Home Law TITEL 1. Verfahren bis zum Urteil. §§257-261
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TITEL 1. Verfahren bis zum Urteil. §§257-261

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Band 4 §§ 253-299a
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Vor §§ 257–259Zweites Buch – Verfahren im ersten RechtszugAssmann 300 und ist davon abhängig, welche Bedeutung dieser Feststellung für weitere Rechtsbezie-hungen zukommt.1255Vor §§ 257–259AssmannVorbemerkung vor §§ 257–259 Schrifttum Christiansen Forderungsrecht und Leistungszeit, 1998; Kappel Die Klageabweisung „zur Zeit“, 1999; Petzoldt Die Rechtskraft der Rentenurteile des § 258 ZPO und ihre Abänderung nach § 323 ZPO, 1992; RothDie Klage auf künftige Leistung nach §§ 257–259 ZPO, ZZP 98 (1985) 287; Vossen Die Klage auf Zahlung künftig fälliger Vergütung im gestörten Arbeitsverhältnis, DB 1985, 385 und 439. Übersicht I. Gesetzesgeschichte ____ 1 II. Normzweck der §§ 257–259 ____ 2 III. Anwendbarkeit der §§ 257–259 ____ 9 IV. Klage auf sofortige Leistung ____ 12 1. Abweisung als zurzeit unbegründet ____ 12 2. Übergang zur Klage auf künftige Leistung ____ 13 V. Veränderungen im Lauf des Verfah- rens ____ 14 1. Fälligwerden des Anspruchs ____ 15 2. Wegfall der Fälligkeit ____ 16 VI. Verhältnis zur Feststellungs- klage ____ 17 I. Gesetzesgeschichte Vgl. Rdn. 1 zu den jeweiligen Normen II. Normzweck der §§ 257–259 Eine Verurteilung zu einer Leistung darf grundsätzlich erst dann erfolgen, wenn Fäl-ligkeit eingetreten ist.1 Zwar ist eine Klage auf Feststellung bedingter Ansprüche möglich (vgl. § 256 Rdn. 41). Diese gibt dem Kläger aber keinen Vollstreckungstitel. §§ 257–259ermöglichen deshalb in bestimmten Fällen eine Klage auf künftige Leistungen. Der Klä-ger kann auf diese Weise ein Urteil erwirken, das ihm mit dem Eintritt des Fälligkeits-zeitpunkts die Zwangsvollstreckung gestattet, wodurch die Effektivität des Rechtsschut-zes gesteigert wird.2 Es handelt sich um abschließende Ausnahmevorschriften für Leistungsklagen.3 Die Voraussetzungen der §§ 257–259 sind rein verfahrensrechtlicher Natur.4 Dabei geht es im eigentlichen Sinne nicht um die Zulässigkeit der Klage, sondern um die Zulässigkeit der Verurteilung vor Fälligkeit.5 §§ 257–259 vermeiden Zeitverluste _____1255 Vgl. BGH 6.10.2011 – IV ZR 183/10, MDR 2011, 1474; LG München 11.5.2009 – 13 T 239/09 JurBüro 2009, 430 (LS); Meyer JR 1955, 253, 254; Schneider/Herget Streitwertkommentar13 (2011) Rdn. 6498. 1 RGZ 58, 139, 140. 2 BGH NJW 2003, 1395 = NZM 2003, 231, 232; BGH MDR 1996, 1232, 1233 = LM Nr. 3 zu § 257 ZPO; vgl. MünchKomm/Becker-Eberhard § 257 Rdn. 2, der allerdings darauf hinweist, dass dieses Instrumentarium in der Praxis nicht voll ausgeschöpft wird. 3 OLG Koblenz KTS 2000, 637, 639; Baumbach/Lauterbach/Hartmann Einf. §§ 257–259 Rdn. 1. 4 OLG Hamm NJW 1982, 1401, 1402; a.A.Roth ZZP 98 (1985) 287, 312, der aus § 1004 Abs. 1 S. 2 BGB herleitet, dass §§ 257–259 Voraussetzungen der Begründetheit regeln. 5 So auch Stein/Jonas/Roth § 257 Rdn. 1. 1 2

Vor §§ 257–259Zweites Buch – Verfahren im ersten RechtszugAssmann 300 und ist davon abhängig, welche Bedeutung dieser Feststellung für weitere Rechtsbezie-hungen zukommt.1255Vor §§ 257–259AssmannVorbemerkung vor §§ 257–259 Schrifttum Christiansen Forderungsrecht und Leistungszeit, 1998; Kappel Die Klageabweisung „zur Zeit“, 1999; Petzoldt Die Rechtskraft der Rentenurteile des § 258 ZPO und ihre Abänderung nach § 323 ZPO, 1992; RothDie Klage auf künftige Leistung nach §§ 257–259 ZPO, ZZP 98 (1985) 287; Vossen Die Klage auf Zahlung künftig fälliger Vergütung im gestörten Arbeitsverhältnis, DB 1985, 385 und 439. Übersicht I. Gesetzesgeschichte ____ 1 II. Normzweck der §§ 257–259 ____ 2 III. Anwendbarkeit der §§ 257–259 ____ 9 IV. Klage auf sofortige Leistung ____ 12 1. Abweisung als zurzeit unbegründet ____ 12 2. Übergang zur Klage auf künftige Leistung ____ 13 V. Veränderungen im Lauf des Verfah- rens ____ 14 1. Fälligwerden des Anspruchs ____ 15 2. Wegfall der Fälligkeit ____ 16 VI. Verhältnis zur Feststellungs- klage ____ 17 I. Gesetzesgeschichte Vgl. Rdn. 1 zu den jeweiligen Normen II. Normzweck der §§ 257–259 Eine Verurteilung zu einer Leistung darf grundsätzlich erst dann erfolgen, wenn Fäl-ligkeit eingetreten ist.1 Zwar ist eine Klage auf Feststellung bedingter Ansprüche möglich (vgl. § 256 Rdn. 41). Diese gibt dem Kläger aber keinen Vollstreckungstitel. §§ 257–259ermöglichen deshalb in bestimmten Fällen eine Klage auf künftige Leistungen. Der Klä-ger kann auf diese Weise ein Urteil erwirken, das ihm mit dem Eintritt des Fälligkeits-zeitpunkts die Zwangsvollstreckung gestattet, wodurch die Effektivität des Rechtsschut-zes gesteigert wird.2 Es handelt sich um abschließende Ausnahmevorschriften für Leistungsklagen.3 Die Voraussetzungen der §§ 257–259 sind rein verfahrensrechtlicher Natur.4 Dabei geht es im eigentlichen Sinne nicht um die Zulässigkeit der Klage, sondern um die Zulässigkeit der Verurteilung vor Fälligkeit.5 §§ 257–259 vermeiden Zeitverluste _____1255 Vgl. BGH 6.10.2011 – IV ZR 183/10, MDR 2011, 1474; LG München 11.5.2009 – 13 T 239/09 JurBüro 2009, 430 (LS); Meyer JR 1955, 253, 254; Schneider/Herget Streitwertkommentar13 (2011) Rdn. 6498. 1 RGZ 58, 139, 140. 2 BGH NJW 2003, 1395 = NZM 2003, 231, 232; BGH MDR 1996, 1232, 1233 = LM Nr. 3 zu § 257 ZPO; vgl. MünchKomm/Becker-Eberhard § 257 Rdn. 2, der allerdings darauf hinweist, dass dieses Instrumentarium in der Praxis nicht voll ausgeschöpft wird. 3 OLG Koblenz KTS 2000, 637, 639; Baumbach/Lauterbach/Hartmann Einf. §§ 257–259 Rdn. 1. 4 OLG Hamm NJW 1982, 1401, 1402; a.A.Roth ZZP 98 (1985) 287, 312, der aus § 1004 Abs. 1 S. 2 BGB herleitet, dass §§ 257–259 Voraussetzungen der Begründetheit regeln. 5 So auch Stein/Jonas/Roth § 257 Rdn. 1. 1 2
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