Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken
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Herausgegeben von:
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Obwohl Nietzsche zu den wirkungsmächtigsten Denkern der Moderne gehört, fehlte bisher ein umfassender Kommentar zu seinem Gesamtwerk, der die philosophischen, historischen und literarischen Voraussetzungen und Kontexte erschließt. Der von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften getragene Historische und kritische Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken führt Ergebnisse der bisherigen Forschung zusammen und erweitert den Kenntnisstand zugleich erheblich. Einleitende Überblickskommentare stellen Nietzsches Schriften in ihren konzeptionellen Zusammenhang, erläutern ihre Struktur und bieten Informationen zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte. Umfangreiche Stellenkommentare gehen auf einzelne Textpartien und ihre Quellen ein. So entsteht ein neuer Zugang zu Nietzsches Werken. Für die künftige Nietzsche-Forschung bildet dieser Kommentar eine unentbehrliche Grundlage.
Die Gliederung des Kommentars folgt der Kritischen Studienausgabe (KSA) von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. Insgesamt umfasst der Kommentar sechs Bände, die in Teilbände untergliedert sind. Die Ausgabe wird 2024 abgeschlossen sein.
Nietzsches Schrift Der Wanderer und sein Schatten erschien als Nachtrag zu Menschliches Allzumenschliches. In jüngster Zeit wird sie in der Forschung zurecht als eigenständiges Werk betrachtet. Die detaillierte Kommentierung in einem eigenen Band innerhalb des Nietzsche-Kommentars trägt dieser gestiegenen Bedeutung Rechnung.
Mazzino Montinari nannte Die Geburt der Tragödie „Nietzsches schwierigstes Werk“. Es greift auf antike Traditionen zurück und orientiert sich weltanschaulich an Schopenhauer und Wagner, dessen ‚Musikdrama‘ Nietzsche als „Wiedergeburt der Tragödie“darstellt. Bei Nietzsche selbst und in der Kulturkritik wirkte vor allem das Konzept des Dionysischen nach. Gegen die Décadence gerichtet, wurde es zum Ideogramm eines rauschhaften Lebenskults.
In den vier Unzeitgemässen Betrachtungen verbindet Nietzsche kritische Zeitdiagnosen mit konstruktivem Zukunftsengagement. Krisensymptome der modernen Zivilisation reflektiert er hier ebenso wie problematische Bildungs- und Wissenschaftskonzepte seiner Epoche.
Während er in der ersten "Betrachtung" gegen den Theologen David Friedrich Strauß als Prototyp eines sterilen ‚Bildungsphilisters‘ polemisiert, setzt er sich in der besonders wirkungsmächtigen Historienschrift mit dem positivistischen Geschichtsverständnis und der Übermacht des Historischen auseinander. Bis heute beeinflusst diese Schrift die intellektuellen Debatten: auch durch Nietzsches Unterscheidung von monumentalischer, antiquarischer und kritischer Historie und sein Plädoyer für einen lebendigen, zukunftsweisenden Umgang mit der Geschichte.
Erstmals kommentiert dieser Band beide Werke umfassend in ihrem Kontext. Durch gründliche Quellenstudien rekonstruiert der Kommentar die für sie maßgeblichen Denktraditionen. So ermöglicht er neue Einsichten in kulturhistorische Horizonte und Diskurse. Zugleich tragen auch wirkungsgeschichtliche Recherchen zu einem vertieften Werkverständnis bei.
Mit Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne (1873) versucht Nietzsche, ein Jahr nach Publikation der Geburt der Tragödie, eine Auseinandersetzung mit zentralen Fragen der Sprachphilosophie durch die Hinterfragung der Möglichkeitsbedingungen des Denkens. Zunächst als private Gedankensammlung angelegt, wird diese Schrift im 20. Jahrhundert zu einem der prominentesten Paradigmen der sprachphilosophisch-ästhetischen Reflexion.
In den vier "Unzeitgemässen Betrachtungen" verbindet Nietzsche kritische Zeitdiagnosen mit konstruktivem Zukunftsengagement. Krisensymptome der modernen Zivilisation reflektiert er hier ebenso wie problematische Bildungs- und Wissenschaftskonzepte seiner Epoche.
Vor diesem Hintergrund avancieren Schopenhauer und Wagner in der dritten und vierten "Betrachtung" zu ‚unzeitgemäßen‘ Vorbildern. Während Nietzsche das philosophische Ethos Schopenhauers als zukunftsweisendes Gegenmodell zur Gelehrtenkultur und zum Historismus seiner Zeitgenossen darstellt, begreift er Wagners Bayreuth-Projekt als paradigmatischen Impuls für eine Utopie kultureller Erneuerung.
Erstmals kommentiert dieser Band beide Werke umfassend in ihrem Kontext. Durch gründliche Quellenstudien rekonstruiert der Kommentar die für sie maßgeblichen Denktraditionen. Dadurch ermöglicht er neue Einsichten in kulturhistorische Horizonte und Diskurse. Zugleich tragen auch wirkungsgeschichtliche Recherchen zu einem vertieften Werkverständnis bei.
An der Heidelberger Akademie der Wissenschaften entsteht der erste umfassende historische und kritische Kommentar zum Werk Friedrich Nietzsches. Obwohl Nietzsche zu den wirkungsmächtigsten Denkern der Moderne gehört, fehlte bisher ein übergreifender Kommentar zu seinem Gesamtwerk, der die philosophischen, historischen und literarischen Voraussetzungen und Kontexte erschließt. Für die künftige Nietzsche-Forschung bildet dieser Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken eine unentbehrliche Grundlage.
An der Heidelberger Akademie der Wissenschaften entsteht der erste umfassende historische und kritische Kommentar zum Werk Friedrich Nietzsches. Obwohl Nietzsche zu den wirkungsmächtigsten Denkern der Moderne gehört, fehlte bisher ein übergreifender Kommentar zu seinem Gesamtwerk, der die philosophischen, historischen und literarischen Voraussetzungen und Kontexte erschließt. Für die künftige Nietzsche-Forschung bildet dieser Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken eine unentbehrliche Grundlage.
Dieser Band enthält die Kommentare zu zwei Werken aus dem 3. Band der Kritischen Studienausgabe von Nietzsches Schriften: Die Morgenröthe (1881/1887) ist die zweite Schrift aus Nietzsches mittlerer, ‚freigeistiger‘ Werkphase. Bei den Idyllen aus Messina (1882) handelt es sich um das einzige von Nietzsche selbst veröffentlichte rein lyrische Werk. Der Band enthält zusätzlich auch das Faksimile des handschriftlichen Druckmanuskripts der Idyllen.
Hiermit liegt der Kommentar zu Nietzsches Werk Die fröhliche Wissenschaft vor, das 1882 in erster und 1887 in stark erweiterter zweiter Auflage mit dem neuen Untertitel la gaya scienza erschienen ist. Die fröhliche Wissenschaft gehört zu Nietzsches bekanntesten Schriften und gilt als besonders "ausgewogenes" Werk (G. Colli).
Der Band 4.1 enthält den Kommentar zum ersten und zweiten Teil von Nietzsches Also sprach Zarathustra. Entstanden in den Jahren 1883 bis 1885, handelt es sich um das populärste Werk Nietzsches, das aufgrund seiner poetischen Form und seiner Rätselhaftigkeit enorme Strahlkraft entfaltet hat, aber auch, weil es mit dem "Übermenschen" und der "ewigen Wiederkunft" zentrale Konzepte Nietzsches vorstellt.
Der Band 4.2 enthält den Kommentar zum dritten und vierten Teil von Nietzsches Also sprach Zarathustra. Entstanden in den Jahren 1883 bis 1885 handelt es sich um das populärste Werk Nietzsches, das aufgrund seiner poetischen Form und seiner Rätselhaftigkeit enorme Strahlkraft entfaltet hat, aber auch, weil es mit dem "Übermenschen" und der "ewigen Wiederkunft" zentrale Konzepte Nietzsches vorstellt.
Jenseits von Gut und Böse ist ein Werk, mit dem Nietzsche einen neuen Ton fand, um so die „Philosophie der Zukunft“ zu initiieren. Es untergräbt gewohnte Gewissheiten in fundamentalphilosophischer, religiöser, moralischer und politischer Hinsicht. Zugleich verspricht es, die Perspektiven, das Leben der Leser grundlegend zu verändern. Signalbegriffe wie „Wille zur Macht“ und „Sklaven-Moral“ dürfen nicht als feste Lehren missverstanden werden.
Zur Genealogie der Moral ist das in der gegenwärtigen Philosophie wohl am meisten diskutierte Werk Friedrich Nietzsches. Es stellt alle moralischen Gewissheiten in Frage und wirkt so dauerhaft als Provokation. Der vorliegende Kommentar erschließt zum ersten Mal diese Schrift umfassend und in ihrem Kontext.
Mit der Kampfschrift Der Fall Wagner ist es Nietzsche nach Jahren völliger Nichtbeachtung 1888 gelungen, die Aufmerksamkeit des Lesepublikums wieder zu gewinnen. In der Rezeptionsgeschichte hat die radikale Kritik an Wagner eine wichtige Rolle gespielt. Die Götzen-Dämmerung bietet Nietzsches Spätphilosophie ‚in nuce‘. Das Werk zeigt Nietzsche auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft und führt die Experimentalphilosophie in der Praxis vor Augen.
Die spätesten Nachlassschriften von 1888 zeugen von immenser sprachlicher und gedanklicher Radikalisierung. Der Antichrist soll die gesamte „Umwerthung aller Werthe“ sein; in Ecce homo betreibt Nietzsche eine Genealogie seines eigenen Denkens und eröffnet neue Dimensionen der Selbstreflexion. Nietzsche contra Wagner resümiert Nietzsches schon weit zurückreichende Wagner-Kritik, während die Dionysos-Dithyramben die Lyrik zu erneuern streben.