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13 Schrift und Rechtschreibung

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Handbuch der Deutschen Grammatik
This chapter is in the book Handbuch der Deutschen Grammatik
doi.org/10.1515/9783110629651-01313 Schrift und Rechtschreibung13.1 SchriftsystemeBevor auf die Schreibkonventionen des Deutschen und auch auf ihre Verände-rungen durch die Rechtschreibreform der Jahre 1996, 2004 und 2006 (mit zu-sätzlichen kleinen Änderungen 2011) eingegangen wird, sollen im Folgenden zunächst die grundsätzlichen Prinzipien und Probleme der Rechtschreibung erläutert werden.Es gibt verschiedene Arten, wie Schriftsysteme funktionieren und wie sie überhaupt funktionieren können. Die einfachste Art, etwas darzustellen, besteht in einer schlichten Abbildung eines Gegenstandes, also in der Verwendung eines → ikonischen Zeichens. Diese Art der Darstellung ist in Gestalt sog. Piktogrammeüberall da verbreitet, wo Verständigung über alle Sprachgrenzen hinweg nötig ist, und kann durch die folgenden modernen Beispiele illustriert werden:Der Vorteil solcher Zeichen liegt auf der Hand: Man kann sie unabhängig von der Sprache verstehen, die man spricht. Ob jemand den bezeichneten Vorgang Zoll-kontrolle oder douane nennt, ist irrelevant: Das Piktogramm ist immer gleicher-maßen verständlich. Allerdings wird bei näherer Betrachtung deutlich, dass auch solche Zeichen nicht absolut funktionieren, sondern kulturelles Wissen voraus-setzen. Anders als bei der nachfolgend dargestellten Abbildung einer Rose, die
© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

doi.org/10.1515/9783110629651-01313 Schrift und Rechtschreibung13.1 SchriftsystemeBevor auf die Schreibkonventionen des Deutschen und auch auf ihre Verände-rungen durch die Rechtschreibreform der Jahre 1996, 2004 und 2006 (mit zu-sätzlichen kleinen Änderungen 2011) eingegangen wird, sollen im Folgenden zunächst die grundsätzlichen Prinzipien und Probleme der Rechtschreibung erläutert werden.Es gibt verschiedene Arten, wie Schriftsysteme funktionieren und wie sie überhaupt funktionieren können. Die einfachste Art, etwas darzustellen, besteht in einer schlichten Abbildung eines Gegenstandes, also in der Verwendung eines → ikonischen Zeichens. Diese Art der Darstellung ist in Gestalt sog. Piktogrammeüberall da verbreitet, wo Verständigung über alle Sprachgrenzen hinweg nötig ist, und kann durch die folgenden modernen Beispiele illustriert werden:Der Vorteil solcher Zeichen liegt auf der Hand: Man kann sie unabhängig von der Sprache verstehen, die man spricht. Ob jemand den bezeichneten Vorgang Zoll-kontrolle oder douane nennt, ist irrelevant: Das Piktogramm ist immer gleicher-maßen verständlich. Allerdings wird bei näherer Betrachtung deutlich, dass auch solche Zeichen nicht absolut funktionieren, sondern kulturelles Wissen voraus-setzen. Anders als bei der nachfolgend dargestellten Abbildung einer Rose, die
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