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5. Personalfreisetzung

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Personalwirtschaft
This chapter is in the book Personalwirtschaft
314 B.Personelle Leistungsbereitstellung5Personalfreisetzung Personalfreisetzung erfolgt mit dem Ziel, personelle Überkapazitäten in qualitativer, quantitativer, zeitlicher und örtlicher Hinsicht zu vermeiden bzw. zu beseitigen. Wird im Rahmen der Personalbedarfsplanung eine personelle Überdeckung festgestellt, so ergibt sich die Notwendigkeit, Personalfreisetzungen einzuplanen. Dies kann sowohl durch ei-ne Änderung als auch durch die Beendigung bestehender Arbeitsverhältnisse erfolgen. Je früher dabei nicht mehr benötigtes Personal identifiziert wird, desto größer ist die Zahl möglicher Verwendungsalternativen. Für den Vorgang der Veränderungen der betrieblichen Beschäftigungssituation gibt es eine Reihe von Bezeichnungen, die zwar das Gleiche oder ähnliche Vorgänge meinen, aber jeweils andere Teilaspekte ansprechen. Die Begriffe "Personalfreisetzung" und "Personaleinsparung" sind in der Arbeitsmarktforschung verwendete Bezeichnungen. Sie machen eine Aussage über die Auswirkungen des technisch-organisatorischen Wandels auf die Zahl der in der Gesamtwirtschaft benötigten Arbeitsplätze in Abhängigkeit von der sich verändernden Arbeitsproduktivität. Die hier verwendeten Begriffe "Personalab-bau", "Personalanpassung" und "Personaleinschränkung" setzen sich mit der Reduzie-rung eines bestehenden Personalbestandes innerhalb einer Unternehmung auseinander. Eine allgemeingültige und umfassende, exakt abgrenzbare begriffliche Festlegung von "Personalabbau" und "Personalfreisetzung" ist kaum möglich und wünschenswert, will man eine Ausklammerung wichtiger Gesichtspunkte vermeiden. Die sich aus der Praxis ergebenden Fragen und Probleme im Zusammenhang mit dem Beschäftigungsrückgang im Unternehmen werden im Folgenden angesprochen. 5.1Ursachen der Personalfreisetzung Die Ursachen für die Entstehung personeller Überkapazitäten sind vielfältig. Hier ist zwischen unternehmensinternen und unternehmensexternen Ursachen zu unterscheiden. Erstere gehören überwiegend zu den geplanten, letztere zu den ungeplanten Ursachen.112Zu d en unternehmensinternen Ursachen zählen insbesondere die zunehmende Technisierung sowie Reorganisationsprozesse. Mechanisierung und Automation be-wirken eine Substitution der menschlichen Arbeit durch Maschinen, die durch einen ver ringerten quantitativen Personalbedarf und eine veränderte qualitative Anfor-derungsstruktur gekennzeichnet ist. Der gleiche Effekt kann sich bei Reorgani-sationsprozessen einstellen, wenn sich durch die Änderung der Aufbau- und Ablau-forganisation eine neue Zuordnung von Aufgaben, Personen und Sachmitteln ergibt. Desgleichen erfordert die oft gerade bei Rationalisierungsprozessen auftretende Ver-legung von Betrieben oder Betriebsteilen bzw. die Verlagerung oder Umstellung von einzelnen Produktionen (z.B. ins Ausland), den Personalbestand quantitativ oder qua-litativ, aber auch strukturell zu verändern. Schließlich sind in diesem Zusammenhang auch die Konzentrationsvorgänge zu nennen, die sich innerstaatlich wie auch in der Europäischen Union immer stärker bemerkbar machen. _____________________________ 112 Vgl. Berthel, J./Becker, F. G: Personal-Management. Grundzüge für Konzeptionen betrieblicher Perso-nalarbeit, a.a.O., S. 362.
© 2016 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

314 B.Personelle Leistungsbereitstellung5Personalfreisetzung Personalfreisetzung erfolgt mit dem Ziel, personelle Überkapazitäten in qualitativer, quantitativer, zeitlicher und örtlicher Hinsicht zu vermeiden bzw. zu beseitigen. Wird im Rahmen der Personalbedarfsplanung eine personelle Überdeckung festgestellt, so ergibt sich die Notwendigkeit, Personalfreisetzungen einzuplanen. Dies kann sowohl durch ei-ne Änderung als auch durch die Beendigung bestehender Arbeitsverhältnisse erfolgen. Je früher dabei nicht mehr benötigtes Personal identifiziert wird, desto größer ist die Zahl möglicher Verwendungsalternativen. Für den Vorgang der Veränderungen der betrieblichen Beschäftigungssituation gibt es eine Reihe von Bezeichnungen, die zwar das Gleiche oder ähnliche Vorgänge meinen, aber jeweils andere Teilaspekte ansprechen. Die Begriffe "Personalfreisetzung" und "Personaleinsparung" sind in der Arbeitsmarktforschung verwendete Bezeichnungen. Sie machen eine Aussage über die Auswirkungen des technisch-organisatorischen Wandels auf die Zahl der in der Gesamtwirtschaft benötigten Arbeitsplätze in Abhängigkeit von der sich verändernden Arbeitsproduktivität. Die hier verwendeten Begriffe "Personalab-bau", "Personalanpassung" und "Personaleinschränkung" setzen sich mit der Reduzie-rung eines bestehenden Personalbestandes innerhalb einer Unternehmung auseinander. Eine allgemeingültige und umfassende, exakt abgrenzbare begriffliche Festlegung von "Personalabbau" und "Personalfreisetzung" ist kaum möglich und wünschenswert, will man eine Ausklammerung wichtiger Gesichtspunkte vermeiden. Die sich aus der Praxis ergebenden Fragen und Probleme im Zusammenhang mit dem Beschäftigungsrückgang im Unternehmen werden im Folgenden angesprochen. 5.1Ursachen der Personalfreisetzung Die Ursachen für die Entstehung personeller Überkapazitäten sind vielfältig. Hier ist zwischen unternehmensinternen und unternehmensexternen Ursachen zu unterscheiden. Erstere gehören überwiegend zu den geplanten, letztere zu den ungeplanten Ursachen.112Zu d en unternehmensinternen Ursachen zählen insbesondere die zunehmende Technisierung sowie Reorganisationsprozesse. Mechanisierung und Automation be-wirken eine Substitution der menschlichen Arbeit durch Maschinen, die durch einen ver ringerten quantitativen Personalbedarf und eine veränderte qualitative Anfor-derungsstruktur gekennzeichnet ist. Der gleiche Effekt kann sich bei Reorgani-sationsprozessen einstellen, wenn sich durch die Änderung der Aufbau- und Ablau-forganisation eine neue Zuordnung von Aufgaben, Personen und Sachmitteln ergibt. Desgleichen erfordert die oft gerade bei Rationalisierungsprozessen auftretende Ver-legung von Betrieben oder Betriebsteilen bzw. die Verlagerung oder Umstellung von einzelnen Produktionen (z.B. ins Ausland), den Personalbestand quantitativ oder qua-litativ, aber auch strukturell zu verändern. Schließlich sind in diesem Zusammenhang auch die Konzentrationsvorgänge zu nennen, die sich innerstaatlich wie auch in der Europäischen Union immer stärker bemerkbar machen. _____________________________ 112 Vgl. Berthel, J./Becker, F. G: Personal-Management. Grundzüge für Konzeptionen betrieblicher Perso-nalarbeit, a.a.O., S. 362.
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