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Riedrer

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. Hälfte. Jh.Riedrerzur Aufhebung der Leibeigenschaft («Forma ein ei-gen man seiner eigenschafft ze erlaßen»).Mit seiner juristischen Spezialrhetorik ist G. of-fensichtlich auf ein reges zeitgenössisches Interes-se gestoßen: Bis  sind insgesamt sieben Ausga-ben bekannt. Außerdem wurde sie als Vorlage fürweitere Briefsteller herangezogen; sie ist auch imKontext des Schulunterrichts belegt. Dem hand-schriftlichen Kompendium mit Unterrichtstextendes SchulmeistersPeter van Zirn ist ein Exem-plar des Erstdrucks derNew practicirt rethoricvorge-bunden.D: Erstdruck: Straßburg: Jo-hann Prüss, o. J. [] (GW );  Bll. Ti-tel: «(W)Ie man einem yecklichˉe was wurden vndstads der ist schryben soll new practicirt retho-ric vˉn brieff formulary des adels stetten vnd len-dern des hochteuchˉe yetz louffenden stylums vˉngebruchs». – Fünf weitere Straßburger Ausgabenvon –, eine Augsburger Ausgabe von (VD  G –, ZV ). Titel der Nach-drucke jeweils: «Formulare vnd tütsch rethori-ca». – Zu Digitalisaten s. GW/VD  (online). –Ein handschriftliches Gebetbuch (München, BSB,Cgm ) stammt womöglich aus dem Besitz G.sund/oder ist von ihm geschrieben worden. Vgl.Karin Schneider: Die dt. Hss. der BSB München.Cgm – (Catalogus codicum manu scrip-torum Bibliothecae Monacensis /). Wiesbaden, S. .L: Roderich Stintzing, ADB  ()S. . – Volker Zimmermann, VL ()Sp. –. – De Boor/Newald / () S. . –R. Stintzing: Gesch. der populären Lit. desrömisch-kanonischen Rechts am Ende des fünf-zehnten und im Anfang des sechszehnten Jh. Leip-zig  (Nachdr. Aalen ) S. –. – Ju-lius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Ge-schlechterbuch. Bd. . Heidelberg , S. . –Peter-Johannes Schuler: Notare Südwestdeutsch-lands. Ein prosopographisches Verz. für die Zeitvon  bis ca. . Textbd. (Veröff. der Kom-mission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg B/). Stuttgart , S.  (Nr.). – Armin Sieber: Dt. Rhetorikterminologiein MA und früher Neuzeit (Saecvla spiritalia ).Baden-Baden , S. . – P.-J. Schuler: Un-bekannte Basler Urkunden aus Formelbüchern.In: Basler Zs. für Gesch. und Altertumskunde () S. – passim. – Joachim Knape/BernhardRoll: Rhetorica. dt. Rhetorikschr. des . Jh. (Gra-tia ). Wiesbaden , S.  f., , . – Bern-hard Dietrich Haage/Wolfgang Wegner: Dt. Fach-lit. der Artes in MA und Früher Neuzeit (Grund-lagen der Germanistik ). Berlin , S. . –Friedrich Riederer. Spiegel der wahren Rhetorik(). Hg. v. J. Knape/Stefanie Luppold (Gra-tia ). Wiesbaden , S. XI. – Jan Hon: Alex-ander Huges Briefrhetorik und die Autorität derMustertextslg. In: Rhetorik in MA und Renais-sance. Konzepte – Praxis – Diversität. Hg. v. Ge-org Strack/Julia Knödler (Münchner Beitr. zur Ge-schichtswiss. ). München , S. –, hierS. –, , ,  f.VZRiedrer,Friedrich (auch: Riederer), * um Mühlhausen am Bodensee (heute Mühlhausen-Ehingen), † um  Freiburg i. Br. (?). – Skriptor,Drucker und Verfasser einer  gedruckten Rhe-toriklehre.R. wurde als Spross einer Bauernfamilie undLeibeigener der Ritter von Friedingen zu Hohen-krähen geboren. Bei den Friedingern dürfte er ers-te kanzlistische Kenntnisse erworben haben, bevorihm seine Herrschaft ein Hochschulstudium er-möglichte.  schrieb R. sich in die FreiburgerUniversitätsmatrikel ein. Vermutlich aus Ǥnanziel-len Gründen erlangte er allerdings keinen akade-mischen Titel. Dennoch war R. für die Stadt Frei-burg als Skriptor tätig.  erscheint er als Substi-tut des Gerichtsschreibers Urban Vogler; –führte er das städtische Herrschaftsrechtsbuch. Ne-ben diesen Engagements im öffentlichen Dienstarbeitete R. vorwiegend als freier Schreiber undführte zudem – im Nebenerwerb eineeigene Druckoffizin. Insgesamt sind neben sieb-zehn Einblattdrucken mindestens dreizehn von R.gedruckte Werkausgaben nachgewiesen. DarunterǤndet sich sein eigenerSpiegel der wahren Rheto-rik(S. d. w. Rh.). Auch ansonsten lässt sich fürdas Corpus der Drucke aus R.s Offizin ein dezi-dierter Schwerpunkt im Bereich Rhetorik, Poetikund Dichtung konstatieren. Durch seine beruǥi-che Tätigkeit, durch die Heirat einer wohlhaben-den Witwe und durch offensichtlich gute Kontaktezur städtischen Bürger- und Gelehrtenschaft avan-cierte R. sowohl zu einem wohlhabenden als auchangesehenen Bürger Freiburgs.Sein im Dezember  gedruckterS. d. w. Rh.erschien im ersten Jahr von R.s Drucktätigkeit;

. Hälfte. Jh.Riedrerzur Aufhebung der Leibeigenschaft («Forma ein ei-gen man seiner eigenschafft ze erlaßen»).Mit seiner juristischen Spezialrhetorik ist G. of-fensichtlich auf ein reges zeitgenössisches Interes-se gestoßen: Bis  sind insgesamt sieben Ausga-ben bekannt. Außerdem wurde sie als Vorlage fürweitere Briefsteller herangezogen; sie ist auch imKontext des Schulunterrichts belegt. Dem hand-schriftlichen Kompendium mit Unterrichtstextendes SchulmeistersPeter van Zirn ist ein Exem-plar des Erstdrucks derNew practicirt rethoricvorge-bunden.D: Erstdruck: Straßburg: Jo-hann Prüss, o. J. [] (GW );  Bll. Ti-tel: «(W)Ie man einem yecklichˉe was wurden vndstads der ist schryben soll new practicirt retho-ric vˉn brieff formulary des adels stetten vnd len-dern des hochteuchˉe yetz louffenden stylums vˉngebruchs». – Fünf weitere Straßburger Ausgabenvon –, eine Augsburger Ausgabe von (VD  G –, ZV ). Titel der Nach-drucke jeweils: «Formulare vnd tütsch rethori-ca». – Zu Digitalisaten s. GW/VD  (online). –Ein handschriftliches Gebetbuch (München, BSB,Cgm ) stammt womöglich aus dem Besitz G.sund/oder ist von ihm geschrieben worden. Vgl.Karin Schneider: Die dt. Hss. der BSB München.Cgm – (Catalogus codicum manu scrip-torum Bibliothecae Monacensis /). Wiesbaden, S. .L: Roderich Stintzing, ADB  ()S. . – Volker Zimmermann, VL ()Sp. –. – De Boor/Newald / () S. . –R. Stintzing: Gesch. der populären Lit. desrömisch-kanonischen Rechts am Ende des fünf-zehnten und im Anfang des sechszehnten Jh. Leip-zig  (Nachdr. Aalen ) S. –. – Ju-lius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Ge-schlechterbuch. Bd. . Heidelberg , S. . –Peter-Johannes Schuler: Notare Südwestdeutsch-lands. Ein prosopographisches Verz. für die Zeitvon  bis ca. . Textbd. (Veröff. der Kom-mission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg B/). Stuttgart , S.  (Nr.). – Armin Sieber: Dt. Rhetorikterminologiein MA und früher Neuzeit (Saecvla spiritalia ).Baden-Baden , S. . – P.-J. Schuler: Un-bekannte Basler Urkunden aus Formelbüchern.In: Basler Zs. für Gesch. und Altertumskunde () S. – passim. – Joachim Knape/BernhardRoll: Rhetorica. dt. Rhetorikschr. des . Jh. (Gra-tia ). Wiesbaden , S.  f., , . – Bern-hard Dietrich Haage/Wolfgang Wegner: Dt. Fach-lit. der Artes in MA und Früher Neuzeit (Grund-lagen der Germanistik ). Berlin , S. . –Friedrich Riederer. Spiegel der wahren Rhetorik(). Hg. v. J. Knape/Stefanie Luppold (Gra-tia ). Wiesbaden , S. XI. – Jan Hon: Alex-ander Huges Briefrhetorik und die Autorität derMustertextslg. In: Rhetorik in MA und Renais-sance. Konzepte – Praxis – Diversität. Hg. v. Ge-org Strack/Julia Knödler (Münchner Beitr. zur Ge-schichtswiss. ). München , S. –, hierS. –, , ,  f.VZRiedrer,Friedrich (auch: Riederer), * um Mühlhausen am Bodensee (heute Mühlhausen-Ehingen), † um  Freiburg i. Br. (?). – Skriptor,Drucker und Verfasser einer  gedruckten Rhe-toriklehre.R. wurde als Spross einer Bauernfamilie undLeibeigener der Ritter von Friedingen zu Hohen-krähen geboren. Bei den Friedingern dürfte er ers-te kanzlistische Kenntnisse erworben haben, bevorihm seine Herrschaft ein Hochschulstudium er-möglichte.  schrieb R. sich in die FreiburgerUniversitätsmatrikel ein. Vermutlich aus Ǥnanziel-len Gründen erlangte er allerdings keinen akade-mischen Titel. Dennoch war R. für die Stadt Frei-burg als Skriptor tätig.  erscheint er als Substi-tut des Gerichtsschreibers Urban Vogler; –führte er das städtische Herrschaftsrechtsbuch. Ne-ben diesen Engagements im öffentlichen Dienstarbeitete R. vorwiegend als freier Schreiber undführte zudem – im Nebenerwerb eineeigene Druckoffizin. Insgesamt sind neben sieb-zehn Einblattdrucken mindestens dreizehn von R.gedruckte Werkausgaben nachgewiesen. DarunterǤndet sich sein eigenerSpiegel der wahren Rheto-rik(S. d. w. Rh.). Auch ansonsten lässt sich fürdas Corpus der Drucke aus R.s Offizin ein dezi-dierter Schwerpunkt im Bereich Rhetorik, Poetikund Dichtung konstatieren. Durch seine beruǥi-che Tätigkeit, durch die Heirat einer wohlhaben-den Witwe und durch offensichtlich gute Kontaktezur städtischen Bürger- und Gelehrtenschaft avan-cierte R. sowohl zu einem wohlhabenden als auchangesehenen Bürger Freiburgs.Sein im Dezember  gedruckterS. d. w. Rh.erschien im ersten Jahr von R.s Drucktätigkeit;
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