Nichtinvasive molekulargenetische Methoden in der pränatalen Diagnostik
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J.B. Geigl
und M.R. Speicher
Zusammenfassung
Seit vielen Jahren wird an der Entwicklung nichtinvasiver pränataler Untersuchungen gearbeitet, um die Risiken für den Fetus bei der traditionellen Amniozentese oder Choriozottenbiopsie zu umgehen. Bis vor Kurzem waren die meisten Ansätze extrem aufwendig und nur auf ausgewählte Fragestellungen limitiert, sodass sie nicht über einen „Proof-of-principle-Status“ hinauskamen. Dies hat sich durch Einführung neuer Sequenzierverfahren grundlegend geändert, weil erste Studien belegten, dass fetale Aneuploidien aus mütterlicher Plasma-DNA korrekt identifiziert werden können. Darüber hinaus erlauben diese Techniken auch den Mutationsstatus des Fetus zu erheben, sodass sich einerseits in der pränatalen Diagnostik ganz neue Möglichkeiten ergeben, die andererseits aber auch mit erheblichen ethischen Herausforderungen verbunden sind. In dieser Übersicht wird die Entwicklung zu diesen neuen Verfahren dargestellt.
Abstract
Work on the development of noninvasive prenatal tests to avoid risk to the fetus in traditional amniocentesis or chorion villus biopsy has been ongoing for many years. Until recently, most approaches were extremely expensive and limited only to selected applications, thus they failed to develop beyond a “proof-of-principle” status. This has changed radically as a result of the introduction of new sequencing methods, since initial studies have shown that fetal aneuploidies from maternal plasma DNA can be identified correctly. In addition, these techniques make it possible to establish even the mutation status of the fetus. While on the one hand this offers completely new options in prenatal diagnosis, progress of this kind is associated with significant ethical challenges on the other. This overview article presents the development of these new methods.
© Springer-Verlag 2011
Artikel in diesem Heft
- Zytogenetische Methoden in der Pränataldiagnostik
- Pränatale, Präimplantations- und Polkörperdiagnostik
- Polkörperdiagnostik
- Gendiagnostikgesetz
- Zentrum für Seltene Erkrankungen Universitätsmedizin Heidelberg
- Das Ersttrimesterscreening und die neue Risikoberechnungsoftware der Fetal Medicine Foundation Deutschland
- Nichtinvasive molekulargenetische Methoden in der pränatalen Diagnostik
- Pränatale Detektion fetaler chromosomaler Aberrationen im 1. und 2. Trimenon
- Präimplantationsdiagnostik für monogen vererbte Erkrankungen
- Syndrome mit dem Leitsymptom Großwuchs
- Molekularzytogenetische Methoden und Array-Diagnostik in der Pränatalmedizin
- Mitteilungen Akademie Humangenetik, Heft 4/2011
- Leitlinien für die molekulare und cytogenetische Diagnostik bei Prader-Willi-Syndrom und Angelman-Syndrom
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