-burt und im Wochenbett durch den Einsatz der Akupunkturtherapie [9].Therapeuten sollten mit den Besonderheiten des Einsatzes der Akupunktur imRahmen von Schwangerschaft und Geburtshilfe ausreichend vertraut und erfahrensein und als Therapeuten (Hebammen/Frauenärzte) aus dem Fachgebiet kommen.Fachfremden Therapeuten (Heilpraktiker) steht keine therapeutische Anwendungs-berechtigung zu, da sie nicht ausreichend mit den spezifischen Gegebenheiten vonDiagnostik und Therapie bei Schwangeren und Wöchnerinnen erfahren sind und dieBetreuung und Behandlung in die Hände der Fachfrau Hebamme und in die derFrauenärzte gehört. Behandlungsberechtigung besteht daher für Hebammen, dieHeilpraktikerinnen sind, jedoch nicht für Heilpraktikerinnen, die keine Hebammensind!Im Folgenden werden die Indikationen teilweise in Bezug zu den traditionellenMustern oder nach bewährten, praxisbezogenen Therapiekonzepten abgehandelt. ImGegensatz zur Behandlung in der Gynäkologie bestehen im Rahmen von Schwanger-schaft, Geburt und Wochenbett nicht für alle Akupunkturtherapiekonzepte vergleich-bare oder ergänzende Kräutertherapiekonzepte.https://doi.org/10.1515/9783110704426-007
© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

7 Geburtshilfliche IndikationenEine Schwierigkeit in der Verwendung der TCM im Westen besteht nicht in der Über-tragbarkeit der Theorie, die sich häufig logisch nachvollziehen lässt (z. B. 5-Elemen-te-Lehre), sondern in der unterschiedlichen Wahrscheinlichkeit der Krankheitsbilder,der unterschiedlichen Ätiologie sowie durch die Inkongruenz unseres rational-analo-gen Denkens gegenüber dem induktiv-synthetischen chinesischen Denkmuster.Grundsätzliche Anmerkungen vorweg zu den allgemeinen Behandlungsregeln inder Schwangerschaft: Es ist heute allgemeiner Konsens und wurde u. a. durch dieStudie der Mannheimer Universitätsfrauenklinik: Verbotene Akupunkturpunkte inder Schwangerschaftüberholte Tradition oder beachtenswerter Existenznachweis?[3] bestätigt, dass es entgegen der chinesischen Lehrekeine verbotenen Punkteinder Schwangerschaft gibt, sondern nur verbotene Techniken. Die vonMaciocia[4]und Autoren wieBecker[5],Betts[6],Hecker[7]West[8] u. a. benannten, als ver-boten geltenden Akupunkturpunkte, wie u. a. Lu9, Di4, MP3, MP6, He7, Bl60, Bl67,Ni3, Pe7, Gb21, Le3, können im Rahmen der Akupunkturtherapie bei einem normalenSchwangerschaft ohne Bedenken Verwendung finden! Diese alte, völlig überkom-mene und rein traditionelle Lehrmeinung, die zu früheren Zeiten nie überprüft undkritiklos weitervermittelt wurde, ist nachweislich falsch und gilt als überholt!Eine intakte Schwangerschaft wird durch eine sachgerecht angewandte Aku-punktur in keiner Weise gefährdet, im Gegenteil, die Schwangeren profitieren beizahlreichen Indikationen und Beschwerden in der Schwangerschaft, unter der Ge-burt und im Wochenbett durch den Einsatz der Akupunkturtherapie [9].Therapeuten sollten mit den Besonderheiten des Einsatzes der Akupunktur imRahmen von Schwangerschaft und Geburtshilfe ausreichend vertraut und erfahrensein und als Therapeuten (Hebammen/Frauenärzte) aus dem Fachgebiet kommen.Fachfremden Therapeuten (Heilpraktiker) steht keine therapeutische Anwendungs-berechtigung zu, da sie nicht ausreichend mit den spezifischen Gegebenheiten vonDiagnostik und Therapie bei Schwangeren und Wöchnerinnen erfahren sind und dieBetreuung und Behandlung in die Hände der Fachfrau Hebamme und in die derFrauenärzte gehört. Behandlungsberechtigung besteht daher für Hebammen, dieHeilpraktikerinnen sind, jedoch nicht für Heilpraktikerinnen, die keine Hebammensind!Im Folgenden werden die Indikationen teilweise in Bezug zu den traditionellenMustern oder nach bewährten, praxisbezogenen Therapiekonzepten abgehandelt. ImGegensatz zur Behandlung in der Gynäkologie bestehen im Rahmen von Schwanger-schaft, Geburt und Wochenbett nicht für alle Akupunkturtherapiekonzepte vergleich-bare oder ergänzende Kräutertherapiekonzepte.https://doi.org/10.1515/9783110704426-007
© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston
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