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Band 2 Boa – Den
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Boas,Eduard,* 18.1.1815Landsberg/Warthe, † 12.6.1853 Landsberg/Warthe. –Erzähler u. Literarhistoriker.Anfänglich kaufmännisch tätig, wurde B.bald freier Schriftsteller, lebte in Berlin u.Dresden sowie an seinem Heimatort u. un-ternahm zahlreiche ausgedehnte Reisen nachSkandinavien u. in die Mittelmeerländer.Diese Reisen lieferten ihm auch vorwiegendden Stoff für seine Werke. Partiell bedienensie sich der Form des Reiseberichts, wie etwaIn Skandinavien. Nordlichter(Lpz. 1845).Pepita(Lpz. 1844) u. der komische RomanDesKriegscommissär Pipitz Reisen nach Italien(4Bde. , Stgt. 1841). B.’Reiseblüthen-Trilogie(Reiseblüthen aus der Oberwelt. 2 Bde. , Grimma1834.Reiseblüthen aus der Sternenwelt.Alten-burg 1836.Reiseblüthen aus der Unterwelt.Al-tenburg 1836) versammelt episch-lyr. Dich-tungen mit romant. Anklängen, denen dasReisemotiv gemeinsam ist. B.’ dramat. Ver-suche sind unbedeutend.Daneben befasste sich B. als Privatgelehrterintensiv mit der dt. Literaturgeschichte. Au-ßer jeweils dreibändigenNachträgenzu Goe-the u. Schiller (Lpz. 1841 u. Stgt. 1838–40)schrieb er eine Monografie überSchiller’s undGoethe’s Xenien-Manuskript(2 Tle. , Stgt./Tüb.1856). Die geplante zwölfbändige Ausgabeseiner Schriften gedieh nur bis zum fünftenBand (Lpz. 1846–48).Literatur :Ernst Kelchner : E. B. In : ADB. –Goedeke Forts. – Roswitha Wollkopf : Der Xenien-kampf u. der Kampf um das Xenienmanuskript.Nachträglich zum 150. Todestag des Schriftstellersu. Literaturwissenschaftlers E. B. In : Germanicnotes and reviews 35 (2004), S. 3–6.Christian Schwarz / Red.Bobrowski, Johannes, * 9.4.1917 Tilsit/Ostpreußen,† 2.9.1965Berlin/DDR ;Grabstätte : Berlin, Friedhof Friedrichs-hagen. – Lyriker u. Erzähler, Herausge-ber.Der Sohn eines Eisenbahnangestellten, später-beamten, lebte mit seinen Eltern von 1925 anin Rastenburg, ab 1928 in Königsberg (hier1936 Mitgl. der evang. Bekennenden Kirche),wo er bis 1937 das humanist. Gymnasiumbesuchte. Seit 1937 lebte die Familie in Ber-lin-Friedrichshagen. Nach Reifeprüfung, Ar-beits- u. Militärdienst nahm B. als Nachrich-tensoldat am Zweiten Weltkrieg teil, war1939inPolen,1940/41inFrankreich,1941–1945 in der Sowjetunion (Ilmensee/Kurland)stationiert.ImWintersemester1941/42 studierte er Kunstgeschichte in Ber-lin, 1943 heiratete er Johanna Buddrus (seit1952 vier Kinder). Als Kriegsgefangener ar-beitete B. 1945–1949 im Donezbecken imKohlenbergbau u. wurde zweimal auf Antifa-Schulen nach Rostow u. Taliza bei Gorki/Wolga delegiert. Von 1950 an als Lektor imAltberliner (Kinderbuch-)Verlag Lucie Gros-zer tätig, wechselte er 1959 zum Union VerlagBerlin (Buchverlag der CDU/DDR). Sein Le-ben im sozialist. Deutschland, das er bejahte,blieb gleichwohl problematisch u. schwierig.Nach ersten, von Ina Seidel empfohlenenGedichten 1944 in der Zeitschrift »Das InnereReich« (hg. von Paul Alverdes) veröffentlichtePeter Huchel 1955 fünf Gedichte B.s in derBerliner Zeitschrift »Sinn und Form«. DiePublikation des ersten GedichtbandsSarma-tische Zeit(1961) in der DVA in Stuttgart ver-mittelteJoachimMorasvomStuttgarter»Merkur«.WichtigeFreundschaftenent-standen mit Peter Jokostra (1957), Edith Klatt(bes. von 1958 an), Günter Bruno Fuchs, MaxHölzer, auch Erich Arendt (1959), ChristophMeckel (1960), später Manfred Bieler u. KlausWagenbach. Hans Werner Richter lud B. 1960erstmalig zur Jahrestagung der Gruppe 47nach Aschaffenburg ein. Für seine Gedichteerhielt B. 1962 in Wien den Alma-Johanna-Koenig-Preis, in Berlin den Jahrespreis derGruppe 47. Sein RomanLevins Mühle(Bln./DDR u. Ffm. 1964) wurde 1965 mit demHeinrich-Mann-Preis der Dt. Akademie derKünste zu Berlin u. dem Charles-Veillon-Preisin Zürich ausgezeichnet. B.s Gesamtwerk, dasin beiden dt. Staaten verlegt wurde, erhielt1967 postum den F.-C.-Weiskopf-Preis dergleichnamigen Akademie. Seine Vorbildwir-kung auf jüngere Autoren in der DDR warlange Zeit mit derjenigen Brechts vergleich-bar. Übersetzungen liegen seit 1961 in fastallen europ. Sprachen vor,Levins Mühlewurdeauch ins Hebräische übertragen. B.s Nachlassbefindet sich im Dt. Literaturarchiv in Mar-bach.Bobrowski1

Boas,Eduard,* 18.1.1815Landsberg/Warthe, † 12.6.1853 Landsberg/Warthe. –Erzähler u. Literarhistoriker.Anfänglich kaufmännisch tätig, wurde B.bald freier Schriftsteller, lebte in Berlin u.Dresden sowie an seinem Heimatort u. un-ternahm zahlreiche ausgedehnte Reisen nachSkandinavien u. in die Mittelmeerländer.Diese Reisen lieferten ihm auch vorwiegendden Stoff für seine Werke. Partiell bedienensie sich der Form des Reiseberichts, wie etwaIn Skandinavien. Nordlichter(Lpz. 1845).Pepita(Lpz. 1844) u. der komische RomanDesKriegscommissär Pipitz Reisen nach Italien(4Bde. , Stgt. 1841). B.’Reiseblüthen-Trilogie(Reiseblüthen aus der Oberwelt. 2 Bde. , Grimma1834.Reiseblüthen aus der Sternenwelt.Alten-burg 1836.Reiseblüthen aus der Unterwelt.Al-tenburg 1836) versammelt episch-lyr. Dich-tungen mit romant. Anklängen, denen dasReisemotiv gemeinsam ist. B.’ dramat. Ver-suche sind unbedeutend.Daneben befasste sich B. als Privatgelehrterintensiv mit der dt. Literaturgeschichte. Au-ßer jeweils dreibändigenNachträgenzu Goe-the u. Schiller (Lpz. 1841 u. Stgt. 1838–40)schrieb er eine Monografie überSchiller’s undGoethe’s Xenien-Manuskript(2 Tle. , Stgt./Tüb.1856). Die geplante zwölfbändige Ausgabeseiner Schriften gedieh nur bis zum fünftenBand (Lpz. 1846–48).Literatur :Ernst Kelchner : E. B. In : ADB. –Goedeke Forts. – Roswitha Wollkopf : Der Xenien-kampf u. der Kampf um das Xenienmanuskript.Nachträglich zum 150. Todestag des Schriftstellersu. Literaturwissenschaftlers E. B. In : Germanicnotes and reviews 35 (2004), S. 3–6.Christian Schwarz / Red.Bobrowski, Johannes, * 9.4.1917 Tilsit/Ostpreußen,† 2.9.1965Berlin/DDR ;Grabstätte : Berlin, Friedhof Friedrichs-hagen. – Lyriker u. Erzähler, Herausge-ber.Der Sohn eines Eisenbahnangestellten, später-beamten, lebte mit seinen Eltern von 1925 anin Rastenburg, ab 1928 in Königsberg (hier1936 Mitgl. der evang. Bekennenden Kirche),wo er bis 1937 das humanist. Gymnasiumbesuchte. Seit 1937 lebte die Familie in Ber-lin-Friedrichshagen. Nach Reifeprüfung, Ar-beits- u. Militärdienst nahm B. als Nachrich-tensoldat am Zweiten Weltkrieg teil, war1939inPolen,1940/41inFrankreich,1941–1945 in der Sowjetunion (Ilmensee/Kurland)stationiert.ImWintersemester1941/42 studierte er Kunstgeschichte in Ber-lin, 1943 heiratete er Johanna Buddrus (seit1952 vier Kinder). Als Kriegsgefangener ar-beitete B. 1945–1949 im Donezbecken imKohlenbergbau u. wurde zweimal auf Antifa-Schulen nach Rostow u. Taliza bei Gorki/Wolga delegiert. Von 1950 an als Lektor imAltberliner (Kinderbuch-)Verlag Lucie Gros-zer tätig, wechselte er 1959 zum Union VerlagBerlin (Buchverlag der CDU/DDR). Sein Le-ben im sozialist. Deutschland, das er bejahte,blieb gleichwohl problematisch u. schwierig.Nach ersten, von Ina Seidel empfohlenenGedichten 1944 in der Zeitschrift »Das InnereReich« (hg. von Paul Alverdes) veröffentlichtePeter Huchel 1955 fünf Gedichte B.s in derBerliner Zeitschrift »Sinn und Form«. DiePublikation des ersten GedichtbandsSarma-tische Zeit(1961) in der DVA in Stuttgart ver-mittelteJoachimMorasvomStuttgarter»Merkur«.WichtigeFreundschaftenent-standen mit Peter Jokostra (1957), Edith Klatt(bes. von 1958 an), Günter Bruno Fuchs, MaxHölzer, auch Erich Arendt (1959), ChristophMeckel (1960), später Manfred Bieler u. KlausWagenbach. Hans Werner Richter lud B. 1960erstmalig zur Jahrestagung der Gruppe 47nach Aschaffenburg ein. Für seine Gedichteerhielt B. 1962 in Wien den Alma-Johanna-Koenig-Preis, in Berlin den Jahrespreis derGruppe 47. Sein RomanLevins Mühle(Bln./DDR u. Ffm. 1964) wurde 1965 mit demHeinrich-Mann-Preis der Dt. Akademie derKünste zu Berlin u. dem Charles-Veillon-Preisin Zürich ausgezeichnet. B.s Gesamtwerk, dasin beiden dt. Staaten verlegt wurde, erhielt1967 postum den F.-C.-Weiskopf-Preis dergleichnamigen Akademie. Seine Vorbildwir-kung auf jüngere Autoren in der DDR warlange Zeit mit derjenigen Brechts vergleich-bar. Übersetzungen liegen seit 1961 in fastallen europ. Sprachen vor,Levins Mühlewurdeauch ins Hebräische übertragen. B.s Nachlassbefindet sich im Dt. Literaturarchiv in Mar-bach.Bobrowski1

Chapters in this book

  1. Frontmatter I
  2. Bo-But 1
  3. C-Czn 327
  4. D-Den 534
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