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Die Bibel und ihre Geschichte

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Die BibelundihreGeschichte1. GestaltundUmfang der hebräischen BibelDass die jüdische Bibel eine Sammlungvonnach traditionellerZählung24 Schriften, die inhaltlich und umfangmäßig, aber nicht hinsichtlich ihrer An-ordnungden 39 Schriften des AltenTestaments der protestantischen Bibelaus-gaben entsprechen, darstellt, drückt sich schon in einem ihrer hebräischen Namenaus:Heilige Schriften(תכהיבשדוק,kiṯḇēha-odesch).Weil deren Ursprache,vonwenigenStücken abgesehen, die in aramäischer Sprachevorliegen, das He-bräische ist,verwendet man in der Moderne dieBezeichnungHebräische Bibel,sogar dann, wenn man sichaufeine Übersetzungbezieht.Sowohl das Aramäischealsauch das Hebräische werden in einervonrechts nach links laufendenKon-sonantenschriftgeschrieben(bzw.gedruckt), der Quadratschrift,sogenannt,weildieForm fast aller Buchstaben sich idealiter einem Quadrat nähert.Vokale undandereAussprachehilfen werden durch Sonderzeichenausgedrückt.Ein SystemvonverbindendenundtrennendenAkzenten übernimmt die Rolle der Satz-zeichen und dient gleichzeitigals Notation für dengesanglichenVortrag imGottesdienst.¹Aufden seitlichen, oberen und unteren Rändern,sowie am Schlussbefindetsich eine Masora(eigentlichÜberlieferung), terminologisch standar-disierteBemerkungen, die denKonsonantenbestand, dieAussprache und dieInterpunktion sichern sollen.Die Gliederung desTextesgeschieht durch Unterteilung, aberauch durchZusammenfassung.Während dieTeilunginKapitel undVerse sichaufdas einzelneBuch bezieht,läuft dieTeilunginoffeneAbschnitte,die miteinemפ(fürפהחותpeuaoffen,weil sie ursprünglich mit einerneuenZeile nach einer leeren odernichtvollgeschriebenen Zeile einsetzten), undgeschlosseneAbschnitte, die miteinemס(fürסהמותseumageschlossen,weil der Neueinsatz ursprünglich nurdurch einenfreien Raum innerhalb der Zeile angezeigtwurde) markiertwurden,durch die ganze Bibel mitAusnahme des Psalters.Darüber hinaus gibtesdie Einteilung inSearim(Sg.סרדSeer). DieaufdenPentateuch entfallendeZahl entspricht dem drei- bzw.dreieinhalbjährigen Le-sezyklus, wie er in Palästinageübt wurde und heute in amerikanischen Reform-gemeindengeübt wird, während derausBabylonien überkommene einjährigeLesezyklus der Orthodoxie sich in der Einteilung desPentateuchs in 54 bzw.53Vg l. JakobJ.Petuchowski,Die Geschichte des synagogalen Gottesdienstes,inDasJudentum,Hg.Günter Mayer(Stuttgart:Kohlhammer,1994):43541.

Die BibelundihreGeschichte1. GestaltundUmfang der hebräischen BibelDass die jüdische Bibel eine Sammlungvonnach traditionellerZählung24 Schriften, die inhaltlich und umfangmäßig, aber nicht hinsichtlich ihrer An-ordnungden 39 Schriften des AltenTestaments der protestantischen Bibelaus-gaben entsprechen, darstellt, drückt sich schon in einem ihrer hebräischen Namenaus:Heilige Schriften(תכהיבשדוק,kiṯḇēha-odesch).Weil deren Ursprache,vonwenigenStücken abgesehen, die in aramäischer Sprachevorliegen, das He-bräische ist,verwendet man in der Moderne dieBezeichnungHebräische Bibel,sogar dann, wenn man sichaufeine Übersetzungbezieht.Sowohl das Aramäischealsauch das Hebräische werden in einervonrechts nach links laufendenKon-sonantenschriftgeschrieben(bzw.gedruckt), der Quadratschrift,sogenannt,weildieForm fast aller Buchstaben sich idealiter einem Quadrat nähert.Vokale undandereAussprachehilfen werden durch Sonderzeichenausgedrückt.Ein SystemvonverbindendenundtrennendenAkzenten übernimmt die Rolle der Satz-zeichen und dient gleichzeitigals Notation für dengesanglichenVortrag imGottesdienst.¹Aufden seitlichen, oberen und unteren Rändern,sowie am Schlussbefindetsich eine Masora(eigentlichÜberlieferung), terminologisch standar-disierteBemerkungen, die denKonsonantenbestand, dieAussprache und dieInterpunktion sichern sollen.Die Gliederung desTextesgeschieht durch Unterteilung, aberauch durchZusammenfassung.Während dieTeilunginKapitel undVerse sichaufdas einzelneBuch bezieht,läuft dieTeilunginoffeneAbschnitte,die miteinemפ(fürפהחותpeuaoffen,weil sie ursprünglich mit einerneuenZeile nach einer leeren odernichtvollgeschriebenen Zeile einsetzten), undgeschlosseneAbschnitte, die miteinemס(fürסהמותseumageschlossen,weil der Neueinsatz ursprünglich nurdurch einenfreien Raum innerhalb der Zeile angezeigtwurde) markiertwurden,durch die ganze Bibel mitAusnahme des Psalters.Darüber hinaus gibtesdie Einteilung inSearim(Sg.סרדSeer). DieaufdenPentateuch entfallendeZahl entspricht dem drei- bzw.dreieinhalbjährigen Le-sezyklus, wie er in Palästinageübt wurde und heute in amerikanischen Reform-gemeindengeübt wird, während derausBabylonien überkommene einjährigeLesezyklus der Orthodoxie sich in der Einteilung desPentateuchs in 54 bzw.53Vg l. JakobJ.Petuchowski,Die Geschichte des synagogalen Gottesdienstes,inDasJudentum,Hg.Günter Mayer(Stuttgart:Kohlhammer,1994):43541.
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