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Sprachpolitik katalanischer Regionalisten in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts

Published/Copyright: May 19, 2010
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Sprachpolitik katalanischer -Regionalistenin den achtziger Jahren des 19. JahrhundertsVon JENNY BRUMME1. Annäherung an den GegenstandForschungen zur Sprachpolitik erfreuen sich im Rahmen soziolinguistischer Fra-gestellungen in der letzten Zeit wachsenden Interesses bei Sprachwissenschaftlern,Historikern und Soziologen. Gerade die Minderheitensprachen waren und sindangesichts der nicht abgeschlossenen Diskussion um Bilinguismus und Diglossieein bevorzugter Gegenstand nicht so sehr aufgrund der Wissenschaftsentwick-lung, als vielmehr angesichts sozippolitischer Veränderungen und praktischerBedürfnisse bei der Suche nach einer demokratischen Alternative, die als Zielvor-gabe die Regelung der Kommunikation in den entsprechenden Sprachgemein-schaften bestimmt. Damit ist Sprachpolitik zunächst einmal als die Bewältigungvon Sprachkonflikten (vgl. Ninyoles 1972: 20; Kremnitz 1979: 42) verankert.Sodann ist sie unter dem Aspekt der Sprachpflege und -normierung geläufig undauch gut erforscht worden, wenngleich in einigen — und sogar „großen"Sprachen (wie dem Spanischen; vgl. Fries 1984) eine detaillierte Untersuchungaussteht bzw. gerade erst eingesetzt hat1.Darüber hinaus müssen zwei weitere Domänen von Sprachpolitik für einvertieftes Verständnis — als eine bestimmte Art von Politik herangezogenwerden. Das ist zum einen die „interlinguale Kommunikationsregelung", über diedie sprachlichen Probleme erfaßt werden sollen, die Interessenkonflikte zwischennationalen und internationalen Gruppen markieren, und die das umfangreicheGebiet der Propagierung von Fremd-, Plan- und internationalen Verkehrs- undVerhandlungssprachen abdeckt. Zum anderen geht es um die meist unter demAspekt der Sprachregelung2 bekannte Domäne der „politisch-ideologischen Dis-kursregelung", d. h. den Versuch von politischen Kräften, eine bestimmte Lexik,Wortbedeutungen, phraseologische Wendungen und Textmuster im Meinungsbil-dungsprozeß durchzusetzen (vgl. Bochmann 1987: 9). Dahinter verbirgt sichebenfalls die Frage nach der Art und Weise, wie in einer Gesellschaft unterschied-1 Den theoretischen und methodologischen Überlegungen liegen Vorstellungen zugrunde,die in der Forschungsgruppe Soziolinguistik an der Leipziger Universität entwickeltwurden und bald in der von einem Autorenkollektiv unter der Leitung. von KlausBochmann herausgegebenen Monographie Sprachpolitik in Frankreich, Italien, Spanienund ausgewählten Entwicklungsländern seit der Französischen Revolution bis zur Gegen-wart nachzulesen sein werden.2 Hierzu liegen vor allem Arbeiten zum Purismus und zur politischen Lexik vor.
Published Online: 2010-05-19
Published in Print: 1990-12-31

© 1990 by Walter de Gruyter Berlin/Boston

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