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6 Maligne Ovarialtumoren, Tubenkarzinom und primär peritoneales Karzinom

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Gynäkologische Onkologie
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6 Maligne Ovarialtumoren, Tubenkarzinom undprimär peritoneales KarzinomUwe Andreas UlrichDer bewegende BerichtDie Liquorstrategielässt den Leser am Verlauf einer Ovari-alkarzinomerkrankung aus der Sicht des betroffenen Ehemannes teilhaben. Brigitteerkrankt mit 47 Jahren an einem Ovarialkarzinom, dem sie nach nicht ganz 5 Jahrenerliegt. Als sie ihren Mann nach den letzten Wochen im Hospiz für immer verlässt,notiert er:Ein Teil meiner Seele wurde amputiert...“. Wenngleich eine Metastasie-rung in den Liquorraumwie bei Brigittezu den äußerst seltenen Ereignissen beieinem Ovarialkarzinom gehört, ist der geschilderte Verlauf insgesamt nicht unty-pisch. Auf die Kontrolle des Tumormarkers werden wir noch einmal zurückkommen.Brigitte und ihrem Mann machten diese Kontrollen besonders zu schaffen, und dasgeht wohl vielenvielleicht den meistenbetroffenen Patientinnen so.Mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von unter 30 Prozent ist das hochgradige, se-röse Ovarialkarzinom (HGSOC) letztlichdasProblemmalignom in der Frauenheilkun-de. Wer den Bauch bei solchen Patientinnen öffnet, findet häufig eine Tumoraussaatvom kleinen Becken bis zum Zwerchfell, die man fast wahllos nennen möchte(Abb. 6.1). Die Patientinnen haben zunächst nur wenig oder keine Beschwerden, dasich die Erkrankung offenbar über einen langen Zeitraum entwickelt. Verglichen mitdem Zervix- oder Endometriumkarzinom ist die Prognose bei den hochgradigen Ova-rialkarzinomen insgesamt deprimierend, was vor allem der Tatsache anzulasten ist,dass sie zu etwa 75 Prozent im fortgeschrittenen Stadium (FIGO III und IV) zur Dia-gnose kommen (Stewart et al. 2019, Seidman et al. 2019).Die hochgradigen serösen Ovarial-, Tuben- und primär peritonealen Karzinomeunterliegen aufgrund ihrer ontogenetischen Verwandtschaft einer gemeinsamen Tu-morbiologie, sodass die meisten Aussagen zu den HGSOC auch auf die beiden ande-ren Varianten zutreffen; Besonderheiten diesbezüglich finden im Text jeweils Erwäh-nung.https://doi.org/10.1515/9783110613186-006
© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

6 Maligne Ovarialtumoren, Tubenkarzinom undprimär peritoneales KarzinomUwe Andreas UlrichDer bewegende BerichtDie Liquorstrategielässt den Leser am Verlauf einer Ovari-alkarzinomerkrankung aus der Sicht des betroffenen Ehemannes teilhaben. Brigitteerkrankt mit 47 Jahren an einem Ovarialkarzinom, dem sie nach nicht ganz 5 Jahrenerliegt. Als sie ihren Mann nach den letzten Wochen im Hospiz für immer verlässt,notiert er:Ein Teil meiner Seele wurde amputiert...“. Wenngleich eine Metastasie-rung in den Liquorraumwie bei Brigittezu den äußerst seltenen Ereignissen beieinem Ovarialkarzinom gehört, ist der geschilderte Verlauf insgesamt nicht unty-pisch. Auf die Kontrolle des Tumormarkers werden wir noch einmal zurückkommen.Brigitte und ihrem Mann machten diese Kontrollen besonders zu schaffen, und dasgeht wohl vielenvielleicht den meistenbetroffenen Patientinnen so.Mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von unter 30 Prozent ist das hochgradige, se-röse Ovarialkarzinom (HGSOC) letztlichdasProblemmalignom in der Frauenheilkun-de. Wer den Bauch bei solchen Patientinnen öffnet, findet häufig eine Tumoraussaatvom kleinen Becken bis zum Zwerchfell, die man fast wahllos nennen möchte(Abb. 6.1). Die Patientinnen haben zunächst nur wenig oder keine Beschwerden, dasich die Erkrankung offenbar über einen langen Zeitraum entwickelt. Verglichen mitdem Zervix- oder Endometriumkarzinom ist die Prognose bei den hochgradigen Ova-rialkarzinomen insgesamt deprimierend, was vor allem der Tatsache anzulasten ist,dass sie zu etwa 75 Prozent im fortgeschrittenen Stadium (FIGO III und IV) zur Dia-gnose kommen (Stewart et al. 2019, Seidman et al. 2019).Die hochgradigen serösen Ovarial-, Tuben- und primär peritonealen Karzinomeunterliegen aufgrund ihrer ontogenetischen Verwandtschaft einer gemeinsamen Tu-morbiologie, sodass die meisten Aussagen zu den HGSOC auch auf die beiden ande-ren Varianten zutreffen; Besonderheiten diesbezüglich finden im Text jeweils Erwäh-nung.https://doi.org/10.1515/9783110613186-006
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