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2. Prinzipien der zwischenmenschlichen Kommunikation

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2 Prinzipien der zwischenmenschlichenKommunikationAnnegret F. Hannawa2.1 Was ist zwischenmenschliche Kommunikation?Unter zwischenmenschlicher Kommunikation versteht man alle (d. h. verbale undnonverbale) Verhaltensweisen, die Menschen enkodieren, dekodieren und mitein­ander aushandeln, um verschiedene Ziele zu verfolgen. Die zwischenmenschlicheKommunikation hat unterschiedliche Funktionen. Sie dient nicht nur der gegenseiti­gen Verständigung, sondern auch vielen anderen Zwecken – beispielsweise wird sieeingesetzt, um andere zu informieren oder zu beeinflussen, Interaktionen zu regu­lieren, das eigene Gesicht zu wahren und Beziehungen mit anderen zu etablieren,aufrechtzuerhalten oder zu beenden. Die wichtigste Funktion der Kommunikation imGesundheitswesen, im Sinne der Patientensicherheit, ist eineerfolgreiche zwischen­menschliche Verständnisfindung. Der Fokus dieses Buches ist daher der Zweck derKommunikation, mittels kommunikativer Fertigkeiten mit anderen ein einheitlichesVerständnis der eigenen Gedanken, Gefühle, Absichten und Bedürfnisse zu erzielen.Das Enkodieren verbaler und nonverbaler Nachrichten kannabsichtlichoderun­absichtlichgeschehen. DieseVerhaltensweisenkönnenwiederum vonanderenentwe­der (1)nichtdekodiert, (2)falschdekodiert oder (3)richtigdekodiert werden (Guerreround Floyd 2006).Hieraus ergeben sichsechs theoretische Kommunikationssituationen.Absichtlichenkodierte Verhaltensweisen können zu drei Situationen führen:1.Versuchte Kommunikation– wenn absichtlich enkodierte Verhaltensweisennichtdekodiert werden und Kommunikation somit nicht zustande kommt.2.Misskommunikation– wenn absichtlich enkodierte Verhaltensweisenfalschbzw.nicht wie beabsichtigtdekodiert werden.3.Erfolgreiche Kommunikation– wenn absichtlich enkodierte Verhaltensweisenrichtigbzw.wie beabsichtigtdekodiert werden.Gleichermaßen könnenunabsichtlichenkodierte Verhaltensweisen (d. h. Verhalten,dasnichtfür eine Dekodierung vorgesehen ist, z. B. ein besorgter Gesichtsausdruck,der andere dazu führt anzunehmen, dass es ein Problem gibt) in folgende Situationenmünden:4.Unbeachtetes Verhalten– wenn unabsichtlich enkodierte Verhaltensweisen nichtdekodiert werden.5.Missinterpretation– wenn unabsichtlich enkodierte Verhaltensweisenfalsch,d. h.nicht wie beabsichtigtdekodiert werden.https://doi.org/10.1515/9783110537345-002
© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

2 Prinzipien der zwischenmenschlichenKommunikationAnnegret F. Hannawa2.1 Was ist zwischenmenschliche Kommunikation?Unter zwischenmenschlicher Kommunikation versteht man alle (d. h. verbale undnonverbale) Verhaltensweisen, die Menschen enkodieren, dekodieren und mitein­ander aushandeln, um verschiedene Ziele zu verfolgen. Die zwischenmenschlicheKommunikation hat unterschiedliche Funktionen. Sie dient nicht nur der gegenseiti­gen Verständigung, sondern auch vielen anderen Zwecken – beispielsweise wird sieeingesetzt, um andere zu informieren oder zu beeinflussen, Interaktionen zu regu­lieren, das eigene Gesicht zu wahren und Beziehungen mit anderen zu etablieren,aufrechtzuerhalten oder zu beenden. Die wichtigste Funktion der Kommunikation imGesundheitswesen, im Sinne der Patientensicherheit, ist eineerfolgreiche zwischen­menschliche Verständnisfindung. Der Fokus dieses Buches ist daher der Zweck derKommunikation, mittels kommunikativer Fertigkeiten mit anderen ein einheitlichesVerständnis der eigenen Gedanken, Gefühle, Absichten und Bedürfnisse zu erzielen.Das Enkodieren verbaler und nonverbaler Nachrichten kannabsichtlichoderun­absichtlichgeschehen. DieseVerhaltensweisenkönnenwiederum vonanderenentwe­der (1)nichtdekodiert, (2)falschdekodiert oder (3)richtigdekodiert werden (Guerreround Floyd 2006).Hieraus ergeben sichsechs theoretische Kommunikationssituationen.Absichtlichenkodierte Verhaltensweisen können zu drei Situationen führen:1.Versuchte Kommunikation– wenn absichtlich enkodierte Verhaltensweisennichtdekodiert werden und Kommunikation somit nicht zustande kommt.2.Misskommunikation– wenn absichtlich enkodierte Verhaltensweisenfalschbzw.nicht wie beabsichtigtdekodiert werden.3.Erfolgreiche Kommunikation– wenn absichtlich enkodierte Verhaltensweisenrichtigbzw.wie beabsichtigtdekodiert werden.Gleichermaßen könnenunabsichtlichenkodierte Verhaltensweisen (d. h. Verhalten,dasnichtfür eine Dekodierung vorgesehen ist, z. B. ein besorgter Gesichtsausdruck,der andere dazu führt anzunehmen, dass es ein Problem gibt) in folgende Situationenmünden:4.Unbeachtetes Verhalten– wenn unabsichtlich enkodierte Verhaltensweisen nichtdekodiert werden.5.Missinterpretation– wenn unabsichtlich enkodierte Verhaltensweisenfalsch,d. h.nicht wie beabsichtigtdekodiert werden.https://doi.org/10.1515/9783110537345-002
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