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4. Abdomen mit Urogenitalsystem

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Sonographische Pränataldiagnostik
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https://doi.org/10.1515/9783110650594-0044 Abdomen mit UrogenitalsystemDer thorakoabdominale Übergang wird beim Zweittrimester-Screening für die Thorax-Abdomen-Biometrie grundsätzlich dargestellt. Bei der Darstellung des Vierkammer-blickes wird bereits darauf geachtet, dass Magen und Herz auf derselben Seite liegen. Für die Darstellung der abdominalen Messebene wird der Schallkopf vom Herzen und Thorax nach kaudal geführt, um die Vena umbilicalis an ihrem Übergang in den Ductus venosus darzustellen. Somit lässt sich der Ductus venosus bei der Einstellung der Messebene leicht darstellen, wenn man den Farbdoppler zur Verfügung hat. Er imponiert mit einem turbulenten Flussmuster aufgrund der hohen Flussgeschwindig-keit in diesem Areal.Neben der Darstellung des Magens gelingt die Kontrolle der Gallenblase, der Bauchwand und des Nabels. Die Erkennung von Bauchwanddefekten ist wichtig, weil die Omphalozele häufig mit weiteren Fehlbildungen und chromosomalen Verände-rungen einhergeht und die Gastroschisis eine intensive Überwachung und häufig vor-zeitige Entbindung durch Sectio caesarea (nicht unumstritten, aber allgemein üblich) erfordert.Die Nieren sind im zweiten Trimenon der Schwangerschaft durchaus nicht immer leicht darzustellen, weil ihre Echogenität der des Darmes in dieser Schwangerschafts-phase sehr ähnelt. Man orientiert sich daher immer am Nachweis der normal weiten Nierenbecken auf beiden Seiten. Eine normale Fruchtwassermenge schließt ab der 18. bis 20. SSW eine beidseitige Nierenagenesie sicher aus und Veränderungen, die mit einer Stauung der fetalen Nieren einhergehen, sind aufgrund der dadurch ver-änderten Echogenität und Größe der Niere/Nieren ebenfalls gut erkennbar. Sowohl eine Hydronephrose durch eine Stauung oder einen Reflux (häufig) als auch eine komplette Niereninsuffizienz bei angeborener kindlicher Nierendysplasie (1 : 20.000) können aber auch erst in der späteren Schwangerschaft in Erscheinung treten. Die Darstellung der fetalen Harnblase gelingt meist gut, wenn man eine Untersuchungs-zeit von ca. 20 Minuten zugrunde legt. Bei sehr kurzer Untersuchung kann dies natür-lich schwierig sein, wenn der Fet die Harnblase gerade entleert hat.Die Erkennung des fetalen Geschlechts ist um die 20. SSW zweifelsfrei möglich, wenn kein pathologischer Befund wie ausgeprägte Hypospadie (nicht so selten) oder Klitorishypertrophie beim adrenogenitalen Syndrom zugrunde liegt.
© 2019 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

https://doi.org/10.1515/9783110650594-0044 Abdomen mit UrogenitalsystemDer thorakoabdominale Übergang wird beim Zweittrimester-Screening für die Thorax-Abdomen-Biometrie grundsätzlich dargestellt. Bei der Darstellung des Vierkammer-blickes wird bereits darauf geachtet, dass Magen und Herz auf derselben Seite liegen. Für die Darstellung der abdominalen Messebene wird der Schallkopf vom Herzen und Thorax nach kaudal geführt, um die Vena umbilicalis an ihrem Übergang in den Ductus venosus darzustellen. Somit lässt sich der Ductus venosus bei der Einstellung der Messebene leicht darstellen, wenn man den Farbdoppler zur Verfügung hat. Er imponiert mit einem turbulenten Flussmuster aufgrund der hohen Flussgeschwindig-keit in diesem Areal.Neben der Darstellung des Magens gelingt die Kontrolle der Gallenblase, der Bauchwand und des Nabels. Die Erkennung von Bauchwanddefekten ist wichtig, weil die Omphalozele häufig mit weiteren Fehlbildungen und chromosomalen Verände-rungen einhergeht und die Gastroschisis eine intensive Überwachung und häufig vor-zeitige Entbindung durch Sectio caesarea (nicht unumstritten, aber allgemein üblich) erfordert.Die Nieren sind im zweiten Trimenon der Schwangerschaft durchaus nicht immer leicht darzustellen, weil ihre Echogenität der des Darmes in dieser Schwangerschafts-phase sehr ähnelt. Man orientiert sich daher immer am Nachweis der normal weiten Nierenbecken auf beiden Seiten. Eine normale Fruchtwassermenge schließt ab der 18. bis 20. SSW eine beidseitige Nierenagenesie sicher aus und Veränderungen, die mit einer Stauung der fetalen Nieren einhergehen, sind aufgrund der dadurch ver-änderten Echogenität und Größe der Niere/Nieren ebenfalls gut erkennbar. Sowohl eine Hydronephrose durch eine Stauung oder einen Reflux (häufig) als auch eine komplette Niereninsuffizienz bei angeborener kindlicher Nierendysplasie (1 : 20.000) können aber auch erst in der späteren Schwangerschaft in Erscheinung treten. Die Darstellung der fetalen Harnblase gelingt meist gut, wenn man eine Untersuchungs-zeit von ca. 20 Minuten zugrunde legt. Bei sehr kurzer Untersuchung kann dies natür-lich schwierig sein, wenn der Fet die Harnblase gerade entleert hat.Die Erkennung des fetalen Geschlechts ist um die 20. SSW zweifelsfrei möglich, wenn kein pathologischer Befund wie ausgeprägte Hypospadie (nicht so selten) oder Klitorishypertrophie beim adrenogenitalen Syndrom zugrunde liegt.
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